Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 471 u. chemische Versuchsanstalt, Kontrollstation. Das Werk stellt als Spezialität hochwertige Elektro-Werkzeug- u. Tiegelstähle her, ferner Schnelldrehstahl, Nickel- u. Nickelchrom- stahl für den Automobil-, Luftfahrzeug- u. Schiffbau, Kugellagerstahl in Rohren u. Stangen. Kugelstahl, Magnetstahl etc. Reingewinn 1911/12–1919/20 M. 728 382, 1 428 875, 1 280 738, 4277 760, 5 036 638, 6 628 641, 5 090 063, 2 383 841, 6 640 767. Umsatz: 1912/13 M. 10 673 277; 1913/14: Nicht veröffentlicht. 1914/15 M. 33 715710, 1915/16 M. 49 257 420. 1916/17–1919/20 nicht veröffentlicht, doch konnte der Umsatz sehr gesteigert werden. Neuanlagen er- forderten 1915/16–1918/19 M. 1 908 610, 7 500 000, 15 000 000, 18 117 362. Für den Vertrieb der Fabrikate in den Ver. Staaten von Nordamerika wurde eine Tochterges. unter der Firma Becker Steel Comp. of Amerika in Charleston gebildet. Beteilig. hierbei, M. 3 112 500 in Aktien, ist 1914/15 einer amerikan. Ges. übertragen worden. Für die eine Oblig.- Emiss. der amerikan. Becker-Ges. (500 000 Doll.) hat Stahlwerk Becker A.-G. in Willich für Kapital u. Zinsen die Garantie übernommen. Im Sept. 1915 Errichtung einer Zweigniederlassung in Zinnwald, wo sich die Gesellschaft den massgebenden Einfluss auf die Gew. Zinnwald bei Altenberg i. Erzgebirge sicherte. Ende 1915 Erwerb sämtl. nom. M. 1 000 000 Aktien der Albert Fesca & Co. Masch.-Fabrik u. Eisengiesserei in Berlin- Reinickendorf; die Fabrikanlagen dieser Ges. wurden für die Herstellung wichtiger Spezialfabrikate ausgebaut. In Berlin-Reinickendorf wurde im Febr. 1916 eine Filiale des Stahlwerk Becker errichtet. Dieses Berliner Werk wurde nach Beendigung des Krieges stillgelegt. 1916–1920 Bau des Hochofenwerkes u. Stahlwerkes Reinholdhütte in Crefeld- Hafen, sowie eines neuen Rohrwerkes in Willich. Ersteres ist noch im Ausbau begriffen. Zur Sicherung des Erzbedarfes für das Hochofenwerk (Reinholdhütte) wurden Erzfelder erworben. 1916/17 auch Pachtung mit Vorkaufsrecht des Stahlwerks Brühl u. Umbau desselben für die Zwecke der Ges. Über die Geschäftslage teilte die Verwaltung Ende Nov. 1919 mit, die Absatzmöglichkeit sei gegenwärtig unbegrenzt und werde die Her- stellungsmöglichkeit nur durch den Kohlenmangel stark beschränkt. Von dem neuen Hochofenwerk erwartet die Gesellschaft eine erhebliche Stärkung. Ende 1918 Übernahme der Mehrheit der Aktien der Bochumer Bergw.-A.-G. (Steinkohlen-Bergwerk). Für 5 Bochumer Aktien à M. 1200 wurden 6 Becker-Aktien à M. 1000 gewährt. Mitte 1919 erfolgte die voll- ständige Angliederung dieser Bergwerks-Ges. Die Bochumer Bergwerks-Aktien-Ges. war im April 1919 durch Gründe, die auf den Rückgang in den Arbeitsleistungen der Belegschaft bei gleichzeitiger starker Erhöh. der Lohnforderungen zurückzuführen sind, in Konkurs geraten. Die Ges. Becker hat damals durch Beschaffung neuer Geldmittel seitens einer schweizerischen Gruppe die Fortführung des Betriebes ermöglicht. Diese schweiz. Gruppe gewährte dem Stahlwerk ein Darlehen von M. 50 000 000 gegen Sicherungshyp. Die Ges. Becker beabsichtigt die Zechen „Präsident' u. „Herbeder Steinkohlenbergwerke“, die der Bochumer Bergwerks-Akt.