274 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Direktion: Mühlenbes. Hauptm. a. D. Ernst Hantel, Frauenburg. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Oberbürgerm. Dr. Merten, Elbing; Stellv. Kommiss. Landrat Amtsgerichtsrat Stankewitz, Braunsberg; Geh. Reg.-Rat Dr. Jung, Geh. Baurat Lenz, Berlin; Landeshauptmann Dr. Kruse, Danzig; Komm.-Rat H. W. Löwenstein, Landrat Graf von Posadowsky, Bürgermeister Dr. Bartels, Elbing; Ziegeleibes. Schmidt-Lenzen; Eisenbahn- Dir. Paul Lenz, Dir. Melchior, Dir. Stoephasius, Berlin; Eisenbahn-Dir. H. Klinke, Braun- schweig; Landeshauptmann von Brünneck, Königsberg. Zahlstelle: Frauenburg: Ges.-Kasse im Bureau der Copernicus-Mühlenwerke. Hagener Strassenbahn Act.-Ges. in Hagen i. W. Gegründet: 1884 bezw. 1./7. 1896. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Konz.-Dauer bis 1970. Zweck: Herstell., Erwerb u. Betrieb von Strassenbahnen, von Anlag. für elektr. Kraft- übertrag. u. Beleucht. in Hagen u. Umgegend u. an anderen Orten. Länge der Bahn somit 49 km, Spurweite 1 m. Seit 18./1. 1909 Strombez. durch das städt. Elektr.-Werk Hagen. Die Hagener Strassenbahn, bereits seit 1884 als Pferdebahn bestehend, wurde bis 20./8. 1897 zum elektr. Betrieb mittels Akkumulatoren u. auf Aussenlinien mit Oberleit. eingerichtet. Anstelle des teuren Akkumulatorenbetriebes wurde der billigere Oberleitungsbetrieb ein- geführt. Die Oberleitungsanl. wurde 20./12. 1902 vollendet. Etwa 400 Angestellte. Kapital: M. 2 040 000 in 2040 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die Gründer haben sämtl. Aktien übernommen und 910 Stück bar eingezahlt. 90 Aktien erhielt die Akkumulatoren- fabrik A.-G. in Hagen als Vergüt. für eingebrachtes Inventar der Ladestationsamt Akkumulatoren u. Wagen. Erhöhung lt. G.-V. v. 14./4. 1904 um M. 1 040 000 (auf M. 2 040 000) in 1040 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1903, begeben zu pari. Die Neu-Em. diente zur Tilg. von Kredit. Die ausserord. G.-V. v. 18./7. 1906 beschloss das gesamte A.-K. auf die Stadt Hagen zu übertragen. und zwar zum Kurse von 105 % inkl. Div. pro 1905/06. Die Strassenbahn ist jetzt also als eine kommunale Bahn zu betrachten. Darlehen: M. 7 342 886. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. gesetzl. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. Sonder-Rückl., 4 % Div., verbleib. Gewinn Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Grundstücke 246 982, Gebäude 473 882, Gleisanlagen 2 660 171, Konzess.-Wert Hagen 118 732, Neubauten 2 429 502, Stromzuführungsanl. 20 000, Wagen 7 315 500, Motor-Güterwagen 193 790, Gütergleis Bissingheim 20 000, Rollschemel- wagen 1, Güterwagen 1, Werkstätten-Einricht. 49 821, Streckenaurüstung 1, Geräte 1, Kraft- wagen 1, Turmwagen 5000, Büro-Inv. 1, Lagerbestand 944 665, Wertp. 292 608, Schatzan- weisungen 900 000, Kasse 34 338, Bankguth. 160 669, Guth. bei der Reichsbank 35 088, Guth. beim Postscheckamt 2497, Schuldner 245 335, Beamten-Kaut. 30 800. – Passiva: A.-K. 2 040 000, R.-F. 91 269, Darlehen 7 342 886, Tilg.-Rück. für Gleisanl. Hagen 429 584, do. für Konzess.-Wert Hagen 77 000, Rückl. für Gleisanlage 2 176 512, do. für Haftpflicht 293 913, do. für Talonsteuer 24 560, Gläubiger 3 457 579, Ruhelohn-F. 90 886, Unterstütz.-Kasse 11 180, Beamten-Kaut. 30 800, Unternehmer-Kaut. 10 186, Stadt Hagen Gewinnanteil 1430, Gewinn 101 605. Sa. M. 16 179 388. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Darlehns-Zs. 185 699, Betriebskosten 9 725 548, Ab- schreib. 1 068 962, Tilg.-Rückl. für Gleisanl. Hagen 48 572, do. für Konzessionswert Hagen 7000, Rückl. für Gleiserneuerung 963 457, do. für Talonsteuer 13 280, Überteurungkosten 209 019, Rückl. für Haftpflicht 253 457, Zuwendung an Pensionskasse 20 000, Abschr. auf Kraftwagen 2462, do. auf Turmwagen 3321, Kapitalbeschaffungs-Unk. 141 067, Reichnotopfer 32 500, Kursverlust 9624, Gewinnanteil Stadt Hagen 1430, Reingewinn einschl. Vortrag 101 605, (davon 5 % an R.-F. 4070, 4½ % Div. 91 800, Vortrag 5735). – Kredit: Gewinn- vortrag 20 202, Betriebseinnahme 12 672 860, Zs. 37 547, sonst. Einnahmen 56 395. Sa. M. 12 787 004. Dividenden 1911/12–1920/21: 7, 7, 7, 5, 6, 6, 6, 5, 3, 4½ %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. Karl Pforte. Aufsichtsrat: (8) Vors. Oberbürgerm. Cuno; Stellv. Stadtverord. Max Leesenbeck, Hch. Schulte, Fabrikant Rud. Springmann, Stadtbaurat Georg Klinner, Stadtverord. Hirdes, Stadtverord. Wilh. Alef, Stadtverord. Georg Heinrich, Ge- werksch.-Sekretär Rud. Behrend, Hagen. Hanauer Strassenbahn Akt.-Ges. in Hanau. (In Konkurs.) Gegründet: 28./3. 1907 mit Nachträgen v. 2./4., 15./7. u. 7./10. 1908; eingetragen 29./9. 1898. Gründer siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handbuches. Zweck: Bau u. Betrieb elektrischer Strassenbahnen in Hanau selbst u. nach benach- barten Gemeinden; 2 Linien in Hanau (zus. 5.22 km, Eröffnung Mitte 1908) u. eine Linie Hanau-Klein- u. Gross-Steinheim, Eröffn. am 1./10. 1909. Das Geschäftsjahr 1919/20 schloss mit einem Verlust von M. 370 773 ab, der sich vom 1./4.–1./10. 1920 auf etwa M. 630 000 erhöhte. Trotz Zuschusses der Stadt Hanau von M, 290 000 konnte der Betrieb infolge Erhöh. aller Betriebskosten nicht aufrechterhalten werden, am 5./11. 1920 wurde über das Vermögen das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Klemm, Hanau.