Kohlenbergbau. 511 Ramsdorfer Braunkohlenwerke und fast sämtl. Kuxe der Gew. Regiser Kohlenwerke, beides den Rositzer Braunkohlenwerke benachbarte Gruben, erworben. Ende 1916 ging die Mehrheit der Aktien der Rositzer Braunkohlenwerke in den Besitz der Deutschen Erdöl-Akt.-Ges. in Berlin über. Mit dieser Ges. wurde ein zwölfjähriger Lieferungsvertrag abgeschlossen. Nach einem im Besitz dieser Ges. befindl. Verfahren soll die Bearbeit. der besonders fetthaltigen Kohle der Rositzer Braunkohlenwerke auf Mineralöl erfolgen. In Rositz werden Mineralöl-Gewinnungsanlagen errichtet. Die Ges. gehört dem Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat in Leipzig an. Der Vertrieb der Kohlen u. Briketts findet durch die „Altenburg-Sachsen Kohlenhandelsges. m. b. H.“, Leipzig, statt. Zwischen der Ges. u. der Deutschen Erdöl A.-G. ist, wie in der G.-V. v. 7./11. 1921 bekannt gegeben wurde, bis Ende 1922 ein Pachtvertrag gegen eine Pachtsumme von M. 8 000 000 abge- schlossen. Im Zus. hang damit steht ein Umtausch von Rositzer-Aktien in St.-Aktien der Internat. Petroleum Union (siehe unter Kap.) Kapital: M. 33 000 000 in 2665 Aktien à M. 600 u. 30 901 Aktien (Nr. 1–10901) à M. 1000. A.-K. urspr. M. 1 800 000, dann reduziert u. nach u. nach bis 1910 erhöht auf M. 6 750 000 (siehe dieses Handb. 1920/21). Die G.-V. v. 16./12. 1916 beschloss nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 5 750 000 (also auf M. 12 500 000) in 5750 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1916, übernommen von der Disconto-Ges. etc. zu 105 %, angeboten den Besitzern der alten Aktien 5: 4 zu 108 %, eingezahlt das Agio u. 25 % sofort, dann 25 % am 31./3. 1917, 50 % am 25./6. 1917. Die a. o. G.-V. v. 2./7. 1920 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 20 500 000 (also auf M. 33 000 000) mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, begeb. an die Deutsche Erdöl A.-G. zu 200 %. Die Deutsche Erdöl-Akt.-Ges. in Berlin brachte dagegen nach Massgabe des Einbringungsvertrags v. 2./7. 1920 in die Rositzer Braunkohlenwerke A.-G., ein: a) nom. M. 4 828 000 Aktien der Deutschen Mineralöl-Ind. Akt.-Ges., Wietze; b) 1080 Kuxe der Braunkohlengewerkschaft Breunsdorf in Breunsdorf; c) die von der Deutschen Erdöl-Akt.-Ges. unter dem Namen „ Mineralöl- werke Rositz“ in Rositz, Fichtenhainichen u. Regis betriebenen Generatorenanlagen u. Teer- raffinerie. In der G.-V. der Rositzer Braunkohlenwerke am 7./11. 1921 ist anlässlich des von dieser Ges. mit der Deutschen Erdöl-A.-G. abgeschloss. Pachtvertrages von der Inter- nationalen Petroleum Union den Aktion. der Rositzer Braunkohlenwerke angeboten worden, die in ihrem Besitz befindl. Akt. zunächst gegen Quittungen lautend über je nom. Schweizer Fr. 500 St.-Akt. der Internat. Petroleum Union (Lit. A) umzutauschen. Nach dem 30./6. 1922 werden diese Quittungen gegen Rückgabe der von den Umtauschstellen ausgehändigten Quittungen gegen endgültige Aktienurkunden umgetauscht. Beim Abschluss des ersten Geschäftes in Deutschland ist späterhin der deutsche Effektenstempel zu entrichten. Hier- nach konnten die Aktionäre der Ges. vom 19./11–6./12. 1921 gegen Einliefer. von nom. M. 1000 Rositzer Akt. mit Div.-Schein für 1921/22 u. ff. Quittungen über nom. Schw. Fr. 500 St.-Aktien der Internat. Petroleum Union (Lit. A) mit Div.-Ber. vom Tage der Gründung an eintauschen. Hypotheken: M. 1 863 385 als Restkaufgelder auf Kohlenfelder eingetragen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: Je M. 200 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; event. Sonderrücklage, bis 5 % vertragsmässige Tant. an Vorst., dann mind. 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergütung von M. 2000 für den Vors. und M. 1000 für jedes andere Mitglied), hierauf bis 10 % weitere Tant. an Vorst. und Beamte, Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Braunkohlenwerke: Geb. 4 333 500, Masch. 5 349 000, Grubenanlagen 140 000, elektr. Kraftanlagen 97 000, elektr. Zentrale 500 000, Kohlenabbau- berechtig. 12 186 037, Zweiggleis-Anlagen 154 000, Grundst. 1 337 200, Inventarien 249 000, Seil- u. Kettenbahnen 197 000, Wasserleit.-Anlagen 23 501, Abraum- u. Kohlenbagger-Anlagen 1 858 000, Abraum-K. 1 500 000, Extraktionsanlage 1 476 762, Neuanlagen 370 580; Mineralöl- werke: Grundst. 587 000, Geb. 7 296 000, Betriebseinricht. 17 897 000, Effekten 22 383, Beteilig. 24 698 289, Hyp. 69 900, Betriebs-Material. 17 229 001, Waren-Vorräte 30 847 905, Kassa 86 169, Bank- u. Postscheckguth. 160 325, Vorauszahl. 2 635 997, Konzerngesellsch. 15 786 185, Debit. 6 390 553. – Passiva: A.-K. 33 000 000, R.-F. 18 455 285, unerhob. Div. 34 580, Wohlfahrts-F. 400 000 (Rückl. 150 000), Restkaufgelder u. Hyp. 8 448 271, Rückstell. f. Berufsgenoss. 7 736 801, Betriebs- u. Bankschulden 26 388 351, Konzerngesellsch. 56 464 234, Div. 2 310 000, Tant. an A.-R. 110 000, Vortrag 130 768. Sa. M. 153 478 293. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Abgaben 514 726, Zs. 1 051 977, Abschreib. 4 203 263, Reingewinn 2 700 768. – Kredit: Vortrag 120 449, Geschäftserträgnis 8 350 286. Sa. M. 8 470 735. „ Ende 1912–1921: 80.50, 84.25, 64*, –, 126, 165, 110*, 214.50, 470, 1070 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1911/12–1920/21: 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 10, 7 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Walter Randhahn, Alb. Müller, Dr. Clemens Franz Lossen; Stellv.: Berg- Assessor Paul Günther, Max Heyne. Prokuristen: Otto Ruben, Paul Lampe, Wilh. Eriedrich, Karl Golle. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Rud. Nöllenburg, Stellv. Bank. Dir. Dr. jur. Georg Solmssen, Bankier Dr. Curt Goldschmidt, Geh. Oberfinanzrat Dr. Ernst Springer, Berlin; Gen.-Dir. Hans Wolff-Zitelmann, Berlin; Dr. Carl Hatzig, Hannover; Bank-Dir. Henry Nathan, Bergas- sessor a. D. Dr. Paul Heimann, Bank-Dir. R. F. Ullner, Bankier Rich. Pohl, Dir. Carl Adler,