390 5 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Verträgen (Lösungsverträge) gegen Entgelt angepachtet worden. Die Höhe der Abgaben pro 1 t richtet sich nach den jeweiligen Kohlenpreisen. Nach einem vom April 1900 erstatteten Gut- achten standen damals in den gedachten Feldern bis zu einer Tiefe von 1000 m 28 594 000 t Fett- und 17 779 000 t verkokbare Halbfettkohlen ohne die Magerkohlen an. In Betrieb sind 3 Schachtanlagen, u. zwar Doppelschächte. Vorhanden sind 160 Koksöfen, mit Gewinn. der Nebenprod., 1 Ammoniakfabr., 1 Benzolfabrik, 1 Teerdestillation; auch Betrieb zweier Brikett- fabriken, 1 Fettfabrik u. 2 Ziegeleien. Der ges. Grundbes. der Zeche umfasst 244 ha 75 a 77 qm. Fertige Wohnhäuser besitzt die Zeche zurzeit 177 für 646 Beamten- u. Arbeiterfamilien, 1 Kleinkinderschule zur Aufnahme von 140 Arbeiterkindern. Beteiligungsziffer im Kohlen- Syndikat auf Kohlen: 515 000 t, auf Koks: 100 000 t, auf Briketts 144 000 t. Auch beteiligt an der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinig., an der Verkaufs-Vereinig. für Teererzeugnisse u. dem Deutschen Benzol-Verband. Kohlenförderung 1912–1920: 1 122 238, 1 147 754, 957 488, 794 979, 806 616, 810 978, 814 100, 657 080, 752 640 t. Koksproduktion 1912 – 1920: 354 148, 503 668, 427 704, 334 483, 354 548, 357 282, 374 011, 145 178, 136 389 t. Im Jahre 1904 Angliederung der A.-G. Duisburger Eisen- u. Stahlwerke in Duisburg; näheres hierüber siehe dieses Handbuch 1913/14. Für Neuanlagen in Duisburg wurden 1914/15–1919/20 M. 1 376 121, 2 541 120, 708 748, 1 055 405, 248 689, 268 384 ausgegeben. Linksrheinische Kohlenfelder und Grundbesitz: Dem Erwerb der Gewerksch. Brassert (siehe unten) war im Geschäftsj. 1907/08 die Beteiligung der Ges. an linksrheinischen Kohlenfeldern voraufgegangen. Dieser bislang unerschlossene linksrheinische Besitz besteht aus 13 wertvolle Fettkohle führenden Feldern. Die bisherigen Aufwendungen für diesen Felderbesitz zus. mit den Kosten des Grundbesitzes, den die Rheinischen Stahlwerke sich in ihrem Felderbereich bereits gesichert haben, sind in der Bilanz der Rhein. Stahlwerke unter „Kohlengruben C. Linksrheinischer Besitz' enthalten. Das Niederbringen von Schacht- anlagen hat noch nicht stattgefunden. Die A.-G. Balcke, Tellering & Cie. wurde mit Wirkung ab 1./7. 1916 vollständig an die Rhein. Stahlwerke angegliedert. Auch die Vereinigten Walz- u. Röhrenwerken A.-G. vormals Boecker & König in Hohen- limburg sind 1916 mit den Rhein. Stahlwerken fusioniert. Sie werden in gleicher Weise wie bisher als bes. Zweigniederl. Abt. „Wurag“ fortgeführt. Pachtvertrag mit der Arenberg'schen Gesellschaft. Durch den Vertrag, welcher von der a. o. G.-V. der Rhein. Stahlwerke vom 25./2. 1921 genehmigt wurde, ist vom 1./1. 1921 ab die Ausbeutung der Arenberg'schen Bergwerksanlagen nebst allem Zubehör den Rhein. Stahlwerken bis 30./6. 