Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 267 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 2 187 199, Zuw. an den Ern.-F. 45 592, Spez.-R.-F. 2785, Verlust 28 904. – Kredit: Betriebseinnahme 1 646 501, Betriebs- verlust 617 978. Sa. M. 2 264 479. Dividenden 1911/12–1920/21: 2, 3, 3, 3, 1¾, 2, 1½, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dipl.-Ing. Joh. Hackbarth, Gera (Reuss). Aufsichtsrat: Vors. H. W. Behrens, Stellv. E. B. Voung, Komm.-Rat Georg Hirsch, Gera. Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Ges. in Dessau. Gegründet: 8./1. 1887 mit Sitz in Ballenstedt, lt. G.-V. v. 28./12. 1904 nach Gernrode verlegt. Betriebseröffnung bis Harzgerode 7./8. 1887, bis Hasselfelde 1./5. 1892. – Herzogl.- Anhaltische Konz. 14./10. 1886, 21./9. 1888, 24./7. 1891, Braunschweig. Konz. für Güntersberge- Hasselfelde v. 10./8. 1891. Preuss. Konz. für Stiege-Eisfelder Thalmühle v. 21./11. 1904. Zweck: Bau und Betrieb einer Nebenbahn von Gernrode über Alexisbad nach Harz- gerode, von Alexisbad über Stiege nach Hasselfelde u. von Stiege nach Eisfelder Talmühle. Bahnlänge 52,1 km, Spurweite 1 m. Die Verbindungsbahn (Länge 8.6 km) von Stiege nach Eisfelder Thalmühle (Station der Nordhausen-Wernigeroder Bahn) wurde 1904/05 gebaut; Eröffn. 15./7. 1905. Kosten des Baues ca. M. 721 000, zu welchem Zwecke die Erhöhung des A.-K. u. die Aufnahme einer Anleihe erfolgte (s. unten). Das gesamte A.-K. wurde 8. Zt. wie folgt aufgebracht: 47,28 % durch die beiden Staaten Anhalt u. Braunschweig, 11,78 % durch die interessierten Kreise, Städte, Gemeinden u. 40, 94 % durch Interessenten im Bahnbereich. Im J. 1920/21 Zusammenschluss der in Anhalt gelegenen Privatbahn- unternehm. zu einer Anhaltischen Landes-Eisenbahngemeinschaft, der vom anhaltischen Staatsrat die Rechte einer Korporation verliehen wurden. Sitz der Landes-Eisenbahn- gemeinschaft, die die ges. Betriebs- u. Wirtschaftsführung der Ges. übernommen hat, ab 1./1. 1921 in Dessau. Die Jahre 1910/11–1911/12 schlossen mit M. 26 245, 10 402 Verlust ab, gedeckt aus Bilanz-R.-F. 1912/13–1913/14 konnten nur Reingewinne von M. 887, 7755 erzielt werden. 1914/15 ergab einen Bilanzverlust von M. 6406, hiervon M. 5810 aus R.-F. gedeckt u. M. 596 vorgetragen. 1915/16 erhöhte sich der Fehlbetrag auf M. 26 101, verminderte sich 1916/17 auf M. 22 841 u. 1917/18 auf M. 1155; erhöhte sich dann wieder 1918/19 auf M. 1534, 1919/20 auf M. 227 482 u. 1920/21 auf M. 321 014. Kapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 1 900 000 in 600 Prior.-Aktien (Lit. A Nr. 1–300 und Nr. 901–1200) und 1300 Aktien (Lit. B Nr. 301–900 und 1201–1900) à M. 1000. Die Prior.- Aktien geniessen ein Vorzugsrecht bis 4½ % Div. (ohne Nachzahlungsanspruch) und auf das Vermögen der Ges. im Falle einer Liquid. A.-K. bis 1904. Die G.-V. v. 3./10. 1903 be- schloss Erhöhung um M. 300 000 durch Ausgabe von 300 St.