-Ges. gehörten, mit mög- lichster Beschleunigung so auszubauen, dass innerhalb eines Jahres eine Mehrförderung von 50 % und innerhalb zweier weiteren Jahre eine Mehrförderung von 100 % erreicht wird. Die hierfür erforderlichen Mittel hat sich die Ges. durch Abschluss eines langjährigen Kohlen- lieferungsvertrages mit einer schweizerischen Gruppe gesichert. Durch diesen Vertrag, der die Genehmigung der hierfür zuständigen Reichsministerien gefunden hat, werden die den deutschen Kohlenverteilungsstellen zur Verfügung stehenden Kohlenmengen nicht ver- mindert, sondern ganz wesentlich vermehrt, da nur ein Teil der durch fortschreitenden Ausbau der Gruben erzielten Mehrförderung an die Schweiz abgegeben wird, während der andere Teil der Mehrförderung den deutschen Verbrauchern verbleibt. £ Im J. 1920 erwarb das Stahlwerk Becker Aktien-Ges. sämtliche Kuxen der Braun- kohlengewerkschaft , Colonia. Dieses zwischen den Feldern der Hubertus-Akt.-Ges. und Gew. Luise der Rheinischen A.-G. für Braunkohlenbergbau gelegene Vorkommen, dessen Mächtigkeit auf 20 Mill. Kubikmeter Braunkohlen bester Beschaffenheit geschätzt ist, soll mit grösster Beschleunigung aufgeschlossen werden. Kapital: M. 100 000 000 in 95 000 Aktien u. 5000 Vorz.-Akt à M. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (max.) Vorz.-Div. u. 10 fach. Stimmrecht ausgestattet. Urspr. M. 500 000. Bis 1916 erhöht auf M. 8 000 000, s. hierüber Jahrg. 1920/21. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./6. 1916 um M. 8 000 000. Aufgeld mit M. 4 000 000 unverkürzt dem A.-R. überwiesen. Die Ö―v. v. 26./10. 1918 beschloss die Ausgabe von M. 8 000 000 neuer Akt. Die neuen Akt. wurden den alten Aktionären im Verh. von 2:1 mit Div.-Ber. ab 1./. 1918 zu 150 % zum Bezug an- geboten. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./11. 1919 um M. 6 000 000 (also auf M. 30 000 000) in 6000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übernommen von der Industriellen Bank- gesellschaft in Düsseldorf zum Kurse von 150 % als Gegenwert für die seinerzeit von der Bankgesellschaft zum Umtausch der Aktien der Bochumer. Bergwerksges. zur Verfügung gestellten M. 6 000 000 alter Becker-Aktien. Nochmalige Kap.-Erh. lt. G.-V. v. 30./10. 1920 um M. 25 000 000 in 25 000 St.-Akt. mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, davon M. 15 000 000 den alten Aktionären zu 150 % angeboten, die restlichen Aktien verbleiben dem Bankenkonsort. zu pari zur Einführung der Aktien an der Berliner Börse. Gleichzeitig beschloss die G.-V. v. 30./10 1920 M. 5 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien mit 10fachem Stimmrecht auszugeben; diese Vorz.-Akt. wurden vom Gen.-Dir. Reinhold Becker zu 110 % übernommen. Die a. o. G.-V. v. 15./11. 1921 genehmigte die beantragte Erhöh. des A.-K. um M. 40 000 000 in St.-Akt. Von den neuen, v. 1./7. 1921 ab div.-ber. St.-Akt. werden M. 20 000 000 von der Industriellen Bank-Ges. in Düsseldorf zum Kurs von 150 % übern. u. zum gleichen Kurse den Aktion.