346 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. von 1920 übernahmen die Stahlwerke Lindenberg M. 2 000 000 neuer Aktien zu 200 %. Die Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. übernehmen auf 15 J. eine Div.-Garantie in Höhe von 6 % u. zwar auch für die Neu-Em. von 1920. Die Garantie kommt in Fortfall, sobald das neue Unternehmen 3 Jahre hintereinander mind. 6 % Div. aus eigner Kraft zur Verteilung gebracht hat. Die Aktien wurden den Aktion. der Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. restlos im Verhältnis von 1: 1 zum Kurse von 115 % zum Bezuge angeb. Die Stahlwerke Rich. Lindenberg stellten dem neuen Unternehmen das Betriebskapital zur Verfüg., das sie benötigt. Ferner befasst sich die Ges., sowie ihre Tochtergesellschaft, die Elektrostahl G. m. b. H., deren sämtliche Stammanteile die Ges. besitzt, mit der Ausarbeitung und Verwertung metallurgischer Verfahren aller Art, insbesondere auf dem Gebiete der Eisen- und Stahl- erzeugung, sowie mit der Lieferung von Elektrostahlanlagen, System Heroult-Lindenberg. Die Elektrostahl G. m. b. H. besitzt mehrere auf die Erzeugung von Elektrostahl bezug- habende Patente, von denen die wichtigsten bis 1925 laufen. Sie vergibt Lizenzen für die Benutzung dieser Patente und befasst sich mit der Lieferung betriebsfertiger Elektrostahl- öfen. In den letzten drei Jahren sind 24 Elektrostahlöfen für 180 Tonnen Schmelzgut- Einsatz abgeliefert bezw. noch im Bau begriffen. Von den vereinnahmten Lizenzen erhält die Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. einen bestimmten Prozentsatz im voraus. Die in den letzten Jahren erzielten Gewinne hat die Elektrostahl G. m. b. H. vorgetragen. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000; urspr. M. 2 250000, begeben zu 110 % Die a. o. G.-V. v 29 /4. 1909 beschloss Erhöhung um M. 750 000, begeben zu pari, zwecks Erwerb. sämtl. M. 1 000 000 St.-Anteile der Elektrostahlges. m. b. H., in Remscheid. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26 /11. 1917 um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 Aktien mit Div.- Ber. ab 1./7. 1917. Aktionäre, die das Bezugsrecht nicht ausübten, erhielten den Betrag von M. 335,35 in bar ausgezahlt. Hypoth.-Anleihe: M. 1 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 15./5. u. 15./11. Tilg. lt. Plan ab 1914 bis 1938 durch jährl. Auslos. im Aug. auf 15./11.; seit 1914 verstärkte Tilg. zulässig. In Umlauf am 30./6. 1921: M. 753 000; dieser Rest gekündigt zum 15./11. 1921. Die Rückzahl. erfolgte auf Wunsch bereits ab Dez. 1920. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Wertp. 5 373 234, Beteil. 844 000, Debit. 7 342 186, Kassa 891. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 1 000 000, Ergänz.-F. 1 000 000, Obl. 753 000, Talonsteuer-Res. 30 000, ausgel. Obl. 6120, Obl.-Zs. 12 739, unerhob. Div. 24 510, Kredit. 5 051 947, Div. 1 200 000, Tant. an A.-R. 90 435, Vortrag 391 561. Sa. M. 13 560 312. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 738 788, Steuern 405 125, Obl.-Zs. 55 143, Gewinn 1 681 996. – Kredit: Vortrag 295 787, Gewinn aus Beteil., Zs. usw. 2 585 267. Sa. M. 2 881 054. Kurs Ende 1912–1921: 177.50, 166, 154*, –, 370, 599, 285*, 459, 522, 900 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1911/12–1920/21: 12, 12, 12, 25, 25, 25, 25, 15, 15, 30 %. Ausserdem f. 1916/17 einen Bonus von M. 100 u. für 1917/18 einen solchen von M. 400 auf jede Aktie verteilt. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Richard Lindenberg. Aufsichtsrat: Vors. Dr. G. Sintenis, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Oskar Schlitter, Geh. Komm.-Rat Felix Deutsch, Bankier Karl Joerger, Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Bankier Ing. Alb. Hirth, Nonnenhorn a. Bodensee; Gen.-Dir. Georg Zapf, Mülheim a. Rh. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Delbrück Schickler & Co. Baroper Walzwerk, Akt.-Ges. in Barop bei Dortmund. Gegründet: 20./2. 1884. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründ. das- vorm. Hammachersche Puddlings- u. Walzwerk. Zweck: Betrieb eines Siemens-Martin-Stahlwerks und eines Blechwalzwerkes mit Neben- betrieben. Herstell. von Blechen, speziell von Feinblechen. Die Anlagen bestehen zurzeit aus einer Generatorenanlage von 9 Generatoren mit Einricht. für Gewinnung von Schwel- u. Generatorgas u. der Apparatur, um aus diesen Gasen Tieftemperaturteer, Generatorteer, schwefelsaures Ammoniak usw. zu gewinnen. Für den Betrieb sind tätig 1 Dampfmaschine, 1 Abdampfturbine u. 34 Motore mit 815 Kw. nebst den nötigen Gebläsen, Exhaustoren, Kompressoren u. Pumpen. Für den benötigten Dampf sind 3 Dampfkessel mit Gas- bzw. Kohlenfeuerung u. 2 Abhitzeverwerter angelegt. In Montage begriffen sind in neu erbauter Maschinenhalle 2 Gasmaschinen zu je 2000 PS. mit elektr. Generatoren u. der erforderlichen Schaltanlage sowie übrigen Einrichtungen für den ganzen Betrieb. Die Erweiterung auf 4 Maschinen ist vorgesehen. Die in der Gasanlage erzeugten Gase heizen sämtliche OÖfen des Werkes u. liefern das Kraftgas für die Masch. Das Stahlwerk enthält 3 basische Martin- öfen von je 30 Tons Chargengewicht u. ist mit 5 Kranen ausgerüstet. Das Walzwerk hat 3 Gas-Stossöfen, 20 Gas-Blechwärmeöfen, 2 Kistenglühöfen, 2 Block-Vorwalzwerke mit 4 Walz- gerüsten, 3 Feinblech-Doppelwalzenstrassen mit 12 Kalt- u. Warmwalzgerüsten u. 2 Dressier- walzgerüsten. Die Zahl der Motore im Stahl- u. Walzwerk beträgt 97 mit 2659 Kw. Dem Betriebe dienen Schmiede, Schlosserei u. Rohrschmiede, mechanische Werkstatt u. elektrische Reparaturwerkstatt sowie 2 Laboratorien. — Der Grundbesitz, auf dem sich die Werks-