Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 445 Stadtberger Hütte, Act.-Ges. in Niedermarsberg, Westf. Gegründet: 12./10. 1872. Zweck: Ausbeutung der seit 1838 von der Stadtberger Hütte bei Niedermarsberg betriebenen Kupfergruben „Friederike“, „Oskar u. „Mina“ u. der Kupferhütten daselbst. Gewinnung von Raffinad- u. Elektrolytkupfer. Die mit 3 Kupferschmelzöfen, Anstalt zur Herstellung von elektrolyt. Kupfer u. Ausziehung von Silber, 1 Erzwalzwerk eingerichteten Betriebe sind durch Schienengeleise mit den Förderpunkten der Gruben verbunden. Abschreib. 1872/73–1920/21: M. 4 432 317. Das Unternehmen litt in den letzten Jahren unter der ungünstigen Lage des Kupfermarktes. Arb.-Zahl 1920/21 durchschnittl. 200 Mann. Im J. 1917/18 wurden im Grubenbetrieb 46 098 t Kupfererze gewonnen. Aus den Erzen wurden 0.58 % Kupfer ausgebracht. Versandt wurden 1916/17 im ganzen 672 545 kg Kupfer, u. zwar 463 134 kg Raffinadkupfer u. 209 411 kg Elektrolytkupfer. Versandt 1918/19 im ganzen 437 356 kg, davon 334 500 kę Raffinadkupfer, 102 856 kg Elektrolytkupfer. Hierin waren 144 367 kg Kupfer enthalten, welche die Ges. im Lohn umarbeitete, u. wofür derselben das erforderl. Kupfermaterial geliefert wurde. 1919/20: Gefördert 10 209 t Erze; in der Hütte gewonnen 103 327 t Kupfer aus eigenen Erzen; versandt: 25 049 kg Raffinadkupfer, 125 637 kg Elektrolytkupfer. Der Durchschnittspreis betrug M. 461,85 für 100 kg Kupfer. 1920/21: Gefördert 16429 t Erze. Versandt wurden 164531 kg Raffinadkupfer, 155 654 kg Elektrolytkupfer. Es ist der Ges. gelungen, einen langjährigen Lieferungsvertrag mit Fried. Krupp Akt.- Ges. zustande zu bringen, der der Ges. für die Dauer dieses Abschlusses völlige Sicher- stellung ihres Absatzes zu angemessenen Bedingungen gewährleistet. Kapital: M. 4 500 000 in 3750 Akt. à M. 600 u. 1875 Akt. à M. 1200. Urspr. M. 3 000 000, lt. G.-V. v. 3./12. 1877 Rückkauf von M. 750 000, indem von 4 Akt. je eine zu 50 % erworben wurde. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./12. 1921 um M. 2 250 000 (auf M. 4 500 000), wovon die eine Hälfte den Gründern, die andere Hälfte den Aktionär. im Verh. von M. 2400 alten Akt. = M. 1200 neuen Akt. zu 175 % angebot. wurden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im II. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (ausser zus. M. 15 000 fester Vergüt.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Grubenbesitz 130 000, Immobil. 738 862, Mobil. 1005, Kupfer u. Zwischenprodukte 422 581, Material. 557 745, Kassa 2405, Wertp. 334 845, Guth. beim Postscheckamt 11 507, Debit. 1 623 786, Bankguth. 648 234, Lohn-Vorschuss 110 081. — Passiva: A.-K. 2 250 000, R.-F. 225 000, Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 87 581, unerhob. Div. 13 656, rückst. Lohn 191 028, Warenumsatzsteuer 65 887, Kaut. 103 425, Kredit. 1 363 654, Div. 225 000, Tant. 29 041, Vortrag 26 781. Sa. M. 4 581 055. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Grubenbesitz 30 000, do. auf Immobil. 87 497, do. auf Mobil. 5200, Gen.-Kosten 551 944, Reingewinn 280 822. – Kredit: Vortrag 16 351, Gewinn auf Kupfer 891 565, Zs. 45 206, Gewinn bei Wertp. 2340. Sa. M. 955 464. Kurs Ende 1912–1921: 92.75, 86, 70*, –, 130, 115, 85*, 141, 233, 840 %. Notiert Berlin, Köln. Dividenden 1911/12–1920/21: 4, 6, 2, 10, 8, 5, 7, 6, 9, 10 %. C.-V.: 4 J. (K). Direktion: Erich Meurer. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Gust. Bunge, Hoenningen; stellv. Vors. Adolf Buff von Firma Fried. Krupp, Essen; Bergassessor a. D. Carl Hupertz, Aachen; Walter Guilleaume, Bonn. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Disconto-Ges. Act.-Ges. Charlottenhütte in Niederschelden, Kreis Siegen. Gegründet: 21./3. 1864; eingetr. 24./10. 1864. Zweck: Produktion von Eisen aus pro- Auzierten oder anderweit angeschafften Erzen, Verarbeitung des Produzierten oder ander- weit angeschafften Eisens und die Veräusser. der hergestellten Produkte und Fabrikate, speziell: Rohblöcke u. Brammen, Stahlformguss, Schmiedestücke und Ringe aller Art, roh, vorgearbeitet und fertig bearbeitet, Achsen, Radreifen und fertige Radsätze für Voll-, Neben- u. Kleinbahnen, Grobbleche u. Böden, Feinbleche, verzinkte u. verbleite Bleche, Blechwaren. Die Grundstücke der Ges. ausschliessl. der Gruben umfassen einen Flächenraum von 100 ha 80 a 65 qm. Nach den Neuerwerbungen der letzten Jahre verfügt die Gesellschaft über folgende Anlagen: I. Grubenanlagen: Spateisensteingrube Brüderbund bei Eiserfeld, Spat- eisensteingrube Eisernhardter Tiefbau bei Eisern, Spateisensteingrube Stahlberg bei Müsen, Spateisensteingrube Knappschaftsglück bei Neunkirchen, Brauneisensteingrube Louise in Niederohmen (von dieser die Mehrheit der Kuxe). II. Hüttenanlagen: Hochofen-, Stahl- u. Walzwerk in Niederschelden, Hochofenwerk Eiserner Hütte in Eisern, Hochofenwerk des frühern Cöln-Müsener Bergwerks-Aktien-Vereins in Kreuztal. III. Die Anlagen der frühern Eichener Walzwerk- u. Verzinkerei-Aktiengesellschaft in Eichen, Siegen u. Attendorn. IV. Mitte 1918 Erwerb sämtl. Aktien der Siegener Eisenbahnbedarf-A.-G. in Siegen. Die Abteilung Eichener Walzwerk besitzt a) Feinblechwalzwerk, Wellblechfabrik, Verzinkerei und chemische Fabrik in Eichen, b) Feinblechwalzwerk, Wellblechfabrik und Verzinkerei in Attendorn (früher Althaus, Pletsch & Co.), c) Feinblechwalzwerk in Siegen