372 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bergbau-Aktiengesellschaft Fichtelgold in Brandholz bei Goldkronach. Gegründet: 28./6. 1920, eingetragen 26./7. 1920 in Bayreuth. Gründer: L. Wittmann & Co., Stuttgart; Dir. Otto Heer, Steinach (Sa.-Mgn.); Dr. Arthur Favreau, Bayreuth; Stadt- gemeinde Bayreuth; der Kreistag für Oberfranken; Buchhändler Fritz Seuffer, Bayreuth; Regierungssekretär Johann Schott, Bayreuth; Regierungsregistrator Josef Hafner, Bayreuth; Karl Hopfmann, Stettin; Grosskaufmann Max Luber, Bayreuth; Hauptmann a. D. Paul Pohle, Bayreuth. Die Gründer, deren sämtliche Einlagen, ausgenommen die Sacheinlage des Dir. Otto Heer, Bareinlagen sind, haben sämtliche Aktien übernommen, und zwar zum Ausgabe- kurse von 110 % mit Ausnahme von 350 Aktien, welche Dir. Otto Heer in Steinach als Alleineigentümer sämtlicher Kuxe der nachbezeichneten drei Gew. zum Nennwerte als Entgelt dafür überlassen worden sind, dass er seine gesamten Rechte an den drei Gew. als Sacheinlage in die Ges. einbringt. Die drei Gew. – „Fürstenzeche“ mit einer Flächen- grösse von 200 ha; ,Schickung Gottes“ mit dem gleichen Flächeninhalte; die sechs Bergwerke der „Gew. für Antimon- und Goldbergbau im Fichtelgebirge“, nämlich: „Goldener Hirsch“ mit einer Grubenfeldgrösse von 12,8 ha, „Schmutzler“ mit einer Grubenfeldgrösse von 19 ha, „Neue Fürstenzeche“ mit einer solchen von 28,7 ha, „Rautenkranz“ mit einer solchen von 66 ha, ,Neue Schickung Gottes“ mit einer solchen von 14 ha, „Silberne Rose“ mit einer Grubenfeldgrösse von 21 ha – sind bisher eingetr. im Grundbuche des Amtsgerichts Berneck. Zweck: Bergbaubetrieb in den Gold-, Silber-, Antimon-, Arsen- u. Schwefelkiesgruben bei Brandholz-Goldkronach i. Fichtelgebirge: 1. „Fürstenzeche“ der Gew. gleichen Namens, 2. „Schickung Gottes“ der Gew. gleichen Namens, 3. den 6 Bergwerken der „Gew. für Antimon- u. Goldbergbau i. Fichtelgebirge“: a) „Rautenkranz“', b) „Silberne Rose“, c) „Neue Schickung Gottes“', d) „Neue Fürstenzeche', e) „Schmutzler“', f) „Goldener Hirsch“', sowie den Betrieb aller damit in Verbindung stehenden Geschäftszweige. Die Ges. darf auch weitere Gerechtsame, und zwar Berggerechtsame erwerben und verwerten und sich an anderen Unternehmen gleicher oder ähnlicher Art beteiligen. Seit Inangriffnahme der Arbeiten sind verschiedene wertvolle Erzgänge aufgeschlossen worden. Die Verwalt. fasste den Beschluss, mit dem Abbau von Antimon auf der Zeche Silberne Rose in grösserem Stil vorzugehen; die bisherigen Aus- und Vorrichtungsarbeiten gestatten die sofortige Auf- nahme der Förderung. Auf der Fürstenzeche, welche mehrere Golderzgänge enthält, wo- runter der „Spiesglasgang-“ als der reichste und bedeutendste zu bezeichnen ist, wird ein Förderschacht niedergebracht, von dem aus in einer Tiefe von 195 m das Haupterzmittel durch einen kurzen querschlag erreicht werden soll. Der Schacht hat seine vorgesehene Tiefe von 200 m Mitte März erreicht. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, übern. von den Gründern (siehe oben). Die a. o. G.-V. v. 19./2. 1921 beschloss Kap.- Erh. um M. 1 400 000, mit Div.-Ber. für 1920/21, angeb. den alten Aktion. zu 115 %. Die a. o. G.-V. v. 12./11. 1921 beschloss eine weitere Kap.-Erhöh. um M. 3 400 000 auf M. 6 000 000 mit Div.-Ber. f. 1921/22, angeb. den alten Aktion. zu 140 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Bergw.-Anl. 784 322, Schachtanl. 1 040 805, Material- 54 070, Fuhrpark 66 000, bare Kasse, Bank- u. Postscheckguth. 995 582, Eff. 107 387, Debit. 180. – Passiva: A. A.-K. 2 600 000, Res. 13 060, Reichsdarl. 168 750, Kredit. 266 536. Sa. M. 3 048 346. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk., Löhne u. Gehälter 450 669, Aufwend. f. Schachtbau 1 040 804. – Kredit: Zs.-Überschuss 16 347, Übertrag auf Bergw.-Anl. 434 322, d o. auf Schachtanl. 1 040 805. Sa. M. 1 491 473. Dividende 1920/21: 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. jur. Arthur Favreau, Bayreuth; Berg-Ing. Michael Brüll, Brandholz. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Ludwig Wittmann, Stuttgart; Dir. Otto Heer, Steinach (Sa.-Mgn.); Generalleutnant a. D. Exz. Hermann von Oppeln-Bronikowski, Baden- Baden; Hofrat Albert Preu, erster Bürgermeister der Stadt Bayreuth, Bayreuth; Bankier Josef Olbrich, München; Konsul A. Stumpf, Nürnberg: Wilh. Heermann, Heilbronn; Bank- Dir. Herm. Wechsler, Stuttgart. Zahlstelle: München: Josef Olbrich & Co. Wullbrandt & Seele Akt.-Ges. in Braunschweig. Zweigniederlassung in Peine. Gegründet: 1./6. 1911 mit Wirkung ab 1./4. 1911; eingetr. 27./6. 1911. Die Übernahme der Firma Wullbrandt & Seele in Braunschweig mit einer Zweigniederlass. in Peine erfolgte für M. 2 314 310. (Gründung s. dieses Handb. 1913/14.) Zweck: Betrieb der Eisen- u. Metallhandlung, welche bisher unter der Firma Wull- brandt u. Seele bestanden hat; Fortführung der Engros- und Detailhandelsgeschäfte in den bislang von dieser Firma geführten Artikeln.