436 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 7878, Gen.-Unk. 1 252 536, Reingewinn 175 819. – Kredit: Fabrik.- u. sonst. Gewinne 1 429 419, Vortrag 6814. Sa. M. 1 436 234. Dividenden 1912/13–1920/21: 8, 8, 0, 5, 5, 10, 10, 15, 15 %. Direktion: Ing. C. Schwier, Georg Petry. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Karl von der Herberg, Gen.-Dir. Georg Zapf, Dir. Dr. jur. Joh. Breisig, Köln-Mülheim. Mannesmannröhren-Werke in Komotau (Tschecho-Slowakei). Gegründet: 16./7. 1890; eingetr. 14./11. 1890. Sitz der Ges. bis 31./10. 1907 in Berlin; von diesem Tage ab in Düsseldorf, neuerdings nach Komotau (Tschecho-Slowakei) verlegt. Die Firma lautete bis 31./10. 1908 Deutsch-Oesterr. Mannesmannröhren-Werke, seitdem wie oben. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Metallgegenständen aller Art, insbes. in Röhren nach Mannesmann'schem Verfahren. Die Mannesmannröhren-Werke betreiben Walzwerke in Remscheid, Düsseldorf-Rath, Witten (vorm. Wittener Stahlröhrenwerke), ein Schweisswerk in Düsseldorf-Rath, ferner je ein Blechwalzwerk mit Stahlwerk in Huckingen a. Rh. (vorm. Blechwalz- werk Schulz Knaudt A.-G.) und in Gelsenkirchen-Schalke (vorm. Gewerkschaft Grillo, Funke & Co.) nebst einem dem letzteren Werk angegliederten Elektrostahlwerk in Grevenbrück i. Westf. sowie die Steinkohlenbergwerke „Königin Elisabeth“ in Frillendorf bei Essen u. „Unser Fritz' bei Wanne u. die Erzbergwerke: Gew. Freundschaft, Kirchen (Sieg); Gew. Alter Flussberg, Eiserfeld; Gew. Konstanze, Langenaubach-Haiger; Gew. Gilberg-Eiserfeld; Gew. Lenzgrube bei Eisemroth; Eisenerz G. m. b. H., Hungen; Gew. Caroline u. Albrechtsglück bei Vieth im Siegerland; Gew. Leocadia bei Windesheim (Hunsrück, Bergrevier Coblenz); Gew. Gute Aussicht, Wilhelmine u. Minus bei Isert u. Eichelhardt, Bergrevier Neuwied; Gew. Abendstern u. Königsberger Gemark. bei Bieber (Hessen-Nassau); Gew. Bodenhardt bei Butzbach. Sie sind mit der Mehrheit beteiligt bei der Gew. Wilhelmine, Wehbach a. d. Sieg u. der Manganerzgrube Gew Braunsteinbergwerke Dr. Geier b. Waldalges- heim b. Bingerbrück; ihr gehören die Grubenfelder Wallhausen, Rheinberg u. Morgenbach bei Bingerbrück, Grubenfeldergruppen bei Ober- u. Nieder-Tiefenbach sowie Merenberg, weiter bei Hohensolms u. Blasbach im Lahngebiet u. das Braunkohlenvorkommen der Gew. Dürwin b. Eschweiler. Die beiden Werke in Saarbrücken u. Buss wurden 1920 von der Ges. losgelöst u. gingen in den Besitz der Firma Société des Aciéries et Usines à tubes de la Sarre mit dem Sitz in Paris über. Diese Ges. besitzt ein A.-K. von frs. 50 000 000, von denen die französische Gruppe 60 % zum Nennwert übernahm, während Mannesmann mit 40 % beteiligt bleibt. Die beim Besitzübergang der beiden Werke vorhandenen Vorräte werden besonders bewertet u. bezahlt. Die Mannesmann-Ges. wird die aus diesem Geschäft ihr zufliessenden Mittel in der Hauptsache zur Ergänzung u. weiteren Ausgestaltung der Produktionsstätten benutzen. Die Ges. erwarb kürzlich die Aktienmehrheit der Freistädter Eisen- und Stahlwerke in Freistadt (Tschecho-Slowakei), um eine bessere Rohstoffversorgung, vorzüglich des Werkes Schönbrunn, zu gewährleisten. Die Mannesmannröhrenwerke stellen in ihren Stahlwerken in Huckingen, Gelsenkirchen u. Grevenbrück in der Hauptsache Siemens-Martin-Flusseisen-Qualitätsmaterial her, das in Form von nahtlosen und geschweissten Röhren, von Grob- u. Feinblechen oder in weiter- verarbeitetem Zustande auch zu Fässern, Böden, Wellröhren, geschweissten oder gebördelten Kesselteilen jeder Art weiter verarbeitet wird. Weiter werden Kohle, Koks, Benzol, Amme- niak u. Teer von den beiden Zechen geliefert. Reingewinn: In 1912/13–1920/21: M. 9 837 150, 6 867 613, 9 627 490, 18 748 814, 26 826 223, 24 308 960, 9 787 647, 51 153 755, 84 441 708. Die Gesamtzahl der in den deutschen Werken tätigen Arbeiter u. Beamten belief sich Ende Juni 1920 auf etwa 21 500, ausschl. der Saarwerke. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 7 231 160 qm, wovon auf Düsseldorf 422 735 qm, auf Remscheid 163 698 qm, auf das Walzwerk in Rath 777 617 dm, auf das Schweisswerk in Rath 177 028 qm, auf Witten 117 520 qm, auf Huckingen 1 872 030 qm, auf Gelsenkirchen 388 249 qm, auf Königin Elisabeth 1 461 973 qm, auf Unser Fritz 1 095 166 qm u. auf die Eisenerzgruben 255 144 qm entfallen. Die Ges. ist bei folg. Verbänden beteiligt: Deutscher Stahlbund, Verband Deutscher Stahlflaschen-Fabriken, Röhren-Verband, Verband für nathloses Präzisionsrohr, Düsseldorf; Wellrohr-Verband, Schiffbaustahl-Kontor, Grobblech Inland- u. Ausland-Vereinig., Kohlen- Syndikat, Essen; Deutsche Ammoniak-Verkaufs-Vereinig., Benzol-Verband u. Cumaronharz- Verband, Bochum. Die Ges. gehört dem Rhein. Westf. Kohlen-Syndikat mit einer Beteilig.- Ziffer von 2 115 000 t Kohle, 575 000 t Koks u. 216 000 t Briketts an. Das urspr. unmittelbar der Ges. eingegliederte Komotauer Werk wurde zus. mit der Röhrenwalzwerk Schönbrunn-Akt.-Ges. im Mai 1908 unter der Firma Österreichische Mannes- mannröhren-Werke in einer österreichischen Ges. m. b. H. vereinigt; jetzige Firma Mannes- mannröhrenwerke Ges. m. b. H. mit Sitz in Komotau in der Tschechoslowakei. Stamm- Kap. K 20 000 000 ganz im Besitz der Mannesmannröhrenwerke in Düsseldorf (Div. 1911/12 bis 1920/21: 4, 4, 3, 10, 10, 20, 15, 5, 20, 30 %). Diese Ges. beteil. sich durch Erwerb der