484 Kohlenbergbau. erster Stelle 6 % Div. aber keine Überdiv. Für Jahre, in denen der Reingewinn zu einer 6 % Div. nicht ausreicht, wird ihnen ein Nachbezugsrecht von Div. gewährt. Bei Aufl. der Ges. werden die Vorz.-Akt. vorab zum Nennwert zurückgezahlt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Vorz.-Akt. = 10 St., 1 St.-Akt. = 1 St. Bilanz: Die erste Bilanz wird per 30./6. 1922 gezogen. Direktion: Gen.-Dir. Bergass. a. D. Erich Freimuth, Bochum; Dir. Max Koch, Crefeld. Aufsichtsrat: Vors. Generaldir. Dr.-Ing. Reinh. Becker, Crefeld; Stellv. Komm.-Rat Wilh. Pfeiffer, Bank-Dir. Loer, Düsseldorf; Dir. J ul. Becker, Düsseldorf-Oberkassel; Bank-Dir. Dr. Fritz Ehrensperger, Zürich; Kammerpräs. Dr. v. Kleefeld, Berlin; Fabrikbes. Carl Stolten- hoff, Köln-Lindenthal. Harpener Bergbau-Actien-Gesellschaft in Dortmund. Gegründet: 4./1. 1856; eingetr. 31./5. 1862. Zweigniederlass. in Duisburg-Ruhrort u. Münster i. W. Zweck: Steinkohlenbergbau, Verkokung u. Brikettherstellung. Die Ges. besitzt u. betreibt z. Zt. die bei Herne, Buer, Derne, Lünen, Kurl, Langendreer u. Oberhausen beleg. Zechen Heinrich Gustav, Amalia, Prinz von Preussen, Caroline, Neu-Iserlohn I u. II, Vollmond, Siebenplaneten, von der Heydt, Julia, Recklinghausen I u. II, Hugo I, II u. III, Gneisenau, Scharnhorst, Preussen I u. II, Kurl, Victoria u. Roland mit zus. 43 Schächten. Die Ges besitzt auf den Zechen Heinrich Gustav, Amalia, Neu-Iserlohn I u. II, Julia, Reckling- hausen I u. II, Hugo II, Gneisenau, Scharnhorst, Preussen I, Preussen II, Kurl u. Victoria eigene Teeröfenanlagen; ausserdem war die Ges. zur Hälfte beteil. an den von der Firma Dr. C. Otto & Comp. erbauten Benzolfabriken auf den Zechen Recklinghausen II Schacht 2, Hugo II, Gneisenau, Preussen I u. II u. Scharnhorst, die jedoch am 1./7. 1913 auch in den alleinigen Besitz der Ges. übergingen. Am 30./6. 1921 waren 1535 Koksöfen vorhanden u. Zwar 236 Flammöfen u. 1299 Teeröfen. In Betrieb waren um diese Zeit 134 Flammöfen u. 1186 Teeröfen. Von den Teeröfen waren 1144 an Benzolfabriken angeschlossen. Die Zechen Heinrich Gustav, Caroline, Neu-Iserlohn, Vollmond, Siebenplaneten, von der Heydt, Kurl u. Roland haben Brikettfabriken, wovon nur Siebenplaneten u. Roland betrieben werden; ferner arbeitet eine solche in Gustavsburg. Auf den Zechen Recklinghausen II, Gneisenau u. Hugo I sind Ringofen-Ziegeleien in Betrieb. Auf dem Gute Geeste b. Meppen am Dortmund- Ems-Kanal ist seit 1908 eine Schweinemästerei betrieben worden. Auch wurde ein Schlacht- haus mit Kühlräumen erbaut u. eine Wurst- u. Fleischkonservenfabrik errichtet mit dem Zweck, den Beamten u. Arb. gute Fleisch- u. Wurstwaren zu billigen Preisen zu liefern. 1889 Erwerb der Zeche Neu-Iserlohn bei Langendreer für M. 5 700 000 u. M. 210 000 Hypoth., 1889 der Zeche Vollmond für M. 4 000 000, 1890 der Kokereien Vollmond I u. II für' M. 116000 u. M. 200 000 Hypoth. 1889 Ankauf des gesamten Grubenbesitzes der Société Anonyme Belge des Charbonnages d'Herne-Bochum in Brüssel für M. 20 700 000. 1891 Erwerb der nordöstlich von Dortmund bei Lünen belegenen Zechen Gneisenau u. einem verlassenen Schachte u. Preussen mit 2 verlassenen Schächten. Die 1000 Kuxe der Zeche Scharnhorst sind 1901/02 sämtl. in Besitz von Harpen übergegangen. Lt. G.-V. v. 28./10. 1893 wurden allmählich sämtl. Aktien der Bergwerks-Akt.- Ges. Hugo in Buer angekauft. Die G.-V. v. 18./7. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-A.-G. Kurl. 1903 Erwerb von 261 Kuxen der Gew. Anneliese u. von 251 Kuxen der Gew. Westfalen, wovon 1907 jedoch 200 Kuxen wieder verkauft wurden. Die G.-V. v. 23./7. 1904 beschloss Vereinigung der Harpener Ges. mit der Bergbau- u. Schiffahrts-A.-G. Kannengiesser in Mülheim (Ruhr) als ganzes unter Ausschluss der Liquid. dieser Ges. Den Aktion. der aufgenomm. Ges. sind M. 5 000 000 zu diesem Zweck neu ausgegebenen Harpener Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1904 sowie M. 500 000 bar gewährt. Eine weitere Ausgabe von M. 5 000 000 Harpener Aktien diente zur Deckung erwähnter Barzahlung, ferner zur Bezahlung der Aktien der Central-A.-G. für Tauerei u. Schleppschiffahrt zu Ruhrort, die durch die Ges. Kannengiesser 1904 übernommen sind, sowie zur Erhöh. der Betriebsmittel der Harpener Ges. Die Ges. hat in ihrem Schiff- fahrtsbetriebe verhältnismässig günstig gearbeitet, während die Zeche Sellerbeck nennens- werte Überschüsse nicht gebracht hat; die Kohlenförder. auf dieser Zeche wurde im April 1905 eingestellt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Central-A.-G. f. Tauerei in Ruhrort miterworben. Durch den Erwerb der Kannengiesser-Ges. sichert sich die Harpener Ges. einen grossen Einfluss auf das 1903 errichtefe Rhein. Kohlenkontor (Kohlenhandel.- u. Rhederei-Ges.), von dessen St.-Anteilen die Harpener Ges. bis 30./6. 1918 M. 1 576 500 über- nommen hat, sie erlangte dadurch ferner mit ihrem Besitz eines grossen Schiffparks eine dominierende Stellung in der Rheinschiffahrt. Die G.-V. v. 27./10. 1905 beschloss Ankauf des Bergwerks Siebenplaneten. Grösse des an die Harpener Zeche Neu-Iserlohn I anstossenden Feldes des Bergwerks 4 412 991 qm- Beteil. von Siebenplaneten im Kohlensyndikat 339 300 t für Kohlen, 64 925 t für Koks, 133 025 t für Briketts. Es sind 64 Koksöfen, 7 Brikettpressen u. 2 Förderschächte vorhanden. Die Kuxeninhaber haben als Abfind. pro Kux M. 4500 bar oder M. 2200 in Harpener Aktien erhalten (siehe auch unter Kapital u. besondere Bilanz von Siebenplaneten). Die Beteilig- bei Siebenplaneten stand bei Harpen ult. Juni 1920 mit M. 2 447 589 zu Buch.