Kohlenbergbau. 485 Ferner wurde 1905 die Majorität von nom. M. 319 500 Aktien der A.-G. Mainkette in Mainz (A.-K. derselben M. 400 000, Div. 1909–1919: Je 4 %) für M. 352 010 erworben. Der Betrieb wurde der Abteil. Schiffahrt der Harpener Ges. angegliedert. 1907 Beteiligung an den Gewerkschaften Victoria-Kobold bei Lünen, nach weiteren Ankäufen 1908/09 mit sämtl. 1000 bzw. 866 Kuxen (siehe auch bei Kap.), 1920 mit M. 2 688 602 zu Buch stehend. Mit dem Bau der beiden Schächte in dem Felde der Gew. „Victoria“ bei Lünen wurde 1907 begonnen. Schacht I erreichte im Juni 1909 bei einer Teufe von 435 m das Kohlengebirge; ebenso Schacht II im Dez. 1909 bei einer Teufe von 433 m. Das Abteufen ist auf beiden Schächten beendet. Die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten nahmen einen solchen Ver- lauf, dass im Aug. 1912 die durchschnittl. Tagesförder. bereits 2000 $ überschritt. Kohlenförder. 1911/12–1920/21: 344 418, 615 203, 630 141, 496 739, 554 197, 539 584, 517 462, 387 111, 374 152, 423 702 t. Seit 1912 ist die erste Batterie Koksöfen, best. aus 120 Grosskammeröfen mit Gewinnung von Nebenprodukten in Betrieb. Zur Deckung der Kosten für den vollständ. Ausbau der Zeche hat die Gew. eine Hyp.-Anleihe von M. 8 000 000 aufgenommen, neben einer besond. Anleihe von ca. M. 2 000 000 für die Arbeiterkolonie, für welche Summen die Harpener Ges. die Bürg- schaft übernahm. Mit der Harpener Bergbau-Akt.-Ges. wurde ein Vertrag geschlossen, wonach der Betrieb der Zeche unter Aufsicht u. für Rechnung der genannten Ges. geführt wird. Auf den Zechen Recklinghausen I u. II und Hugo I, II u. III lastet eine Regal- abgabe von 1 % zu gunsten des Herzogs von Arenberg; für 1912/13–1920/21 M. 163 819, 174 324, 136 672, 169 253, 187 631, 221 444, 124 799, 527 624, 1 903 766 gezahlt (s. auch unten). Die Ges. Harpen besass Ende Juni 1921 2472 Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser mit 1051 Beamten- u. 7743 Arbeiter-Wohnungen; ausserdem unterhält die Ges. 22 Ledigen- heime. Gesamtgrundbesitz der Gesellschaft 30./6. 1921 2724 ha 81 a 44 qm. Besitz an Grubenfeldern 161 433 395 qm oder 78 Normalfelder. Buchwert der Anlagekonten Ende Juni 1920 M. 164 691 911. Für Neuanlagen wurden 1911/12–1920/21 M. 13 952 256, 10 543 836 262, 12 837 273, 4 374 433, 1 512 018, 3 193 202, 4 049 265, 12 258 699, 13 699 508 verausgabt. Die Ges. hatte 1920/21 an Abgaben zu zahlen: Staatssteuer M. 7 968 668, Gemeinde- steuer M. 24 859 247, Kohlensteuer M. 222 192 966, Warenumsatzsteuer M. 56 320 408, Regal- abgabe M. 1 903 766, Talonsteuer M. 182 489, Unfallgenossenschaft M. 7 964 770, Emscher- genossenschaft M. 298 949, Berggewerkschaftskasse M. 858 090, Handelskammerbeitrag M. 24 020, Beitrag zum Dampfkessel-Uberwachungsverein M. 161 996, Eichgebühren M. 47 569, Knappschaftsbeiträge der Pensionskasse M. 3 912 695, do. Krankenkasse M. 12 138 705, do. Invaliden- u. Hinterbliebenenversich. M. 2 065 602. Sa. M. 340 899 945. Gesamtprodukt.: 1914/15 1915/16 1916/17 1917/18 1918/19 1919/20 1920/21 Steinkohlen