-Aktien Lit. B zu M. 1000 zu pari, erforderlich durch die geplante Verbindungsbahn Stiege-Eisfelder Thalmühle (s. oben). Lt. G.-V. v. 27./1. 1922 erhöht um M. 100 000 auf M. 2 000 000. Anleihen: I. M. 600 000 in 4 % Prior.-Oblig., unkündb. bis 1900. Stücke Lit. A–C à M. 1000, 500, 300 und 200, Zs. 1./4. u. 1./10., rückzahlbar ab 1896 mit ½ %. Verl. im Okt./Nov. auf 1./4., verstärkte Tilg. oder Totalkünd. ab 1./1. 1900 zulässig. Zahlst. wie bei Div. Noch in 108 31./3. % M. 475 200. Kurs in Magdeburg Ende 1912–1921: –, 70, –*, –, 85, 7 „% 90. II. M. 600 000 in 4 % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 25./7. 1903; 150 Stücke zu M. 3000 und 150 zu M. 1000. Zs.: 1./4. u. 1./10. Rückzahlbar ab 1./4. 1909 durch Ausl. oder Ankauf mit mind. ½ % und ersp. Zs. Verl. im Okt.-Nov. (erstmalig 1909) auf 1./4. Verstärkte Tilg. oder Totalkündig. ab 1909 zulässig. Coup.-Verj. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.) Zahlstelle wie bei Div. Die Prior.-Anleihe von 1891 hat den Vorrang vor den Schuldverschreib. von 1903. Von dieser Anleihe dienten M. 400 000 für den Bau der Verbindungsbahn Stiege-Eis- felder Thalmühle, M. 150 000 zur Rückzahlung eines Darlehens und M. 50 000 blieben zur Verf. der G.-V. Noch in Umlauf Ende März 1921 M. 551 000. Nicht notiert. III. M. 280 000. Behufs Betriebserweiter. beschloss die G.-V. v. 10./9. 1906 die Aufnahme einer schwebenden Schuld von M. 180 000; erhöht 1907/09 um M. 100 000, beide aufgenommen bei dem Anhaltischen Staat. Hiervon ult. März 1921 noch ungetilgt M. 137 691. Weitere M. 200 000 lt. G.-V. v. 20./9. 1914 aufgenommen, davon bis ult. März 1921 M. 170 000 erhoben. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Juni-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn nach Abzug aller Unk. und Lasten sowie der Ern.-F. u. 5 % an R.-F., bis 4½ % Div. an die Prior.-St.-Aktien (Lit. A); vom Überschuss bis 5 % Div. an die St.-Aktien Lit. B, Rest an beide Aktienarten zu gleichen Teilen. Wenn der Rein- ertrag mehr als 4 % des A.-K. beträgt, erhält der A.-R. von diesem Mehrertrage 10 % Tant. Bilanz am 31. März 1921: Aktiva: Bahnanlage 3 886 576, Beteil. bei der gemeinnütz. Bau- u. Siedlungsgenossensch. für den Kr. Ballenstedt 4000, Material. 483 323, Debit. 1 365 406, eigene Wertp. 930, Kassa 88 298, Guth. beim Postscheckamt 29 276, Bankguth. 65 466, Sicher- heiten, hinterl. Bürgscheine u. Wertp. 126 760, Verlust 321 014. – Passiva: A.-K. 1 900 000, Zs.- u. tilgungsfreie Zuschüsse zum Bahnbau 255 000, Oblig. 1 026 200, Schulden 307 691, Bankschuld 741 790, Ern.-F. 319 461, Abschr.-F. 10 000, Unfall-R.-F. 58 387, Bilanz-R.-F. 50 000, Spez.-R.-F. 109 358, Verpflicht. in Ifd. Rechn. 1 446 922, rückst. Oblig.-Zs. 6780, noch einzulös. Oblig. 9700, Sicherheiten 129 760 Sa. M. 6 371 052. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 227 482, Betriebsausgaben 2 780 785, OÖblig.-Zs. 41 556, Schulden-Zs. 12 356, do. Erneuer.-F. 10 086, do. Unfall-R.-F. 2012, Tilg.- ――――――――― Ö――――――――― ――――――――――――――――――