Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 409 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 2 616 711, Unk. 1 322 448, Oblig.-Agio 8400, do. Zs.-K. 637 300, Kursverluste 61 956, Steuern 4 502 922, Abschreib. 2 081 970, Reingewinn 12 777 186. – Kredit: Vortrag 480 148, Zs. 93 492, Betriebs-K. 23 435 254. Sa. M. 24 008 895. Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: 83.25, 183.90, 84*, –, 242, 290, 154*, 220.25, 533, 774 %. – In Frankf. a. M.: 86.50, 183.70, 93*, –, 242, 285, 154*, 220, 520, 675 %. Eingef. 10./2. 1890 zu 148.50 %. Dividenden 1911/12–1920/21: Aktien: 5, 6, 6, 12, 25, 25, 25–5, 10, 10, 16 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Wilh. Verlohr, Dir. Alb. Wibberenz, Dir. Rud. Starke, Dr. Ludw. Huy. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Generalleutnant z. D. von Schubert, Exz., Stellv. Wirkl. Geh.-Rat Wilh. von Stumm Exz., Berlin; Bank-Dir. Dietrich Becker, Essen a. d. R.; Bankier Hans Weinschenk, Bankier Dr. Karl Sulzbach, Frankf. a. M.; Dr. Ing. Rich. Krieger, Gen.-Dir. Martin Münzesheimer, Düsseldorf; Gen.-Dir. Paul Boehm, Gen.-Dir. Theod. Müller, Wirkl. Leg.-Rat Ferd. von Stumm, Exz., Neunkirchen-Saar; Gen.-Konsul Fritz Hincke, Bremen; Bankier Friedrich Kraemer, Frankf. a. M.; Wirkl. Geh.-Rat Rich. von Kühlmann Exz., Dr. Max Oechelhaeuser, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankf. a. M.: Bass & Herz, Gebr. Sulzbach, J. Dreyfus & Co.; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co., J. Dreyfus & Co.; Essen: Essener Credit-Anstalt u. deren Fil.; Düsseldorf: Essener Creditanstalt, Deutsche Bank. Georgs-Marien-Bergwerks- u. Hütten-Verein. Sitz zu Georg-Marienhütte bei Osnabrück, Hauptverwaltung in Osnabrü ck. Die a. o. G.-V. v. 15 /12. 1920 genehmigte einen Interessengemeinschaftsvertrag mit dem Lothringer Bergwerks- u. Hüttenverein A.-G. in Rauxel zur Förderung gegenseitiger Be- triebe. Die Interessengemeinschaft wurde auf 50 Jahre abgeschlossen zu dem Zweck, bei beiden Gesellschaften die Geschäftsführung nach einheitlichen Gesichtspunkten zu bewirken und die Erträgnisse nach Massgabe der folgenden Bestimmungen zusammenzuwerfen. Dem Hüttenverein steht die Führung der Interessengemeinschaft zu, die Georgs-Marienhütte ist aber als Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand selbständig. Aus dem am Ende des Jahres zusammengeschütteten Reingewinn erhalten beide Gesellschaften zunächst 8 % und falls weniger vorhanden ist, entsprechend weniger. Der Mehrbetrag des Reingewinns verbleibt dem Hüttenverein mit der Verpflichtung, dass die Georgs-Marienhütte für jedes Prozent Hüttenvereins-Dividende über 8 % hinaus % erhält. Der Hüttenverein ver- pflichtet sich, nach Beginn des 28. Jahres der Vertragsdauer das Gesellschaftsvermögen der Georgs-Marienhütte als ganzes zu erwerben, und zwar gegen Gewährung von einer Aktie Lothringen gegen eine Aktie Georgs-Marienhütte. Gegründet: 4./6.1856; eingetr. 4./4. 1865. 1883 wurde das Eisen- u. Stahlwerk zu Osnabrück, das durch Fusionsvertrag v. 8./2. 1885 für M. 4 250 000 in 2000 St.-Aktien à M. 1000 u. 1500 Prior.-Aktien à M. 1500 erworben. Zweck: Bergbau u. Steinbruchbetrieb und die weitere Verarbeitung aller dabei ge- wonnenen oder zugekauften Mineralien, Gesteine, Neben- u. Abfallstoffe, insbes. Kohlen- u. Erz-Gewinnung, Koksherstellung mit Nebenbetrieben, Hochofen-, Stahlwerks-, Walzwerks-, Schmiede- u. Giesserei-Betrieb, Herstellung von Stahl- u. Eisen-Erzeugnissen, einschl. Masch. aller Art, Bearbeitung u. Herstellung von Steinen u. Zementwaren, Eisenbahnbau u.-betrieb sowie alle mit diesen Betrieben zus. hängenden Hilfsbetriebe, auch Beteiligung an anderen Unternehmungen. Die Ges. gehört dem Stahlbund, dem Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat u. verschiedenen anderen Verkaufsvereinigungen an (siehe auch unten). Die Ges. gliedert sich in die Abteilungen: a) Werne (Steinkohlenbergwerk); b) Georgsmarienhütte (Erzbergwerke); c) Georgsmarienhütte (Hochofenwerk, Martinstahl- und Walzwerke); d) Osnabrück (Eisen- und Stahlwerk); e) Piesberg (Steinbrüche und Durilitwerk). Diese Werke besitzen zur Zeit folgende Anlagen: I. Abteilung A. Werne: Die Kohlenfelder sind 23 200 000 qm und mit Einschluss der angrenzenden erworbenen 3 Felder der Gew. „Freiherr vom Stein“ 29 700 000 qm gross. Es ist auf Zeche Werne eine Doppelschachtanlage angelegt, welche 1903 in Förderung getreten ist. Sie hat Bausohlen in 730, 850 u. 1000 m Teufe. Ein 3. Schacht wurde 1916 in Betrieb genommen. 1902 ist eine Ziegelei mit 2 Ringöfen für eine jährliche Erzeugung von 10 Mill. Steinen in Bétrieb gesetzt. 1904/1905 ist eine Koksofenanlage von 70 Öfen für eine jährl. Leistungsfähigkeit von 100 000 t Koks mit Anlagen zur Gewinnung von Nebenprodukten errichtet; diese wurde im J. 1915 für eine Leistung von 200 000 t (126 Öfen) erweitert. Bahn- anschluss: Kleinbahn von Werne nach Ermelinghof (13 km). II. Abt. B. Georgsmarienhütte. Eisenerz-Zechen am Hüggel u. Schafberg. III. Abteil. C. Georgsmarienhütte: a) Hochofenwerk u. Nebenbetriebe: 5 Hochöfen, 80 Koks- öfen, Erz-Sinteranlage, 16 Winderhitzer für die Hochöfen, 19 Dampfkessel, 8 Gasmasch. mit elektr. Anlage, Anlage zur Gewinnung der Nebenprodukte aus den Koksofengasen (Teer u. schwefelsaures Ammoniak), Benzolfabrik, Schlackenbrecher, Steinfabrik mit 6 Pressen zur Herstellung von Schlackensteinen, Zement-u. Mörtelmühle, mechan. Werkstatt, Kesselschmiede. b) Martin-, Stahl- u. Walzwerk: Martinwerk mit 5 Martinöfen von je 45 t Fassung, 1 Roh- eisenmischer von 150 t Fassung, 1 Roheisenmischer von 250 t Fassung, Generatorenanlage mit 9 Kerpely-Gaserzeugern; Walzwerk mit 1 Tiefofenanlage mit 40 geheizten Gruben, 1 elek- trisch betriebenes Umkehrblockwalzwerk, 1 amerikan. Stabeisenwalzwerk mit kontinuierlicher