492 Kohlenbergbau. Ammoniak, Teer u. Rohbenzol. Der gesamte Grundbesitz beträgt 621.6931 ha, von welchen 407, 2576 ha mit Betriebsgebäuden, Beamten- u. Arbeiterhäusern bebaut sind. Die Zahl der Arbeiterwohnung. beträgt 2300, der Beamtenwohnung. 130; ausserd. ist ein Ledigenheim zur Unterbring. von 350 Mann vorhanden. Ferner besitzt die Ges. einen eigenen, am Rhein- Herne-Kanal gelegen. Hafen, mit dem sämtl. Anlagen ausser dem Schacht Carl unmittelb. Verbindung haben. Produktion: 1915 1916 1917 1918 1919 1920 1920/21 Steinkohlen t 1 321 700 1 512 100 1 614 900 1 569 700 1 162 445 665 500 (6 Mon.) 1 564 380 Koks t 308 443 439 040 431 888 427 887 284 560 156 742 3 376 930 An Nebenprodukten wurden dargestellt 1915–1919: 14 409, 19 133, 17 724, 16 281, 11 178 t, 1920: I. Sem. 5989 t, 1920/21: 14 243 t Teer; 1326, 1704, 1525, 1762, 1113 t, 1920: I. Sem. 584 t, 1920/21: 1148 t Reinammoniak; 2358, 3290, 3015, 3008, 1694 t 1920: I. Sem. 834 t, 1920/21: 2305 t Benzol (Reinprodukte). Beteilig.-Ziffer beim Kohlen-Syndikat einschl. Trier jetzt 4 447 800 t; für Koks 963 540 t. Die Ges. gehört auch an der Deutsch. Ammoniak-Verk.-Vereinig., der Ges. für Teerverwert., der Deutschen Benzol-Vereinig. Die wichtigste Beteilig. der Ges. liegt in dem Besitz von etwa 92 % der 3000 Kuxe der Gewerkschaften Trier I, II, III in Hamm i. W. (s. bei Kap.); zum Erwerb d. restl. Kuxe sind entsprech. dem den Gewerken gemachten Angebot die erforderl. Aktien u. Barbeträge reserviert. Die 3 Gewerksch. Trier I, II, III besitzen rund 16 bei Hamm i. W. u. Dorsten gelegene, auf Steinkohle verliehene preussische Maximalfelder. Das Bergwerkseigentum haben die 3 Gewerkschaften der Bergwerksges. Trier m. b. H. in Hamm i. W. in Form eines Nutzniessungsrechtes zur Ausbeutung überlassen. Das St.-K. der G. m. b. H. von M. 30 000 gehört zu gleichen Teilen den 3 Gewerkschaften, welche sich verpflichtet haben, auch das sonst erforderl. Betriebskap. aufzubringen. Der Köln-Neuessener Bergwerksverein ist im Besitz des M. 300 000 betragenden St.-K. der Reederei u. Kohlenhandelsges. Georg Reitz G. m. b. H. Mainz. Unter Abtretung von 40 % dieses Besitzes hat sich die Ges. an dem Kohlenhandelskonzern Hansen, Neuerburg & Comp. K.-G. in Frankf. a. M. u. an der Firma Wulff & Co. K.-G. in Düsseldorf beteiligt. Endlich sind in Händen der Ges. 2 % Anteile der Rheinisch-Westfälischen Bergwerksges. u. sämtliche Kuxe der Gewerksch. Julius u. Marl, deren Felder südlich der Lippe, östlich der Stadt Dorsten liegen. Die Beteil. an diesen Gewerksch. steht noch mit M. 712 565 zu Buch. Die bisher noch unverritzten Felder dieser Gewerksch. markscheiden östl. mit der Gewerksch. Brassert, südl. mit dem Bergfiskus, nördl. mit der Gewerkschaft Fürst Leopold u. den Baldurfeldern d. Gewerksch. Trier, westl. mit der Gewerksch. Lipper- mulde. Sie enthalten hangendste Gasflammkohlen. Das Steinkohlengebirge beginnt bei 543 m Teufe. Die Gerechtsame umfasst 13 116 408 qm. An Grundstücken besitzten die Gewerksch. etwa 700 Morgen. Die Gewerksch. Julius u. Marl sind nicht Mitglieder des Kohlen-Syndikats. Die a o. G.