Kohlenbergbau. 495 Clarenberg, Actien-Gesellschaft für Kohlen- u. Thonindustrie in Frechen (Verwaltung in Köln a. Rhein, Herwarthstr. 18). Gegründet: 1893. Zweck: Betrieb u. Ausbeutung von Braunkohlengruben, Thon- u. Kieselfeldern etc. Die Akt.-Ges. Clarenberg ist Eigentümerin des unverritzten Gruben- feldes Conrathsgrube von 126, 4313 ha Grösse; ferner besitzt sie das Pachtfeld Clarenberg von 126,0812 ha Grösse. Der eigene Grundbesitz beträgt 41 ha, der gepachtete 57 ha. Zu Bergwerksanlagen dienen insgesamt 70 ha. Die Brikettfabrik enthält 11 Pressen mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 175 000 t. Der Abbau der Kohle erfolgt maschinell. Grube u. Fabrik sind durch eine 2,5 km lange Seilbahn verbunden. Die Fabrik ist durch die Köln-Frechener Bahn an die Staatsbahnlinie Köln –Aachen angeschlossen. Es sind 8 Beamten- u. 32 Arbeiterwohnungen vorhanden, im Bau befinden sich 20 Arbeiterwohnungen. Die Ges. gehört dem Rheinischen Braunkohlen-Syndikat G. m. b. H. an. Seit 1913 Interessen- gemeinschaft mit der Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation in Köln, welche den Betrieb führt. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, Erhöhung um M. 600 000 lt. G.-V. v. 8./11. 1898 in 600, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären zu pari. Die Majorität der Aktien (M. 1 390 000) ging 1910 in den Besitz der Rhein. Akt.-Ges. für Braun- kohlenbergbau u. Brikettfabrikation in Köln über, mit welcher Ges. 1913 auch ein Interessen- gemeinschaftsvertrag abgeschlossen wurde. Danach kauft die Rheinische Akt.-Ges. die ganze Brikettherstellung der Ges., wenigstens die der Beteilig.-Ziffer von Clarenberg beim Rheini- schen Braunkohlen- Syndikat G. m. b. H. entsprechenden Mengen. Sie übernahm es ferner, den Aufschluss des Feldes Conrathsgrube auf ihre Kosten zu geeigneter Zeit zu be- wirken, dagegen stellt Clarenberg ausser einem Kaufpreise für ihre Brikettherstellung, der mindestens Selbstkosten u. Abschreib. deckt, diejenigen Beträge zur Verfüg., die erforderlich sind, um ihre Div.-Coup. mit dem doppelten Betrage derjenigen Div. einzulösen, welche die Rhein. Akt.-Ges. für ihr am vorhergehenden 31./3. beendetes Geschäftsjahr auf ihre Aktien gezahlt hat. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 20 % des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Grubenfelder u. Abbaurechte 299 144, Grundstücke 148 890, Beamten- u. Arb.-Wohn. 1 890 611, Geb. 335 238, Schuppen 8360, Masch. 638 068, Seilbahn 29 679, Eisenb.-Anschluss- u. Bahnhofsanlage 9259, Geräte 3754, Grubenausbau u. Grubenanlage 15 715, im voraus abgeräumte Kohle 5658, Bestände 1012. – Passiva: A.-K. 1 400 000, R.-F. 173 399, Bestand für Neuanschaff. 45 000, Abschr. 1 587 591, Stift. für Beamte u. Arb. 5000, Rhein. Akt.-Ges. Köln 151 674, Gewinn 22 728. Sa. M. 3 385 393. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 987 041, Vortrag 22 728. – Kredit: Vortrag 22 728, Einnahme 987 041. Sa. M. 1 009 769. Dividenden 1911/12–1916/17: 18, 20, 22, 18, 20, 20 %. C.-V.: 4 J. (K.) Der Reingewinn wird an die Rheinische Akt.-Ges., Köln abgeführt. Vorstand: Rich. Fricke, Dr. Hans Hesse. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Gen.-Dir. Dr. ing. e. h., Dr. jur. Paul Silverberg, Köln; Stellv. Peter Werhahn, Neuss; Justizrat Dr. Victor Schnitzler, Köln; Bergrat Carl Gruhl, Brühl; Geh. Bergrat Gen.-Dir. Dr. ing. e. h. Dr. jur. Viktor Weidtman, Aachen; Admiral a. D. Hans von Karpf, Hamburg. Bergbau-Actien-Gesellschaft Lothringen in Gerthe i. Westf. Gegründet: 30./1. 1857. Firma u. Sitz bis 10./12. 1920: Bergbau-A G. Mark in Sölde. Zweck: a) der Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter einem anderen Titel besitzt oder erwerben wird, u. auf alle in denselben zu gewinnenden nutzbaren Mineralien u. Materialien sowie Erwerb von Bergwerkseigentum u. Beteilig. an bergbaulichen u. sonst. gleichartigen oder damit im Zusammenhang stehenden Unternehmungen; b) die Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien u. sonst. Materialien in rohem Zustande sowie durch Verarbeit. derselben für den Handel u. Verbrauch; c) der Erwerb aller unbeweglichen Gegenstände, von Sachen u. Rechten sowie Errichtung u. Betrieb aller Anlagen u. der Abschluss aller Rechtsgeschäfte, welche zur Erreichung der vorgenannten Zwecke erforderlich u. dienlich sind. Kapital: M. 75 000 000 in 75 000 Aktien à M. 1000. A.-K. bis 25./9. 1920: M. 829 500 in 1106 Nam.-Aktien à M. 750 im Besitz der Gew. des Steinkohlenbergwerks Lothringen in Gerthe. Die neuen M. 74 170 500 Aktien wurden 1920 zu 200 % ausgegeben. Auf das erhöhte A.-K. wurde das gesamte Vermögen der Gew. des Steinkohlen-Bergwerks Lothringen in die Aktien-Ges. eingebracht. Auf jeden Kux von Lothringen entfielen nom. M. 75 000 oder M. 150 000 in bar. Geschäftsjahr: Kalenderj., früher bis 1905 vom 1./7.–30./6. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Bergwerksberechtsame 1, Effekten (Kohlensynd.- Aktien) 4500, Beteilig. (Wert der Beteilig.-Ziffer) 504 518, Verlust 320 480. Sa. M. 829 500. – Passiva: A.-K. M. 829 500.