440 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Vollendung der neuen Gasmasch.-Anlage, sowie Ankauf grösserer Landflächen für Garten- u. Feldbau u. Schaffung des Landgutes Dummersdorf in Grösse von jetzt 207.3510 ha. Die Ges. war 1914/15 u. besonders 1915/16–1917/18 in allen Betrieben mit Aufträgen für die Heeresverwalt. gut beschäftigt. 1918/19 Umstellung der Betriebe auf Friedens- wirtschaft. Die Arb.-Zahl betrug 1920/21 etwa 1975. Laut G.-V. v. 21./1. 1912 erfolgte die Übernahme des Bergischen Gruben- u. Hütten- Vereins in Hochdahl b. Düsseldorf. Das Lübecker Werk erwarb durch die mit der An- gliederung Hochdahls verbundene Vermehrung seiner Roheisenquote um 50 000 t eine Reihe bedeutsamer direkter u. indirekter Vorteile. Der Betrieb in Hochdahl wurde im Mai 1912 eingestellt u. die Hüttenanlage auf Abbruch verkauft. Gleichzeitig wurde mit der Realisierung des ca. 130 ha betragenden Grundbesitzes begonnen. Die Realisierung des Hochdahler Besitzes ist durchgeführt. Durch die Erweiterung der Koksofenanlage hat die Ges. es ermöglichen können, einen Leuchtgaslieferungsvertrag mit dem Staat Lübeck abzuschliessen, auf Grund dessen sie ein mindestens 18 000 cbm betragendes Tagesquantum reicher Koksofengase nutzbringend absetzt. 1914 wurde ein 10 jähr. Pachtvertrag mit der A.-G. Rolandshütte, Weidenau a. d. Sieg, abgeschlossen, wodurch die Ges. das Recht erhielt, über die Verbandsquote der Rolands- hütte in Höhe von 49 200 t zu verfügen u. das Vermögen der Rolandshütte innerhalb der Pachtzeit zu erwerben. Dieser Pachtvertrag wurde mit Wirkung vom 1./7. 1915 gelöst u. das gesamte Vermögen der Rolandshütte für den Preis von M. 1 451 250 erworben. Dieser Kaufpreis wurde ab 1./7. 1915 verzinst u. war zahlbar bei Übertragung des Gesellschafts- vermögens, d. h. am 30./6. 1917. Gleichzeitig hat die Ges. auf Grund ihrer Verpflichtung, von den sich meldenden Aktionären der Rolandshütte die Aktien zum Kurse von 107½ nebst 5 % Zinsen ab 1./7. 1915 zu übernehmen, bereits den grösst. Teil der Rolandshütter Aktien bis auf 21 Stück angekauft. Die Akt.-Ges. Rolandshütte ist in Liquidation getreten. Ende des Geschäftsj. 1916/17 wurde die Besitzübernahme durchgeführt. Die Rolandshütte besitzt 2 Hoghöfen u. auf der Hardter Hütte einen. Auch Gilbert-Kuxe wurden mit übernommen. 1920 Übernahme von Aktien der Lüneburger Portland-Zementfabriksowie Pachtung dieserFabrik. Im Febr. 1921 erfolgte die Anglied. der Kratzwiecker Anlagen der Eisenwerke Kraft A.-G. u. dadurch Zugang an Grundbesitz von 77 ha 9 a 5 qm. Kapital: M. 30 000 000 in 20 000 St.-Akt. u. 10 000 6 % Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die G.-V. vom 15./11. 1906 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) durch Ausgabe von 2000 Akt. Die a. o. G.-V. v. 20./1. 1912 genehmigte 1. den mit der Akt.-Ges. Bergischer Gruben- u. Hüttenverein in Hochdahl abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag u. die Aktionäre des Bergischen Gruben- u. Hüttenverein gegen je nom. M. 1200 ihrer Akt. je nom. M. 1000 neue Akt. des Hochofenwerk Lübeck erhielten. 2. Erhöhung des A.-K. von nom. M. 6 000 000 um nom. M. 1 132 000 auf nom. M. 7 132 000. 3. Weitere Erhöh. des A.-K. um nom. M. 1 368 000 auf nom. M. 8 500 000 in 1368 Aktien à M. 1000. Die a. o. G.-V. v. 16./10. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 8 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, begeben an ein Konsort. zu 107.50 %, angeb. den alten Aktionären 1: 1 v. 3.–20./12. 1920 zu 110 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./2. 1921 um M. 13 000 000 (also auf M. 30 000 000) in 3000 St.-Akt. u. 10 000 6 % Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. zur Hälfte für 1920/21. Die Vorz.-Akt. haben Div.-Mehrzahl.-Anspruch u. einen Anteil am Reingewinn in der Form, dass die Vorz.-Akt. nach elner Verteil. von 12 % an die St.-Akt. den halben Div.-Prozentsatz erhalten, welcher auf die St.-Akt. verteilt wird. Die Vorz.-Akt. sind kündbar u. mit 150 % einlösbar u. geniessen nur einfach. St.-R. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1911, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000 auf Inhaber lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1912 bis spät. 1933 durch jährl. Auslos. im April–Mai auf 1./7. (zuerst 1912); seit 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Zwei Sicherungs-Hypoth. im gleichen Range zur I. Stelle auf Fabriksgebäude nebst allen Anlagen. Noch in Umlauf Ende Juni 1921: M. 2 062 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst.: Ges.- Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Lübeck: Commerz-Bank. Kurs Ende 1912–1921: 99, 98, 98*, –, 91, –, 96*, 94, 100, – %. Eingeführt in Berlin. Hypotheken: M. 584 800. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsviertelj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotierung des gesetzl. R.-F. und nach etwaigen Einlagen in Spez.-R.-F. u. Gewinnvorträge eine Div. von 6 % an Vorz.-Akt., bis zu 4 % an St.-Akt., sowie von dem Rest des Überschusses nach Abzug der Tant. für A.-R. eine Super-Div. nach G.-V.-B. (siehe unt. A-K.). Die Mitgl. des A.-R. erhalten eine Tant. von 15 %, mind. aber eine Vergüt. von jährl. je M. 1000, welche auf die Tant. anzurechnen bzw. auf Handl.-Unk. zu verbucher ist. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Noch noch eingez. Vorz.-Akt. 7 500 000, Grundbesitz Hüttenplatz 1 215 000, Beamten- u. Arb.-Kolonie 497 000, Wohngebäude Hüttenplatz 230 000, Beamten- u. Arb.-Kolonie 1 829 565, Hüttenanlage 11 198 434, Landgut Dummersdorf 548 000, Vorräte 16 549 172, Kassa 198 027, Guth., Wertp., Beteilig. 80 774 201, Hyp.-Darlehen 18 000, Versich. 278 482, Bürgschafts-K. 160 000. – Passiva: A.-K. 30 000 000, Teilschuldverschr. 2 062 000, R.-F. 3 000 000 (Rückl. 2 150 000), do. II 2 000 000, Hyp. 584 800, Spareinlage 2 955 032, Lösch-, Lade- u. Anbaurecht-K. 72 000, Lohn-K. 619 122, Anleihe-Zs.-K. 57 420, Schulden 51 536 388, unerhob. Div. 10 160, nicht eingel. Teilschuldverschr. 23 000, Ern.-K. 17 250 000, Wohnungsfürsorge 3 000 000, Bürgschafts-K. 160 000, Ruhegehaltskasse der Beamten 500 000,