Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 303 Akt.-Ges. Ruhr-Lippe-Kleinbahnen in Soest. Gegründet: 17./11. 1905; eingetr. 9./2. 1906, früher Ges. mit beschr. H. Gründer: Kreis Soest, Kreis Hamm, Stadt Hamm, Amt Rhynern, Kreis Arnsberg, Stadt Arnsberg. Auf das A.-K. machten folgende Einlagen: Der Kreis Soest: die Bahnstrecken Neheim-Hüsten- Ostönnen-Soest-Hovestadt, Ostönnen-Werl, seinen Anteil an der Strecke Hamm-Oesting- hausen, die Sandbaggerei auf der Lippe u. den Steinbruch bei Müschede zum Gesamtpreis von M. 2 977 000. Der Kreis Hamm: die Bahnstrecke Werl-Hamm und seinen Anteil an der Strecke Hamm-Oestinghausen zum Gesamtpreis von M. 1 300 000. Die Stadt Hamm: anteilig für die Herstellung der Strecken Werl-Hamm und Hamm-Oestinghausen M. 500 000. Das Amt Rhynern: anteilig für die Herstellung der Strecke Werl-Hamm M. 50 000. Zum Entgelt erhielten an St.-Aktien: der Kreis Soest 2977, der Kreis Hamm 1300, die Stadt Hamm 500, das Amt Rhynern 50. Zweck: Betrieb der Kleinbahnstrecken von Neheim-Hüsten über Niederense, Ostönnen und Soest nach Hovestadt und von Ostönnen nach Werl (Betriebseröffn. 1./5. 1898), von Werl nach Hamm (Eröffnung 1./2. 1901), von Hamm nach Oestinghausen (Eröffnung 1./4. 1904), von Neheim-Hüsten nach Arnsberg (eröffnet 1./2. 1907, dreischienig) u. von Niederense nach der Möhnetalsperre b. Günne (eröffnet 1./4. 1908 bezw. 1./4. 1910), Hüsten-Ost-Steinbruch (eröffnet 1./4. 1908); ferner der Betrieb der durch Anschlussgleise mit dem Bahnnetz verbundenen Sandbaggerei auf der Lippe u. des Steinbruchs bei Müschede, sowie die Röhritwerke-Fabrik für Zement- u. Betonwaren aller Art auf Bahnhof Hüsten-Ost, sowie des angepacht. Stein- bruchs Reigern. Die Gesamtlänge aller Bahnſinien ohne 54 Privatanschlüsse beträgt 97.36 km: Spurweite 1 m; bei Neheim-Hüsten-Arnsberg 1 m u. 1.435 m, desgleichen auf der Strecke Werl-Bahnhof-Werl-Steinertor, der Strecke Hlamm-Bahnhof-Hamm-Süd, sowie Neheim-Hüsten- Niederense, bei der Strecke Niederense-Günne-Talsperre nur 1.435 m. Der Betrieb regelt sich nach den Betriebsvorschriften f. nebenbahnähnl. Kleinbahnen mit Masch.-Betrieb v. 15./1. 1914, sowie nach der Polizeiverordnung für mit Masch. betriebene, nebenbahnähnl. Kleinbahnen im Reg.-Bezirke Arnsberg v. 3./2. 1911. Für die Strecken Neheim-Hüsten-Ostönnen-Soest- Hovestadt mit Abzweigung von Ostönnen nach Werl, Werl-Hamm u. Hamm-Oestinghausen wurde am 17./11. 1905 eine neue Genehmigungsurkunde auf 60 Jahre ab 1./5. 1898 erteilt. Die sonstigen Genehmigungen datieren: für Neheim-Hüsten-Arnsberg vom 21./5. 1906; für Niederense-Günne-Talsperre v. 21./8. 1906; für Bahnhof Hüsten-Ost-Steinbruch v. 12./9. 