376 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Fehl. Einzahl. a. d. Neuem. von M. 20 000 000 Akt. 15 000 000, Bergwerke 20 611 827, Grundbesitz 5 660 705, Wohnhäuser 9 761 436, Hafen, Eisen- bahnen u. Wege 1 242 812, Werksanl. 12 384 316, Patente 2, Wertp. 62 201 100, Beteilig. 12 329 359, Kassa u. Postscheck-K. 1 112 020, Debit. 176 815 786, Vorräte 64 789 511, (Bürgsch. 19 858 914). – Passiva: A.-K. 80 000 000, Teilschuldverschr. 36 894 985, Rückstell. für Aufgeld auf Teil- schuldverschreib. 266 235, Hyp. 1 050 400, R.-F. 40 242 775, Garantie-F. 400 000, Arb.-Unter- stütz.-F. 711 326, Pensionsversicher.-F. 284 739, Rückstell. f. Talonsteuer 101 755, rückst. Div. 1552 220, do, Anleihe-Zs. 1 263 532, Rückstell. für Bergschäden 800 000, do. für Steuern 1 300 000, ausgeloste Anleihescheine 1 036 255, rückst. Anl.-Zs. 1 263 532, Gläubiger 185 231 142, Werks- erhalt.-K. 20 000 000, (Bürgschaften 19 858 914), Reingewinn 10 773 510. Sa. M. 381 908 874. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kost. 3 927 806, Steuern u. öffentl. Lasten 20 826 644, Abschreib. 3 821 213, Werkserhalt. 18 600 000, Reingewinn 10 773 510 (davon Ge- winn an A.-R. 541 935, 16 % Div. auf 60 000 000 9 600 000, Vortrag 631 575). – Kredit: Gewinn-Vortrag 514 189, Rohertrag aus den Betrieben 54 326 252, Erträgnisse aus Zs. u. Beteilig. 2 652 117, Mieten u. Pachten 456 616. Sa. M. 57 949 174. Kurs Ende 1912–1921: 160.70, 148.80, 131*, –, 137, 179, 146*, 205, 351.50, 705 %. Eingef. 14./3. 1898 zu 180 %. Notiert in Berlin. – Es gelangen auch die Umsätze im freien Verkehr zur amtlichen Notiz. Dividenden: 1911/12–1917/18: 10, 10, 5, 5, 8, 12½, 12½ %; 1918/19 u. 1919/20: zus. 12 %. 1920/21: 16 %. Ausserd. 1917/18 einen Bonus v. 2½ % f. jede Aktie verteilt. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Hugo Miethe, Ems; Karl Schneider, Koblenz. Aufsichtsrat: (Höchstens 7) Vors. Geh. Komm.-Rat W. von Oswald, Stellv. Komm.-Rat Carl Spaeter, Koblenz; Bankier Carl Fürstenberg, Bank-Dir. Oskar Schlitter, Berlin; Dir. Otto Clemm, Mannheim. Zahlstellen: Für Div.: Koblenz: Ges.-Kasse, Carl Spaeter; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank; Ludwigshafen: Pfälz. Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Effekten u. Wechselbank. Dillinger Hüttenwerke Act.-Ges. in Dillingen a. d. Saar. Zweck: a) Bergbau auf Kohle, Eisenerz und andere Mineralien auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter irgend einem anderen Titel erwerben und betreiben wird sowie Herstellung und Verwertung der dabei anfallenden Nebenerzeug- nisse; b) die Verhüttung und die sonstige Verwertung der gewonnenen oder anderweitig erworbenen Bergbauerzeugnisse, sei es in rohem Zustande, sei es durch Verarbeitung für Handel und Gebrauch, insbesondere auch die Herstellung von Eisen, Stahl und der daraus gewonnenen Erzeugnisse, ihre Verarbeitung in allen möglichen Formen und Zusammen- setzungen sowie die Verwertung dieser Erzeugnisse; c) die Errichtung oder der Erwerb von Anlagen aller Art, welche zur Erreichung des Gesellschaftszwecks erforderlich und förderlich sind, insbesondere der Betrieb von Transportunternehmen, die Errichtung von Hilfsbetrieben usw.; d) die Beteiligung bei anderen Gesellschaften in jeder möglichen Rechtsform und über- haupt jede Betätigung, welche mittelbar oder unmittelbar den Gesellschaftszweck zu fördern geeignet ist. Die Ges. betreibt Blechwalzwerken (von Rohstoffen an), Fabrikation von Blechen u. Platten jeder Art u. Form, von Eisen und Stahl, von den dünnsten Nummern bis zu den schwersten Panzerplatten. Die Ges. besitzt ausser ihrem Thomasstahlwerk in Dillingen vier Hochöfen mit einer tägl. Produktionsfähigkeit von je 250 t, u. hat ferner eine Koksanl., 4 Konverter, 10 Martinöfen, 6 Kupolöfen, sowie Schienen-, Panzerplatten-, Grob- u. Fein- blechwalzwerke, Stabeisenwalzwerk, Weissblechfabrikat., Blechschweisserei u. Kümpelei. sowie eine Schaufelfabrik in Betrieb. Die Anlagenwerte haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt; so wurde ein neues Walzwerk bezw. Grobwalzwerk, Universaleisenwalz- werk, eine Verzinkerei, ein modernes Weissblechwalzwerk etc. und ein neues Kalkwerk mit 1 Ringofen mit einer tägl. Leistung von 150 t Kalk erbaut. 1917/18 Erwerb von Mangan- eisensteingruben an der Lahn und einer Ziegelei mit 1 Ringofen für eine jährliche Produktion von 3 000 000 Stück. Ca. 8500 Arbeiter. Kapital: M. 36 000 000 in 750 Aktien à M. 15 000 u. 3300 Aktien à M. 7500. Urspr. M. 6 000 000, erhöht 1897 um M. 1 500 000 zu 160 %. 1902 weitere Erhöh. um M. 1 500 000. Nochmals erhöht 1907 um M. 2 250 000 zu 160 %. Weitere Erhöh. um M. 5 625 000. Die A. 0. G.-V. v. 5./12. 1917 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 8 437 500. Bis Sept. 1917 wurden für 6 bis 7 Mill. Mark französ. Akt. der Dillinger Hüttenwerke seitens einer deutsch. Erwerbergruppe, die sich hauptsächl. aus Ges.- u. Famil.-Angehörigen, aber auch aus sonst. Industriellen zus. setzt, zum Preise von 250 % mit etwa 17 Mill. Mark bezahlt, die an den Treuhänder für feindl. Vermögen abgeführt wurden. Die Erwerber der Akt. bleiben auf 5 J. verpflichtet, bei weiter. Verkauf vorher die Zustimmung des Handelsministers einzuholen. Bei Friedensschluss wurden diese Aktien ihren Besitzern zurückgegeben (lt. G.-V.-B. v. 13./6. 1919). Die a. o. G.-V. v. 23./3. 1920 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 10 687 500, (also auf M. 36 000 000), begeben zu 160 %. Anleihe: Die G.-V. v. 23./1. 1905 beschloss zur Beschaffung von Betriebsmitteln Ausgabe von 4 % Oblig. à M. 5000, 2000 u. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. ab 1909 durch Auslos. im Mär:z auf 1./7. Begeben wurden M. 7 446 000, davon in Umlauf Ende Juni 1920 M. 2 580 000. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Saarbrücken: G. F. Grohé- Henrich & Cie.