380 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gewerken der Westphalia erhielten pro Kux (1000 Stück) je nom. M. 6000 neue Hoesch-Aktien oder eine Barabfindung von M. 12 000 pro Kux. Übernahme des Betriebes der Gew. ab 1./7. 1899; die beiden Zechen sind nach Auflös. der Gew. als Abteil. Kohlenbergbau der Verwalt. des Stahl- werks Hoesch angeschlossen. –— Die Zeche Westphalia besitzt 15 192 221 qm Feldesfläche. Es sind vorhanden 2 Schachtanlagen, Kaiserstuhl I u. II, bestehend aus 3 Förderschächten auf Kaiserstuhl I, einem Doppelförderschacht mit 2 Fördermasch. u. einem, auch zur Förderung benutzten Wetterschacht auf Kaiserstuhl II. Förder. 1911/12–1920/21: 1 276 814, 1 490 345, 1 432 052, 966 995, 1 214 731, 1 254 580, 1 267 609, 878 751, 905 233, 1 037 197 t Kohle; Koks- produktion: 411 239, 561 599, 660 067, 437 656, 537 656, 597 949, 630 096, 416 422, 431 743, 519 187 t. Es sind vorhanden: 472 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten. Zahl der Bergarbeiter ca. 3740. Beteilig. am Kohlen-Syndikat: 550 000 t für Kohlen einschl. 120 000 t für Koks. Um die Kohlenversorgung ihrer Werke noch mehr als bisher zu sichern, erwarb die Ges. Hoesch sämtl. Kuxe der Gew. Fürst Leopold in Hervest-Dorsten und die massgebende Mehrheit der Kuxe der Gew. Fürst Leopold Fortsetzung. Das Bergwerk Fürst Leopold umfasst 7 Maximalfelder, eine grosszügig und mit allem Zubehör gut ausgestattete Doppel- schachtanlage nebst erheblichem Grundbesitz und eine grössere Zahl von Beamten- und Arbeiterwohnungen. Der Betrieb ist im Jahre 1910 aufgenommen und steht noch in der Entwicklung, er wird daher auch für die nächsten Jahre Zubusse erfordern. Die Ges. Hoesch hat die Gew. Fürst Leopold aufgelöst und deren Gesamtvermögen und Schulden ibernommen. Den Vorbesitzern waren rund M. 22 000 000 in bar auszuzahlen. Zeche Fürst Leopold förderte 1916/17–1920/21: 208 645. 231 223, 228 657, 302 835, 367 029 t. Die a. o. G.-V. v. 6./6. 1907 beschloss den Erwerb des Limburger Fabrik- u. Hütten- verein A.-G. zu Hohenlimburg mit Wirkung ab 1./7. 1907 für M. 1 800 000 in neuen Hoesch- Aktien v. 1907 (s. bei Kap.). Die Abteil. Limburger Fabrik- und Hüttenverein in Hohen- limburg besteht aus folgenden Anlagen: 1) Anlage in Hohenlimburg (Betrieb 1912/13 ein- gestellt). 2) Die Werksanlage in Neuoege ist 1906 errichtet u. 1913 erweitert. Vorhanden sind 2 Walzwerke mit je 3 Walzenstrassen. ferner eine elektr. Zentrale für Kraft- u. Licht- Zwecke. die teils durch eine Wasserturbine, teils durch Dampfmaschinen betrieben wird, ferner elektr. Reserve-Zentrale, die mit einer Dampfmaschine betrieben wird. Grundbesitz rund 46 ha. Die G.-V. v. 26./10. 1911 genehmigte einen Verschmelzungsvertrag mit der Akt.-Ges. Maschinenfabrik Deutschland in Dortmund, auf Grund dessen diese A.-G. ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. u. mit Wirkung ab 1./7. 1911 auf die Eisen- u. Stahl- werk Hoesch A.-G. übertrug. 1912 Erwerb der benachbarten Kleineisenzeugfabrik der Firma v. d. Becke & Co. Beide Unternehm. werden in der Form von G. m. b. H. weiterbetrieben. 