-V. v. 20./12. 1920 genehm. den Abschluss eines Interessengemeinschaftsvertr. mit dem Eisen- u. Stahlwerk Hoesch A.-G. in Dortmund mit Wirkung ab 1./7. 1920. Besonders zu erwähnen bleibt der auf Grund des Interessengemeinschaftsvertrages erworbene Besitz von M. 5 000 000 Hoesch-Akt. Die Einkünfte aus diesen M. 5 000 000 fallen nicht unter die I.-Gemeinschaft, sondern kommen den Aktionären der Ges. vorweg zugute. Auf diese M. 5 000 000 Hoesch-Akt. ist von der Ges. der auf sie entfallende Anteil junger Hoesch-Akt. gezeichnet worden, so dass hierdurch der in der I.-Gemeinschaft gesondert behandelte Besitz des Köln-Neuessener Bergwerksvereins an Hoesch-Aktien statt M. 5 000 000 in Zukunft M. 7 500 000 beträgt. Die Mittel für den Bezug der jungen Hoesch-Aktien in Höhe von M. 3 519 250 sind aus dem der Ges. zustehenden Anteil aus dem I.-Gemeinschaftsvertrage bereitgestellt. Kapital: M. 94 000 000 in 9000 St.-Akt. à M. 600, 10 500 St.-Akt. à M. 1200, 9000 Akt. à M. 1500 u. 43 500 Stück à M. 1000, sowie 4000 6 % Vorz.-Akt., 15 000 5 % Vorz.-Akt. à M. 1000. Bis 1899 M. 6 000 000. Behufs Angliederung der Bergbau-Ges. Neu-Essen beschloss die a. o. G.-V. v. 30./9. 1912 Erhöh. des A.-K. von M. 6 000 000 auf M. 10 500 000. Die a. o. G.-V. v. 29./12. 1919 beschloss nochmalige Kap.-Erhöh. um M. 34 500 000 durch Ausgabe von 10 000 Akt. à M. 1200, 6000 Akt. à M. 1500 u. 13 500 Akt. à M. 1000, begeben zu 200 %. Die a. o. G.-V. v. 14./7. 1920 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 4 000 000 (auf M. 49 000 000) in 4000 Vorz.-Aktien auf Namen à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, begeben zu 105 %; ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div., 6fachem Stimmrecht u. im Falle der Liquid. mit Vorbe- friedigung vor den St.-Aktien mit 115 %. Die a. o. G.-V. v. 29./7. 1921 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 30 000 000 in St.-Akt., davon M. 22 500 000 übern. von einem Konsort. (A. Schaaff- hausen'scher Bankverein A.-G., Köln etc.) zu 135 %, angeb. den Aktionären im Verh. 2:1 vom 24./8.–13 /9. 1921 zu 140 %, eingezahlt mit 25 % u. 40 % Agio. Die restl. 75 % waren bis 15./11. 1921 zuzügl. 5 % Zs. ab 13./9. 1921 einzuzahlen. Die restl. M. 7 500 000 St.-Akt. übernahm das Eisen- u. Stahlwerk Hoesch, ebenso die M. 15 000 000 einstimmigen Vorz.-Akt., die zu 100 % begeben wurden. Diese Vorz.-Akt. geniessen 5 % (Max.) Vorz.-Div., vorzugs- weise Befriedig. im Falle der Liquid. zu pari, u. zwar vor den St.-Akt., jedoch nach den Vorz.-Akt. erster Gattung. Die sämtl. neuen Aktien nehmen ab 1./7. 1921 am Gewinn teil. A.-K. somit M. 94 000 000.