604 Metall-Industrie. geschäft u. mit dem Rechte zur Fortführung der Firma Wilh. Hegenscheidt mit dem Zusatze Akt.-Ges. ein. Der Gewinn der Wilh. Hegenscheidt Ges. m. b. H. für die Zeit vom 1./10. bis 31./12. 1920, welcher M. 389 211 beträgt, verbleibt der Wilh. Hegenscheidt Ges. m. b. H. Die Akt.-Ges. gewährt als Entgelt für die eingebrachten Gegenstände nominal M. 3 000 000 Akt. der Ges. zum Nennwerte u. ausserdem als Entgelt für den Gewinn für die Zeit vom 1./10. bis 31./12. 1920, welcher in dem von der Wilh. Hegenscheidt Ges. m. b. H. übereigneten gesamten Vermögen enthalten ist, M. 389 211 in barem Gelde. Die restl. M. 7 000 000 Akt. werden zum Nennbetrage geg. Barzahl. ausgegeben. Zweck: Weiterführung des Fabrik- u. Handelsgeschäftes der Wilh. Hegenscheidt G. m. b. H. zu Ratibor, insbes. die Herstellung u. der Verkauf aller Erzeugnisse der Eisen- u. Stahl- industrie, der Betrieb verwandter Erwerbszweige aller Art u der Abschluss von Geschäften, welche mittelbar oder unmittelbar diesem Betriebe dienen können. Die Ges. ist befugt, sich an anderen gleichen oder ähnlichen Unternehmungen zu beteiligen oder mit solchen Interessengemeinschaftsverträge abzuschliessen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Inh.-Akt., übern. von den Gründern zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Nicht eingez. A.-K. 5 250 000, Grundst. 112 000, Fabrikgebäude 285 000, Wohngeb. 50 000, Masch. 500 001, Gleisanl. 1, Kasse 218 896, Wechsel 2 375 097, Debit. 10 011 709, Eff. 17 147, Kaut. 638 155, Beteil. 30 000, Best. 10 403 674. — Passiva: A.-K. 10 000 000, Hyp. 126 000, Avale 638 155, Kredit. 14 302 764, R.-F. 1 500 000, Werkerhaltung 1 500 000, Tant. 138 890, Div. 1 500 000, Vortrag 185 873. Sa. M. 29 891 602. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 950 020, Prov. 487 450, Verbandsunk. 132 588, Warenumsatzsteuern 225 277, Körperschaftssteuern 200 000, div. Steuern 94 912, Patente 13 584, Unterstütz. 108 078, Abschr. 694 026, Gewinn 4 824 763. – Kredit: Fabrikationsgewinn 8 703 201, Zs. 10 215, Eff. 17 285. Sa. M. 8 730 702. Dividende 1921: 15 %. Direktion: Ernst Blau, Ratibor. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Jakob Goldschmidt, Berlin; Gen.-Dir. Dr. u. Dr.-Ing. h. c. Friedr. Eichberg, Breslau; Bank-Dir. Julius Schwarz, Berlin; Gen.-Dir. Alb. Rotschild, Frankf. a. M.; Dr. Friedr. Blau, Berlin. Eschweiler-Ratinger Metallwerke-Akt.-Ges. in Ratingen. Gegründet: 11./4. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1899; eingetragen 1./6. 1900. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. (Firma bis 21./9. 1916: Eschweiler-Ratinger Maschinenbau Akt.-Ges. mit Sitz in Eschweiler Aue.) Übernahme der Maschinenfabrik der Firma Englerth & Cünzer, bewertet zu M. 727 319.62, ferner bares Geld M. 272 680.38, zus. M. 1 000 000. Die eingebrachten Grundstücke hatten eine Grösse von zus. 2 ha 91 a 63 qm, jetzt 5 ha 50 a 84 qm umfassend. Wegen Übernahme der Ratinger Fabrik siehe bei Kapital. Nach der im Geschäftsj. 1906/07 vollzogenen Vereinigung der Eschweiler Maschinenbau- Akt.-Ges. mit der Transmissionsfirma „Koch & Wellenstein“ in Ratingen zur Eschweiler. Ratinger Maschinenbau-Akt.-Ges. wurde 1908/09 die Ratinger mit der Eschweiler Eisengiesserel vereinigt und in den freigewordenen Ratinger Gebäuden ein Kupfer- u. Messing-Röhren- walzwerk errichtet. Infolge erheblicher Einschränkung der Kupfer- u. Messingverwendung für Röhrenzwecke zu Gunsten wichtigerer Kriegserfordernisse wurden alsdann 1916/17 die Ratinger Anlagen auch zur Herstellung kaltgezogener Stahlröhren hergerichtet und erweitert. Die zunehmenden Raumanforderungen dieses Betriebszweiges und die ausserord. Neubau- schwierigkeiten während des Krieges veranlassten 1917/18 die Aufgabe der Transmissions- herstellung in Ratingen und den Verkauf der Einricht. an die Firma A. Friedr. Flender & Co., Düsseldorf. Gleichzeitig zwangen die durch den Krieg ständig zunehmenden Schwierig- keiten in der Beschaffung des Vorfabrikates für das Stahlrohrwerk zum Ausbau eines Martin-Stahlwerkes in der zu dem Zwecke freigemachten Eisengiesserei des Eschweiler Werkes. Im Zusammenhang damit wurde der grösste Teil der bisherigen Eschweiler Ma- schinenbau-Werkstätten 1917–1919 zu einem Rohrwerk für nahtlose Stahlröhren umgebaut. Der Eisengiessereibetrieb u. Maschinenbau wurde 1918 bis auf einige Besonderheiten in Rohrwerkseinrichtungen gänzlich eingestellt, sodass jetzt, abgesehen von diesen Ausnahmen, der Betrieb der beiden Abteilungen Eschweiler u. Ratingen ganz auf die Herstellung von Kupfer- u. Messingröhren sowie nahtlose u. blankgezogene Stahlröhren konzentriert ist. Die 1908/10 errichteten Neuanlagen erforderten M. 805 248; Zugänge 1910/11–1919/20: M. 105 91 101 160, 136 777, 89 004, 99 696, 39 886, 343 765, 339 464, 289 342, 1 280 381: Umsatz 190800 bis 1919/20: M. 1 645 396, 3 236 365, 3 555 733, 3 840 938, 4 609 264, 4 467 382, 2 814 090, 2 684 675, 3 274 198, 4 806 475, ?, 21 851 000. Beamte u. Arb. z. Z. ca. 400. 1914/15–1917/18 Kriegs- lieferungen. Die Ges. wurde im Okt./Nov. 1918 durch den Zusammenbruch schwer betroffen. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. In den Jahren 1906–1908 wurde das A.-K. nach und nach auf M. 1 800 000 erhöht. (Siehe hierüber 1 gang 1920/21 dieses Handbuches.) Weiter erhöht lt. G.-V. v. 23./10. 1917 um M. 600 09 (auf M. 2 400 000), begeben zu pari, weiter erhöht lt. G.-V. v. 7./5. 1920 um M. 2 400 000 1