1950 verpachtet worden; die Pachtung läuft jeweilig um 10 Jahre weiter, wenn sie nicht von einer Seite mind. 6 Monate vor Ablauf gekündigt worden ist. Arenberg erhält als Entgelt für die Verpachtung Beträge in solcher Höhe, dass es zusammen mit den Einkünften aus seinem sonstigen Vermögen die erforderl. Abschr. u. Rückstell. gemäss den bisher. Grundsätzen decken u. eine Div. an seine Aktionäre ausschütten kann, die für die Zeit bis 30./6. 1930 des 2fache, von da ab das Doppelte des Prozentsatzes der Div. der Rhein. Stahlwerke beträgt, jedoch niemals mehr als 20 %. Reichen die hiernach an Arenberg zu überweisenden Beträge nicht dazu aus, dass Arenberg die vorstehend garantierten Dividendensätze auf sein Aktienkapital zahlen kann, so sind die Rhein. Stahlwerke ver- pflichtet, an die einzelnen Aktionäre von Arenberg unmittelbar die Differenz zwischen der durch Arenberg verteilten Div. u. dem Satze von 20 % des Nennwertes der Arenberg-Aktien zu zahlen. Nur in dem Fall, wenn die Rhein. Stahlwerke an die eigenen Aktionäre mehr als 20 % àusschütten, sind sie verpflichtet, auch den einzelnen Arenberg-Aktionären den 20 % übersteigenden Dividendensatz, den sie den einzelnen Aktionären zahlt, als besonderen Bonus zu vergüten. Gleichzeitig fand ein Umtauschangebot der Aktien statt (siehe Näheres unter Kapital). Die a. o. G.-V. v. 5./8. 1921 beschloss den Erwerb der Gewerkschaft „Fröhliche Morgensonne“; im Umtausch erhielten die Gewerken für je 1 Kux M. 12 000 junge Rhein. Stahlwerke-Aktien; mehr als 90 % der Kuxe gingen so in den Besitz der Rhein. Stahlwerke über, die in der Bilanz der Ges. unter „Wertpapiere“ verbucht sind. Die Gew. hat eine Beteiligung im Kohlensyndikat von 701 900 t Kohle, 142 000 t Koks u. 180 000 t Briketts. Kapital: M. 160 000 000 in 7750 Akt. (Nr. 1–7750) à M. 600, 7625 Doppelakt. (Nr. 7751/52) bis 22 999/23 000) à M. 1200 u. 146 000 Akt. à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 3 000 000. Erhöht bis 1910 auf M. 40 000000. Über die Wandlungen des A.-K. bis zu diesem Jahre s. Jahrg. 1920/21. Die a. o. G.-V. v. 14./6. 1912 hat die Erhöhung des A.-K. um M. 6 000 000 durch Ausgabe von 6000 neuer Aktien à M. 1000 zu 108 % beschlossen. Von den Aktien sind M. 4 000 000 div.-ber. vom 1./7. 1911 ab, dazu bestimmt worden, den Umtausch möglichst des gesamten A.-K. der Balcke, Tellering & Cie.-A.-G. zu Benrath durchzuführen; M. 1 700 000, vom 1./7. 1912 ab div.-ber. Aktien wurden dazu bestimmt, den Umtausch möglichst des gesamten A.-K. der Verein. Walz- u. Röhrenwerke A.-G. vormals Friedr. Boecker Ph's Sohn & Co. u. Friedr. Koenig zu Hohenlimburg im Nennbetrage von M. 1 700 000 auf der Grundlage von je einer Hohenlimburger-Aktie gegen eine Rheinstahl-Aktie durchzuführen. Der verbleib. Restbetrag von M. 300 000, vom 1./7. 1912 ab div.-ber. neuer Aktien sollte zur Verstärk. des Betriebs- kapitals bestimmt sein u. mit Hilfe des Bankenkonsort. bestmöglichst veräussert werden. Das Bezugsrecht der Aktionäre für sämtl. M. 6 000 000 Aktien wurde ausgeschlossen. Die Aktienausgabe ist inzwischen erfolgt; von den Aktien der Balcke, Tellering & Cie.-A.-G. zu Benrath sind bis 30./6. 1912 etwas über 90 % gegen die neuen Aktien eingetauscht worden. Die Hohenlimburger Aktien sind sämtlich eingetauscht. Die verbleib. M. 300 000