Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 355 der in Ziffer 1 u. 2 bezeichneten Tätigkeiten notwendig oder zweckmässig sind; 4. der Erwerb u. die Veräusserung von Bergwerken u. sonstigen gewerblichen Anlagen jeder Art sowie die Beteiligung an derartigen Unternehmungen in jeder der Ges. zweckmässig er- scheinenden Form; 5. der An- u. Verkauf von Bergwerkserzeugnissen, Mineralien, Fossilien u. allen Halb- u. Fertigfabrikaten, die Gegenstand oder Erzeugnis einer der unter Ziffer 1–4 bezeichneten Betätigungen sind, für eigene oder fremde Rechnung. Alle diese Tätig- keiten können sowohl im Inlande wie im Auslande stattfinden. Kapital: M. 20 000 400. Urspr. M. 120 000 in 1000 Inh.-Akt. à M. 1200. Erhöht auf M. 20 000 400 in 16 667 Inh.-Akt. à M. 1200, ausgeg. zu 120 %, div.-ber. ab 1./1. 1922. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Bergrat Franz Drescher, Dir. Joh. Robert, Dir. Dr. Herbert Werner, Beuthen O.-S. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Ratjen, Berlin-Dahlem; stellvertr. Vors. Landrat a. D. Ernst Gerlach, Neudeck O.-S.; Fürst von Donnersmarck, Neudeck O./S.; Kraft Graf Henckel von Donners- marck, Repten O.-S.; Berghauptm. Vogel, Bonn a. Rhein; Geh. Oberfinanzrat Müller, Geh. Baurat Dr. ing. von Gontard, Berlin; Dir. Richard Merton, Frankfurt a. Main. Bismarckhütte in Bismarckhütte O.-S. Gegründet: Am 23./9. 1872 (eingetr. 28./9. 1872) unter der Firma Kattowitzer Akt.-Ges. f. Eisenhüttenbetrieb; nach mehrfachen Firmenänderungen wurde lt. G.-V. v. 4./12. 1893 die jetzige Firma angenommen. Die Betriebe der Gesellschaft umfassen: 1. Bismarckhütte. Das Siemens-Martin- Stahlwerk bestehend aus 6 Martinöfen, das Feinblechwalzwerk, das Stahlwalzwerk, das Tiegelgussstahlwerk bestehend aus 3 Tiegelöfen, 3 Elektroöfen u. 4 Martinöfen, das Hammer- werk nebst Bearbeitungswerkstätte u. Profilzieherei, die Wassergasschweisserei, das Röhren- walzwerk, das Grobeisenwalzwerk, das Grobblech-Duo- u. Triowalzwerk. Erzeugnisse: Siemens-Martin-Blöcke, Feinbleche hauptsächlich Qualitätsbleche, gewalzter u. geschmiedeter Stahl, Werkzeugstahl u. Konstruktionsstahl in Stangen, Bändern, Blechen u. Formschmiede- stücken, Spezialität in Waffen- u. Bepanzerungsstahl, Bohrstahl, schmiedeeiserne Röhren bis zu den grössten Durchmessern, insonderheit Wasserleitungs- u. Bohrröhren, Grobeisen einschl. Grubenschienen u. Eisenbahnoberbaumaterial, Grobbleche bis zu den höchsten Stärken in den verschiedenen Qualitäten, Bleche für Schiffbauzwecke, Urteer. 