432 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. A.-R. beschlossen wird, ihn zur Tilg. von Genussscheinen zu verwenden, mit ¾ auf die Aktien u. mit ¼ auf die Genussscheine als Div. verteilt. Hat eine Tilg. von Genussscheinen stattgefunden, so ist derjenige Gewinnanteil, der auf die bereits getilgten Genussscheine entfallen würde, in demselben Verhältnis auf die Aktien u. die Genussscheine zu verteilen. Die danach auf die Aktien u. die Genussscheine zur Verteil. kommenden Div.-Beträge müssen durch 4 teilbar sein; die überschiessenden Restsummen der den Aktien u. Genussscheinen zukommenden Gewinnbeträge stehen zur anderweiten Verfüg. der G.-V. Der A.-R. erhält 10 % Tant. vom Reingewinn abzügl. 4 % Div. für die Aktionäre. Bilanz am 31. März 1921: Aktiva: Anlagewerte 9 578 395, Grubenfelder 323 935, Bestände 19 488 120, Kasse 126 562, Effekten 240 516, Beteilig. 6871, Debit. 7 882 402, Avaldebit. 36 910, Verlust 1 392 315. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 281 476, Kredit. 32 757 643, Avalkredit. 36 910. Sa. M. 39 076 030. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 679 061, Handl.-Unk. einschliesslich der vertragl. Tant. 1 232 067, Abschreib. 748 422. – Kredit: Vortrag 127 019, Rohgewinn 1 140 217, Verlust 1 392 315. Sa. M. 2 659 551. Dividenden: 1911/12–1920/21: 4, 5, 0, 0, 0, 8, 6 % (je 12 Mon.), 0, 15, 0 %. Genussscheine: 125; 1913/14–1915/16: M. 0, 0, 0; 1916/17–1920/21: 5, 5, 0, 13, 0 %. V. 4 J. (K). Direktion: Vors. Dr. Otto Saeger, Dr. Leop. Lowitsch, Clemente Sonanini. Aufsichtsrat: Vors. Kammerherr Dr. von Lieres u. Wilkau auf Pasterwitz; Generalland- schaftsrepräsentant Nickisch von Rosenegk auf Kuchelberg; Gen.-Dir. Besser, Gieschewald O.-S.; Rittergutsbes. von Teichmann u. Logischen auf Gross-Dombrowka a. O.; Kammerherr Walter von Wietersheim, Neuland; Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Hugo Ganse, Breslau; Landrat a. D. Graf Günther von Roedern, Brieg; Landrat a. D. Alfred von Gossler auf Schätz (Kreis Guhrau); Dr. Wilh. Binder, Rat des Obersten Gerichtshofs in Warschau, z. Zt. in Wien; Bergrat Antoni Schimitzek, Krakau. Zahlstellen: Kattowitz: Ges.-Kasse; Breslau: Georg von Giesches Erben. Storch & Schöneberg, Akt.-Ges. für Bergbau u. Hüttenbetrieb in Kirchen (Sieg). Zweigniederlassung in Geisweid. Gegründet: 5./3. 1859: Gewerkschaft Storch & Schöneberg, 25./5. 1888; Aktiengesellschaft Bremerhütte, 18./6. 1917: Vereinigung beider Gesellschaften. Zweck: Der Erwerb u. der Betrieb von Bergwerken u. die gewerbsmässige Herstellung u. der Vertrieb von Eisen- u. Stahlerzeugnissen aller Art. Die Ges. ist berechtigt, sich zur Förderung ihres Unternehmens an anderen Unternehm. in jeder zulässigen Weise zu be- teiligen. Fabrikation von Puddel-, Stahl-, Spiegel-, Bessemer-, Walzenguss- u. Giesserei-Eisen; Siemens-Martin-Flusseisenblöcke u. Brammen; S. M. Grob-, Mittel- u. Fleinbleche, Riffel. u. Warzenbleche. In den Jahren 1912/14 wurden weitere grosse Um- u. Neubauten ausgeführt. u. z war handelt es sich in der Hauptsache um eine Vergrösserung des Stahlwerks (jetzt 4 grosse Martinöfen) u. die Verlegung der Grob- u. Mittelblechfabrikation von Weidenau nach Geisweid unter Erbauung eines neuen, sich unmittelbar an das in Geisweid gelegene Stahlwerk anschliessenden Walzwerks. Ferner wurden neue Werkstätten u. eine neue elektr. Zentrale gebaut, letztere mit 2 Turbinen von je 1000 Kw. ausgerüstet. Gleichzeitig ist dann der Hochofen II neu zugestellt u. durch verschied. Anderungen seine Leistungs- fähigkeit wesentlich erhöht. In Weidenau wurden das Hüttenhainsche Walzwerk durch vollständigen Um- u. Neubau in ein modernes Feinblechwalzwerk umgewandelt. Durch alle diese Neuanlagen haben sich sowohl das Geisweider wie auch das Weidenauer Werk in technischer Beziehung ausserordentlich entwickelt. Die Ges. gehört dem Schiffsbaustabl- Kontor Essen u. dem Essener Roheisen-Verbande an. 1911 Ankauf der Grube Nord- stern mit einem Felderbesitz von 870 000 qm. Im J. 1912/13 hat die Bremerhütte in Gemeinschaft mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen den Besitz bezw. die Kuxe der Gew. Zeilerszuversicht zu Medenbach (Dillkreis) erworben u. sich dadurch für spätere Zeiten in rohem u. gebranntem Kalk unabhängig gemacht. 1917 Verschmelzung der Bremerhütte mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen-Sieg, welche Eisensteingruben ausbeutet, sowie Hochöfen und Basaltbrüche betreibt. Jährliche Förderung 250 000 bis 300 000 t Spateisenstein; Mitglied des Roheisenverbandes: Beteiligung rd. 50 000 t, ca. 1200 Mann Belegschaft. 1914/15 bis 1917/18 direkte u. indirekte Heereslieferungen. 1918 Erwerb der an das Geisweider Hüttenwerk anschliessenden Nietenfabrik und Walzendreherei von Flender & Weber. 1918/19: Erwerb der Firma Schütz & Co. in Netphen, zum Zwecke der Weiterverarbeit. von Blechen. 1918/19: Stilliegen des grössten Hochofens und des Grob- u. Mittelblechwalz- werkes wegen Kohlenmangels; auch 1919/20 konnte ein grosser Teil der Anlagen wegen Brennstoffmangel nicht in Betrieb gesetzt werden. 1920/21 verschiedentlich Einschränk. des Betriebs, das Grobblechwalzwerk lag weiter still. Kapital: M. 20 000 000 in 19 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 150 000; über die mehrfachen Wandlungen des A.-K. siehe dieses Handb. 1913/14 u. 1920/21. A.-K. danach bis 1917 M. 3 200 000 in 833 St.-Akt. u. 2167 Vorz.-Akt. à M. 1000. Zum Zwecke der Verschmelz. mit Gew. Storch & Schöneberg (siehe oben) beschloss die G.-V. der Bremer- hütte v. 18./6. 1917 die Erhöh. des A.-K. um M. 6 200 000 (also auf M. 9 500 000). Weiter erhöht lt. G.-V. v. 19./3. 1921 um M. 10 500 000 (also auf M. 20 000 000) in 9500 St.-Akt. u.