Kohlenbergbau. 489 Handel in Dresden die Bohemia-Gruben bei Modlan in Böhmen u. die Segen-Gottes-Werke bei Ullersdorf für fl. 1 000 000 erworben, ferner lt. G.-V. v. 30./12. 1895 sämtl. 128 Kuxe der „Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke“. Infolge der Friedensbedingungen sah sich die Ges. im Juni 1919 genötigt, die 128 Kuxe der Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke, deren Bergwerksbesitz in dem neugebildeten tschecho-slowakischen Staate liegt, zu verkaufen, und zwar ist die Erwerberin die Gewerk- schaft Eleonora-Schacht, die dem böhmischen Kohlenbergwerksbesitzer Weimann in Aussig nahesteht. Es werden der Deutsch-Oesterreich. Bergwerksgesellschaft für die 128 Kuxe M. 10 000 ihrer Aktien mit Div.-Schein v. 1./1. 1919 ab übereignet und ferner für 1918 eine Ausbeute von M. 717 000 und für die Jahre 1919–1923 eine solche von je M. 1 120 000, die aber erst zahlbar sind, wenn der Gewinn der Brucher Kohlenwerke mehr als M. 1 150 000 jährlich beträgt. Wenn in einem Jahre die Höchstausbeute von M. 1 150 000 nicht gezahlt werden kann, so haben Nachzahlungen in den späteren Jahren zu erfolgen. Die Ges. besitzt in Deutschland 765 Morgen = 1 954 030 qm Braunkohlenfelder bei Beuna, Frankleben u. Reipisch im Kreise Merseburg. Personal zus. 166 Beamte u. 2268 Arb. Tagesleistung der Grube 3000 t. Tagesleistung der Brikettfabrik 900 t Abraum in eigener Regie. 1908 hat die Ges. bei Witznitz in Sachsen teils Grundbesitz angekauft, teils sich das Abbaurecht gesichert. Ende 1910 u. Anfang 1911 erfolgten an den Besitz anschliessende Neuerwerbungen. Mit dem Aufschluss der Kohlenfelder ist 1911 begonnen worden. Tages- leistung der Grube 3000 t. Tagesleistung der Brikettfabrik 900 t Abraum in eigener Regie. Auch Ziegeleibetrieb. 1914 erwarb die Ges. grössere Flächen in den Gemeinden Gross- u. Klein-Kayna. Die Ges. gehört dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat G. m. b. H. in Leipzig an. Die G.-V. v. 8./11. 1921 ermächtigte den Vorst. zum Erwerb der deutschen Unternehm. der Duxer Kohlenwerke gegen Hingabe von M. 1 700 000 Akt., sowie der Gew. Breunsdorf gegen Aushändig. von M. 125 000 Akt. Ferner wurde der Abschluss eines Vertrages zur Verpacht. des gesamten Besitzes der Ges. an die Deutsche Erdöl-A.-G. genehmigt. Kapital: M. 18 000 000 in 18 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Erhöhung um M. 13 000 000 It. G.-V. v. 30./12. 1895 behufs Erwerbung der Kuxe der Brucher Gew. Noch- mals erhöht lIt. G.-V. v. 30./11. 1912 um M. 3 000 000 (auf M. 18 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, begeben zu 200 % plus 6 % Aktienstemp. Lt. G.-V. v. 8./11. 1921 ist anlässlich des von der Ges. mit der Deutschen Erdöl-A.-G. abgeschloss. Pachtvertrages von der Internationalen Petroleum Union den Aktion. der Vereinigten Kohlen-A.-G. angeb. worden, die in ihrem Besitz befindl. Akt. zunächst gegen Quittungen, lautend über je nom. Schweizer Frs. 500 St.-Akt. der Internationalen Petroleum Union (Lit. A), umzutauschen. Nach dem 30./6. 1922 werden diese Quittungen gemäss einer zu erlassenden Aufforderung gegen Rückgabe der ausgehändigten Quittungen mit Empfangsbescheinig. gegen endgültige Akt. umgetauscht. Beim Abschluss des ersten Geschäftes in Deutschland ist späterhin der deutsche Eff.-Stempel zu entrichten. Hiernach können die Aktion. der Vereinigten Kohlen- A.-G. gegen Einliefer. von nom. M. 4000 Vereinigte Kohlen-Akt. mit Div.-Schein für 1921 ff. Quittungen über nom. Schweizer Frs. 2500 St.-Akt. der Internationalen Petroleum Union (Lit. A) mit Div.-Ber. vom Tage der Gründung an eintauschen. Anmeldefrist hierfür v. 19./11.–6./12. 1921. Anleihe: Die G.-V. v. 8./11. 1921 beschloss die Aufnahme einer Anl. bis zu M. 27 000 000. Hypotheken: M. 1 314 813, Restkaufgelder auf Kohlenfeldern. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Dresden oder Berlin. 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss bis 7½ % Tant. an Vorst. oder Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Witznitzer Kohlenwerke 9 976 351, Beuna-Kaynaer Kohlenwerke 7 518 033, Material u. Brikettvorräte 5 787 604, Beteil. 34 600, Debit. 11 361 328, Kassa 248 589, Staatspap. 375 878, eigene Aktien 10 000 000. —– Passiva: A.-K. 18 000 000, R.-F. 4 500 000, Talonsteuer-Res. 92 000, unerhob. Div. 52 320, hybp. eingetr. Restkaufgelder 1 314 813, sonst. Kredit. 19 984 139, Div. 1 120 000, Tant. an Vorst. 47 058, do. an A.-R. 94 117, Vortrag 97 936. Sa. M. 45 302 386. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 302 348, Zs. u. Kursverluste 471 133, Zuweis. an Unterst.-F. 700 000, Rückst. für Talonsteuer 62 000, Abschr. 1 535 729, Reingewinn 1 359 113. – Kredit: Vortrag 226 358, Bergwerksertrag u. Geschäftsgewinn 5 203 966. Sa. M. 5 430 325. Kurs: In Dresden Ende 1912–1921: –, 240, 226*, –, 250, 266, 225*, –, 435, 1495 %. –— In Berlin Ende 1912–1921: 240, 247, 228.50*, –, 250, –, 225*, 233, –, – 0% Dividenden 1911–1920: 11, 11, 12 12 12, 14, 12, 12, 14, 14 %. Coup.-Verſ.: 3 J. (E). Direktion: Bergw.-Dir. Albert Gebhardt, Oberheuna; Gerichtsassessor a. „ macher, Borna. Aufsichtsrat: (5–15) Rud. Nöllenburg, Homburg v. d. H., Dr. Georg Solmssen, Dir. ap Gubinann Pafkier Fritz Andreae, Dir. Erich Heinr. von Berger, Bank-Dir. Henry Nathan, Gen.-Konsul Dr. Paul von Schwabach, Berlin; Dr. Rich. Freund, d'Haag; Raon %.. (Böhmen); Bank-Dir. Hugo Marcus, Wien; Dir. Ernst Middendorf, Nordhausen; Herm. Schaaff, Georgenfeld; Gen.-Dir. Max Wolf, Buckau. Zahlstellen: Dresden, Berlin u. Leipzig: Dresdner Bank; Wien: Wiener Bankverein.