t 6 454 559 7 302 353 7 239 289 7 563 737 6 175 422 6 441 827 7 355 726 Koks. . . „ 1 170 422 1 803 519 2 090 887 2 151 422 1 665 578 1 486 153 1 871 330 Briketts . „ 443 989 346 822 148 439 143 660 133 490 127 879 156 004 Die Abteil. Koksöfen-Nebenproduktenfabriken stellten 1915/16–1920/21 her: schwefel- saures Ammoniak 14 036, 9112, 6658, 13 350, 13 987, 24 720 t, Teer 42 520, 66 500, 70 712, 73 794, 50 563, 63 979 t, Benzolen 7493, 11 194, 13 240, 14 538, 10 191, 13 428 t. Auch werden Naphthalin, Waschöl, andere Teeröle, Teerpech gewonnen. Belegschaft 1911/12–1920/21 27 504, 30 556, 31 048, 24 330, 23 237, 28 093, 30 094, 33 166, 36 587, 43 624 Mann. – Beteil.- Ziffer der Ges. im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat unter Hinzurechnung der Gew. Sieben- planeten u. Victoria: Kohlen 9 126 400 t, in Koks 2 414 600 t, in Briketts 549 980 t. Die Dampfer der Ges. beförderten 1920/21 975 132 t. Kapital: M. 95 000 000 in 12 500 Aktien (Nr. 1–12 500) à Tlr. 200 = M. 600 u. 28 750 Aktien (Nr. 12 501–40 250 u. 70 451–71 450) à M. 1200 u. 43 000 Aktien (Nr. 40 251–70 450 u. 71 451 bis 84 250 à M. 1000), sowie 10 000 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000, eingez. mit 25 %. Urspr. A.-K. M. 3 300 000, erhöht 1872 um M. 1 650 000, 1874 um M. 2 550 000, 1889 um M. 4 500 000, u. M. 14 400 000, 1891 um M. 3 600 000, 1894 um M. 3 000 000, lt. G.-V. v. 26./10. 1859 um M. 3 000 000 u. v. 4./7. 1896 um M. 4 800 000. Die G.-V. v. 18./7. 1899 beschloss Erhöh. um weitere M. 6 000 000 (auf M. 46 800 000) in 6000 Aktien à M. 1000, ferner erhöht lt. G.-V. v. 30./10. 1899 um M. 5 200 000. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 29./7. 1902 um M. 8 000 000. Lt. G.-V. v. 23./7. 1904 Ausgabe von weiteren M. 10 000 000 Aktien. Die G.-V. v. 27./10. 1905 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 200 000 (auf M. 72 200 000). Die a. o. G.-V. v. 7./3. 1908 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 7 800 000 auf M. 80 000 000 durch Ausgabe von 7800 v. 1./7. 1908 div.-ber. Aktien. Die a. o. G.-V. v. 26./6. 1909 beschloss abermalige Erhöhung des A.-K. um M. 5 000 000, also auf M. 85 000 000 in 5000, ab 1./7. 1909 div.-ber. Aktien à M. 1000. 5 Von der a. o. G.-V. v. 21./4. 1920 wurde eine Kap.-Erhöh. um M. 15 000 000 St.-Aktien u. M. 10 000 000 6 % Vorzugsaktien mit Nachzahl.-Anspruch beschlossen. Die St.-Aktien sind noch nicht begeben, während die Vorz.-Aktien, begeben zu 100 %, seit dem 12./8. 1920 zunächst mit 25 % eingez. sind, div.-ber. ab 12./8. 1920. Die Vorz.-Aktien dürfen vom 31./12. 1926 an von der Gesellsch. eingezogen werden und zwar zum Kurse von 115 % zuzügl. 6 % lauf. Stückzinsen. Anleihen: I. M. 12 000 000 in 4 % (bis 1./1. 1899: 4½ %) Teilschuldverschreib. von 1892, 12 000 Stücke (Nr. 1–12 000) à M. 1000. Abstemp. der Stücke von 4½ % auf 4 % am 14.–28./3. 1898, nicht konv. Stücke wurden auf 2./1. 1899 gekündigt. Zs. 2./1. u. 1./7. Rückzahl. ab 1898 in 26 J. durch Ausl. von jährl. 2 % u. ersp. Zs. 1./7. auf 2./1. Coup.-