490 Kohlenbergbau. Arenberg'sche Actien-Ges. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Essen a. d. Ruhr. Gegründet: 12./1. 1856; konzessioniert 9./2. 1857; eingetr. 10./6. 1862. Zweck: Erwerb von Verleihungen auf Kohlen, Eisenstein u. andere nutzbare Mineralien sowie von Anteilen solcher Berechtsame; Bergbau u. Hüttenbetrieb, namentlich die Ge- winnung von Kohlen, Erzen u. anderen Mineralien sowie deren Verarbeit. u. Verwert.; Ver. kauf von Kohlen, Koks, Erzen, Metallen u. Nebenerzeugnissen sowie von daraus her- gestellten Handelsartikeln aller Art; Unternehm. aller Art, die den genannten Zwecken dienen können, u. die Beteil. an solchen Unternehm.; die Veranstaltung u. der Betrieb von Wohlfahrtsunternehm. für Werksangehörige u. ihre Familien sowie Beteil. an derartig. Wohlfahrtsunternehm. Die Berechtsame der Ges. umfasst zur Zeit 16 083 393 qm. Die Ges. besitzt u. betreibt 8 Schächte, Prosper 1–8. Schacht Prosper 3, 4 u. 6 dienen zur Bewetterung. jedoch ist Prosper 3 u. 6 auch zur Kohlenförder. eingerichtet. Es sind 340 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten vorhanden. Der Grundbesitz der Ges. um- fasste Ende 1919: 1309 ha 35 a 26 qm, der Häuserbesitz 136 Beamten- u. 1175 Arb.-Häuser mit 218 bezw. 3652 Wohnungen. Die Arb.-Zahl belief sich Ende 1919 auf 9827 Pers. Produktion: 1913 1914 1915 1916 1917 1918 1919 1920 Kohlen t 2 275 951 1 954 385 1 857 795 2 148 204 2 199 698 1 996732 1 376116 1781059 Koks 435 138 325 117 417 851 551812 599 067 621 430 297157 344998 Beteilig.-Ziffer: Im Kohlen-Syndikat für Kohlen 2 243 310 t, für Koks 687 250 t. Arb.- Zahl 1917–1920: Im Mittel 8633, 8290, 9827, 10 711 Mann (Beamte u. Angestellte Ende 1920 445). Nebenproduktion 1911–1920: Teer: 13 205, 19 272, 19 398, 14 761, 17 651, 23 617, 24 306, 24 527, 11 682, 13*668 t, schwefels. Ammoniak: 4751, 6646, 6930, 5141, 5928, 4904, 1121, 776, 3410, 4980 t, Leichtöl: 5764, 7519, 7495, 5093, 6479, 8121, 7674, 7590, 3518, 4897 t. – Die Benzol-Reinigungs-Anlage auf Zeche Prosper II brachte zum Versand 1911–1920: 2550, 4274, 4357, 3311, 3871, 5853, 5087, 4889, 1847, 2326 t verschiedene Benzol- erzeugnisse. Die Ringofenziegeleien lieferten 1911–1920: 9 937 500, 14 107 100, 12 086 900, 13 801 100, 7 300 500, 9 099 000, 8 876 500, 9 289 000, 7 718 500, 6 478 200 Tonschiefersteine. ausserdem stellten die Steinfabriken u. Ziegeleien verschied. andere Fabrikate für eigenen Bedarf her. Die Koksgasanstalten lieferten 1919 u. 1920: 11 352 226, 15 221 420 cbm Gas; auch Verkauf elektr. Energie an die Kreis-Strassenbahn Horst-Gladbeck-Bottrop-Osterfeld etc. Absatz an elektr. Energie 1918, 1919 u. 1920: 4 364 230, 3 418 016, 4 674 639 KW. Die Mehrheit der Kuxe der Gew. Arenberg Fortsetz. wurde 1919 an die Rheinischen Stahlwerke in Duisburg verkauft. Es wurden gezahlt M. 6 000 000 aus dem Auseinander- setzungsvertrag und M. 4 000 000 für Vorschüsse, insgesamt also M. 10 000 000, u. von der Arenberg A.-G. zur Abstossung von Bankschulden verwandt worden. Für den Grund und Boden und die Kuxe hat Arenberg A.-G. erhalten: nom. M. 5 000 000 Rhein. Stahlwerk Aktien zum Kurse von 133½ % = M. 6 665 000 u. nom. M. 1 335 000 4½ % Rhein. Stahlwerk- Oblig. Die M. 6 000 000 Oblig.-Anleihe der Gew. Arenberg Fortsetzung sind durch die Über- nahme beglichen. Die a. o. G.-V. v. 25./2. 1921 beschloss den Abschluss eines Interessengemeinschafts- u Pachtvertrages mit den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg. Der Vertrag soll zunächst auf 30 Jahre laufen. Die Gewinne beider Gesellschaften sollen vom 1./1. 1921 ab zusam- mengeworfen werden. Die Arenberg-Aktionäre erhalten aber mindestens 20 % Dividende. In der Zeit vom Abschluss des Vertrages bis zum 1./4. 1922, ein zweites Mal in der Zeit vom 1./10. 1925 bis 30./6. 1926, und ein drittes Mal in der Zeit vom 1./1. bis 30./6. 1930 soll jeder Arenberg-Aktionär das Recht haben, seine Arenberg-Aktien gegen Rheinstah? Aktien umzutauschen und zwar dergestalt, dass beispielsweise in den beiden ersten Um- tauschperioden für nominal 12 000 Arenberg-Aktien nominal M. 27 000 junge Rheinstahl- Aktien und in der letzten Umtauschperiode für nom. M. 12 000 Arenberg-Aktien nom M. 24 000 junge Rheinstahl-Aktien gewährt werden. Bis 30./6. 1921 waren über % des A.-K. in Rheinstahl-Akt. umgetauscht. Kapital: M. 21 600 000 in 2000 Nam.-Aktien (Nr. 1–2000) à Tlr. 500 = M. 1500 u. 12 400 Nam. Aktien (Nr. 2001–14 400) à M. 1500. Urspr. M. 3 000 000, wurde das A.-K. bis 1908 auf M. 14 400 000 erhöht. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 30./3. 1920 um M. 7 200 000 in 4800 Aktien à M. 1500 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, angeb. den alten Aktion. v. 7./5.–15./6. 1920 zu 150 %, einzuzahlen am 1./7. 1920 75 % = M. 1125, die restlichen 75 % = M. 1125 sind am 1./7. 1921 einzuzahlen, gleichzeitig mit dem Schlussnotenstempel. Vollzahl. auf Basis einer 5 % Zinsverreehn. war zulässig. Hypotheken u. Darlehen: M. 26 098 479 Darlehn des Allg. Knappschaftsvereins, ferner M. 4 891 632, aufgenommen bei der Westfäl. Landesbank. Ausserdem ist aufgenommen ein Handdarlehn von M. 8 000 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (bis 1920 Kalenderj.). Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: In der G.-V. ist jeder Aktionär stimmberechtigt, der mind. 14 Tage vorher als solcher im Aktienbuche der Ges. eingetragen ist; jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 10 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K. (erreicht a. 1901), ev. Dotier. v. Sonderrückl., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R. (mind. aber M. 10 000 für jedes Mitgl. u. M. 20 000 für den Vors.), Rest Div. bezw. nach G.-V.-B.