1914 Erwerb der Mehrzahl der Kuxe der Gew. Eisenzecher Zug, welche besonders Spat- eisenstein fördert. Für 1 Kux der Gew. wurden nom. M. 3600 in neuen Aktien à M. 1000 gewährt. 1914 erfolgte der Ankauf der Mehrzahl der Kuxe der Gewerksch. Haltern I–XII. fIm Laufe des Jahres 1919/20 Hat die Ges. Hoesch sich die beiden Firmen Drahtwerk Hohenlimburg Boecker & Röhr in Hohenlimburg (mit den 2 Abteilungen Kaltwalzwerk u. Federnfabrik) u. Hemer Nietenfabrik Gebr. Prinz in Hemer i. W. angegliedert. Beide Unternehmungen bilden eine wertvolle Erweiterung der Verfeinerungsbetriebe von Hoesch und werden in der Form von G. m. b. H. weiterbetrieben. Die Ges. hat sich 1920/21 mit Rücksicht auf die Notwendigkeit, sich für ihre Erztransporte frachtlich zu sichern, an der Seereedereiges. Frigga in Hamburg beteiligt; auch sind ihre Weiterverarbeitungsbetriebe Adurch den Erwerb der Firma Both & Tilmann, Dortmund, deren Fabrikgrundstücke mit den Betriebsgrundstücken der Zeche Kaiserstuhl 1 zusammenstossen, vermehrt worden; dieser Betrieb befasst sich in der Hauptsache mit dem Waggon- u. Weichenbau. Ferner hat sich die Ges. für die Deckung ihres Bedarfs an Kalksteinen u. gebranntem Kalk bei A.-G. Rheinisch- Westfälische Kalkwerke in Dornap durch Erwerb einer grösseren Anzahl Aktien beteiligt. Interessengemeinschaftsvertrag mit dem Köln-Neuessener Bergwerksverein: Der Vertrag ist mit Wirkung v. 1./7. 1920 an auf 80 Jahre abgeschlossen; das Quoten- verhältnis ist für beide Teile gleich. Der Vorstand von Hoesch hat die Betriebsleitung der Interessengemeinschaft; Köln-Neuessen ist jedoch das Recht eingeräumt, aus seinen ordent. lichen Vorstandsmitgliedern zur Wahl in den Vorstand von Hoesch jeweils bis zur Zahl der ordentlichen Vorstandsmitglieder von Hoesch seinerseits Mitglieder vorzuschlagen. In Ausübung dieses Rechts ist der Gen.-Dir. von Köln-Neuessen, Bergrat Dr.-Ing. e. h. Fritz Winkhaus, bei Hoesch zum Vorstandsmitglied bestellt worden. Ihm liegt die Oberleitung des gesamten Bergwerksbesitzes beider Gesellschaften ob. Zur Überwachung der Durch- führung des Gemeinschaftsvertrages ist ein Gemeinschaftsausschuss gebildet worden, der aus je 7 Mitgliedern des Aufsichtrats jeder der beiden Gesellschaften besteht. Der Vorsitz in dem Gemeinschaftsausschuss wechselt alljährlich zwischen den beiden Gesellschaften. Dem Gemeinschaftsausschuss sind die Abschlüsse beider Gesellschaften zur Bestätigung einzureichen. Er hat die vom Vorstand jeder Gesellsch. vorgeschlagenen Abschr. u. Rück- lagen zu prüfen u. das Ergebnis jeder Gesellsch. festzustellen. Die Ergebnisse beider Ge- sellschaften sind dann in der Art auszugleichen, dass jeder Gesellsch. der gleiche Betrag zufällt. Die Gewinnanteile, die Köln-Neuessen aus seinen im Jahre 1920 übernommenen M. 5 000 000 Hoesch-Aktien zufliessen, fallen nicht unter das für die Ausgleichung in Frage kommende Ergebnis, verbleiben vielmehr zur alleinigen Verfügung von Köln-Neuessen. Bei späteren Kapitalserhöhungen beschliesst der Gemeinschaftausschuss darüber, ob u. in welchem Umfange der betreffenden Gesellschaft für das ihr durch die Kapitalserhöhung