1906. Statistik 1909/10–1918/19: Einnahmen aus Personenverkehr: M. 270 359, 285 147, 323 220, 339 340, 400 848, 265 293, 216 395, 297 954, 462 096, ?; aus Güterverkehr: M. 488 358, 534 699, 559 164, 582 531, 487 805, 325 158, 242 908, 293 037, 508 870, ?. Der geplante und von der Aufsichtsbehörde genehmigte Umbau der Strecken in Nor- malspur konnte bisher nicht durchgeführt werden, da seitens der Mehrzahl der Aktionäre, namentlich des Kreises Soest als Hauptaktionär, die Mittel nicht bewilligt wurden. Die a. o. G.-V. v. 31./7. 1919 sollte beschliessen über die Abtrennung der Steinwerke u. der Steinbruchanschlussbahn vom Stammunternehmen unter Bildung einer neuen Ges. m. b. H. Kapital: M. 5 477 000 in 5227 St.-Aktien à M. 1000 u. in 250 Prior.-Aktien à M. 1000, letztere ausgestattet mit 5 % Vorz.-Div. u. Nachbezugsrecht (bis 31./3. 1920 sind M. 175 000 Vorzugs-Div. nachzuzahlen). Anleihen: I. M. 300 000 beim Ruhrtalsperrenverein (Rest getilgt 1917/18). – II. Die G.-V. v. 20./9. 1909 beschloss die Aufnahme einer Anleihe bei der Landesbank der Prov. Westfalen im Betrage von M. 1 000 000. Der Erlös diente zur Deckung verschied. Auslagen für Bauten, Vermehrung der Betriebsmittel etc. – III. Darlehnsschuld bei Städtische Spar- kasse Soest M. 150 000 für Beamten- u. Arb.-Wohnungen. Rest getilgt 1919/20. – IV. Anleihe von M. 558 000 zur Tilg. vorhandener Bankschulden etc. u. zur Bereitstell. von Mitteln für Umbauten etc., aufgenommen bei der Landesbank in Münster i. W. Rest getilgt 1919/20. Neu aufgenommen M. 500 000 bei der Sparkasse der ländlichen Gemeinden der Soester Börde in Soest. Noch ungetilgt von allen Anleihen Ende März 1921 zus. M. 1 232 538. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1921: Aktiva: Bahnanlagen 5 869 988, Anlage Steinwerke 318 864., Lagerbestände 1 004 876, belegte Bestände 1 763 686, Schuldner 1 306 331, flüssige Mittel 606 577, Beteilig. 590 754, sonstiges 725 337, Verlust Steinwerke 110 697. – Passiva: A.-K. 5 477 000, Darlehen 1 232 538, Ern.-F. 2 329 431, Sonderrückl. 57 018, Jahresrech.-Rückl. Bahn- betrieb 3098, Betriebsrückl. Bahnbetrieb 101 002, Haftgelder 663 768, Beamtensparkasse I 13 648, do. II 42 528, Unterst.-F. 235, Beamtenruhegehalts-F. 116 976, Kleiderkasse 7180, Rückstell. 63 479, Bahnerhalt. 750 000, Werkerhalt. 60 000, Kredit 785 877, Steinwerke in Hüsten 590 754, Gewinn 2576. Sa. M. 12 297 114. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bahnbetrieb: Zs. 12 326, Tilgungsbeitrag an den Kreis Soest 967, Ern.-F. 1 777 578, Sonderrückl. 13 418, Beamtenruhegehalts-F. 20 000, Abschr. 109 036, Bahnerhalt. 750 000, Rückst. 20 000, Haftpflichtversich. 20 000, Überschuss 2576; Steinwerke: Verlust 242 640. Abschr. 28 579, Rückstell. 32 000, Werkerhalt. 60 000. – Kredit':7 Bahnbetrieb: Vortrag 1267, Betriebsüberschuss 2 678 984, aus sonst. Geschäften 45 650; Steinwerke: Pächte u. Mieten 2018, Betriebsgewinn 250 503, Verlust 110 697. Sa. M. 3 089 121. Dividenden 1911/12–1920/21: St.-Aktien: Bisher 0 %; Prior.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %.