Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 369 formgiessereien in Düsseldorf, der Holzbeschaffungsstelle Ost-Kattowitz, der Oberschles. Erzzentrale Kattowitz. Der Besitz der Ges. an Steinkohlenbergwerken stellt sich auf 62 215 878 am u. verteilt sich auf 73 Gruben, von denen die konsolidierte Florentinegrube, Ferdinandgrube, Myslowitz- grube, Neu-Przemsagrube, konsolidierte Carlssegengruben u. Preussengrube nebst Miechowitz- grube mit einem Felderbesitz von insges. 53 066 000 qm Betriebsgruben sind, während die übrigen Grubenfelder im Fristen liegen oder zum Teil von den Betriebsgruben mit abgebaut werden. Ausserdem besitzt die Ges. noch Anteile bezw. Kuxe von 15 Stein- kohlenbergwerken. Die Florentinegrube hat 3 besondere Schachtanlagen mit 4 Förder- schächten, die Ferdinandgrube 2 Schachtanlagen mit 3 Förderschächten, die Myslowitzgrube 1 Schachtanlage mit 3 Förderschächten, die Neu-Przemsagrube u. Carlssegengrube haben je 1 Schachtanlage mit je 2 Förderschächten u. die Preussengrube mit 2 Foörderschächten. Zwischen Kattowitz u. Zawodzie wird eine neue Schachtanlage mit 2 Förderschächten angelegt. Der ganze Grundbesitz liegt in Oberschlesien u. umfasste Ende März 1917 über 3586 ha mit etwa 710 Wohnhäusern, welche von 425 Beamten u. 5206 verheirateten Arb. bewohnt werden, ausserdem wohnen in den Schlafhäusern der Ges. 4739 Mann. Anzahl der beschäft. Beamten u Arb. 1921: 20 831 Köpfe. Nach der Teilung Oberschlesiens verbleibt nur die Preussengrube bei Deutschland. Das Geschäftsjahr 1920/21 litt unter den polit. Zuständen einerseits, andrerseits wurde es durch Streiks, Lohnerhöh. etc. stark beeinflusst. Das erste Vierteljahr brachte Gewinn, das zweite u. dritte Verluste, dagegen im vierten wieder Gewinn erzielt, der aber in keinem Verhältnis zum erzielten Umsatz steht. Produktion der Steinkohlengruben u. Hütten 1918/19 u. 1919/20: Die Förderung der Steinkohlengruben und die Produktion der Hütten ist gegen das Vorjahr weiter zurück- gegangen. Während die Ges. im Friedensj. 1913/14 rd. 4 399 000 t Kohlen förderte und im letzten Jahre noch 3 111 000 t Kohlen, ist die Förderung auf 2 675 000 t in 1919/20 gesunken. Die Ges. hat also trotz bedeutend erhöhter Lohn- u. Gehaltsausgaben u. trotz Vermehrung der Belegschaften nur noch 60 % der normalen Friedensproduktion erreicht. Ahnlich liegt es mit der Produktion der Hochöfen, die nur 35 340 t Roheisen gegen 44 760 t im Vorjahr und 78 000 t im Frieden herstellten. An Walzeisen fertigte die Ges. 43 932 t gegen 43 871 t im Vorjahr u. rd. 72 000 t im Frieden. Produktion der Steinkohlengruben u. Hütten 1920/21: 2 902 000 t Kohlen gegen 2 675 000 t im Vorj. u. 4 399 000 t im letzten Friedensj. Die Produktion der Hochöfen betrug 38 580 t Roheisen gegen 35 340 t im Vorj. u. 78 000 t in 1913/14. An Walzeisen fertigten wir 51 725 t gegen 43 932 t im Vorj. u. 72 000 t im Frieden. Kapitäl: M. 60 000 000 in 60 000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 16 000 000, erhöht 1895 um M. 4 000 000, begeben an ein Konsort. zu 140 %, angeboten den Aktionären zu 145 %, 1900 um M. 2 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 160 %, angeb. den Aktionären ebenfalls zu 160 %. Die G.-V. v. 21./7. 1906 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. auf M. 30 000 000 durch Ausgabe von M. 8 000 000 in 8000, ab 1./4. 1906 div.-ber. Aktien; hiervon dienten M. 5 000 000 zum Erwerb von M. 10 000 000 Aktien der Preussengrube A.-G. vom Grafen von Tiele-Winckler, die restl. M. 3 000 000 wurden von einem Konsort. zu 180 % übernommen u. hiervon M. 2 750 000 den Aktionären zu 185 % zum Bezuge angeboten. Die A. o. G.-V. v. 10./2. 1912 beschloss nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 9 000 000 (auf M. 39 000 000) in 9000 Aktien. Dieselben dienten zum Erwerb der restl. M. 10 499 000 Aktien der Preussengrube sowie ca. 960 ha derjenigen Grundstücke im Gutsbezirk Katto- witz, in Schoppinitz, Myslowitz u. Brzenskowitz. Er wurde belegt durch Gewährung von nom. M. 9 000 000 Aktien der Kattowitzer Ges., die mit 200 % in Zahlung gegeben wurden; restl. M. 200 000 in bar ausgezahlt. Zur Beschaff. des M. 17 694 000 betragenden Kaufpreises für die Kuxe der französ.-polnischen Gewerkschaft Renard hat die a. o. G.-V. v. 23./3. 1918 die Erhöh. des A.-K. um 13 auf 52 Mill. M. beschlossen, und zwar wurden ausgegeben: 13 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1918, begeben an die Dresdner Bank u. Deutsche Bank zu 150 %. Die neuen Aktien wurden den Aktionären durch ein Bankenkonsort. zu 150 % angeboten. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 2./10. 1920 um M. 8 000 000 in 40 Vorz.-Akt. à M. 200 000. Lt. Beschluss der G.-V. v. 5./1. 1922 sind diese Vorz.-Akt. in St.-Akt. umgewandelt, so dass das A.-K. gegenw. aus M. 60 000 000 St.-A. besteht. Anleihe: M. 7 500 000 in 3½ % Oblig. v. 1895, 6000 Stücke Lit. A à M. 1000 u. 3000 Lit. B àa M. 500 auf Namen der Disconto-Ges., Berlin, durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. al pari ab 1900 durch jährl. Ausl. im Jan. auf 1./4.; kann seit 1905 event. verstärkt, auch mit 6 monat. Frist auf einen Zinstermin gekündigt werden. Sicherheit: Kaut.-Hyp. aur den Namen der Disconto-Ges. in Berlin, Steinkohlenbergwerk „Myslowitz“, mit allem beweglichen u. unbeweglichen Zubehör. Die Kautionshypothek haftet, da die Anleihe bis auf M. 3 330 000 getilgt ist, jetzt nur noch auf der Myslowitzgrube. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zahlst. wie bei Div. Ende März 1921 noch in Umlauf M. 3 046 000. Kurs Ende 1912–1921: 88.25, 89.80, 91.30*, –, 84, –, 88*, 85.50, 81.50, – %. Notiert in Berlin, Breslau. Anleihe der Preussengrube: M. 5 000 000 in 4½ % Oblig. von 1901. Stücke à M. 2000, 1000, 500. Zs. 2./1., 1./7. Tilg.: Von 1907 ab in 20 Jahren durch Verl. im Juli (zuerst 1906) per 2./1. des folg. Jahres zu 102 %, verstärkte Tilg. und Totalkünd. zu 102 % vom 1./7. 1907 ab zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe ist auf das Steinkohlenberg- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. II. 24