2. Falva- hütte in Schwientochlo witz. Die Kokerei mit Teer-, Ammoniak- u. Benzolfabrik, 3 Hochöfen, das Siemens-Martin-Stahlwerk bestehend aus 6 Öfen, die Eisengiesserei, die Stahlformgiesserei, das Stabeisenwalzwerk, das Kaltwalzwerk, die Hufeisenfabrik, das Röhrenwalzwerk. Erzeugnisse: Teer, schwefelsaures Ammoniak für Düngezwecke, Roh- benzol, Roheisen, Eisen- u. Stahlformgussstücke, Knüppel, Stabeisen, Formeisen, Bandeisen, Verpackungsbandeisen u. Kabelbandeisen in Ringen, rohe unbearbeitete Hufeisen, Gas- u. Dampfröhren. Der Immobiliarbesitz der Gesellschaft umfasst zurzeit in Bismarckhütte 57.1393 ha, in Schwientochlowitz 22.4003 ha. Ausserdem besitzt die Ges. Eisenerzfelder u. Dolomitbrüche in u. bei Tarnowitz in einer Grösse von 50.8291 ha. Die Förderg. in Tarnowi z betrug im etzt. Geschäftsj. ca. 40.181 t Dolomit. t Die Gesellschaft ist Mitglied folgender Syndikate bzw. Verbände: 1. für Waklzeisen: Oberschlesische Stahlwerksgesellschaft m. b. H., Berlin C. 2 (diese ist wiederum Mitglied des „Deutscher Stahlbund', Düsseldorf); 1 a. für kaltgewalztes Bandeisen: Vereinigung deutscher Kaltwalzwerke, Hagen i. W.; 2. für Hufeisen: Hasenclever & Sohn, Vogelsang, Kr. Schwelm; 3. für Roheisen: Verkaufsvereinigung des Ostdeutschen Roheisen-Syndikates G. m. b. H., Charlottenburg (diese ist Mitgl. des Roheisen-Verbandes G. m. b. H., Essen); 4. für Nebenprodukte: Chemische Werke Oberschlesien G. m. b. H., Berlin NW. 40 (diese sind Mitglied des Stickstoff-Syndikates, Berlin); 5. für Röhren: Verkaufsstelle Oberschles. Stahl- röhrenwerke Bismarckhütte-Huldschinsky G. m. b. H., Berlin C. 19, Neue Grünstr. 17/18 (diese ist Mitglied des „Röhren-Verband“ G. m. b. H., Düsseldorf); 6. für Gussstahl: Ver- einigung deutscher Edelstahlwerke, Düsseldorf; 7. für Dynamobleche: Steffens & Nölle A.-G., Abt. Dynamobleche, Berlin W. 9, Köthenerstr. 33; 8. für Grobbleche: Klemmplatten-Gemein- schaft, Ernst Koch, Plettenberg i. W. Die a. o. G.-V. v. 22./12. 1917 beschloss die Übernahme der Westfäl. Stahlwerke in Bochum, deren A.-K. M. 12 500 000 betrug. Für 2 Aktien der Bochumer Ges. wurde 1 Aktie der Bismarckhütte gewährt, während M. 500 000 Aktien der Westfäl. Stahlwerke vernichtet wurden. Die Betriebe der Westfäl. Stahlwerke in Bochum u. Eisenfeld wurden bis 1920 als Zweigniederlassungen der Bismarckhütte weitergeführt. Nachdem die Aktien-Ges. Charlotten- hütte in Niederschelden einen massgeblichen Posten Aktien der Bismarckhütte erworben hat, haben Verhandlungen zwischen den Verwaltungen beider Gesellschaften stattgefunden, die eine Förderung der beiderseitigen Interessen zum Gegenstand haben. Demzufolge hat die Verwaltung der Bismarckhütte im Einverständnis mit der der Charlottenhütte be- schlossen, die westlichen Betriebe der Bismarckhütte (Bochum, Elbingerode, Gewerkschaft Neue Haardt) an ein gesondertes Unternehmen zu überführen mit der Massgabe, dass sämtlichen Aktionären der Bismarckhütte ein ihrem Besitz an Bismarckhütte-Aktien ent- sprechendes Interesse an dem westlichen Unternehmen eingeräumt wird. Demnach hat im Jahr 1921 eine Tochterges. der Charlottenhütte, die die Firma „Westfalen-Stahlwerke Akt.-Ges.“ annimmt, durch Vermittlung eines Konsort. unter Führung der Nationalbank für Deutschl. 23*