764 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Maschinenfabrik Baum Act.-Ges. 9 Herne. Gegründet: 21./10. bezw. 15./11. 1905 mit Wirkung ab 1./8. 1905; eingetr. 30./11. 1905. Gründer siehe Jahrgang 1907/08. Fritz Baum brachte auf das A.-K. die ihm gehörige Maschinenfabrik Baum ein, u. zwar Immobilien in Herne u. Horsthausen (5 ha 6 a 27 qm, nebst aufstehenden Gebäuden mit allen Gerechtsamen u. dem gesamten Zubehör, Maschinen) Utensilien u. Bahnanschluss, Warenvorräten u. Forderungen, Kassa- u. Wechselbestand, Patenten, Lieferungs-, Anstellungs-, Pacht-, Miets- u. Licenzverträgen. Die Einbringung erfolgte auf Grund der per 1./8. 1905 aufgestellten Eröffnungsbilanz. – Die von Fritz Baum übernommenen Aktien von nom. M. 2 996 000 galten durch seine Einlage in die Akt.-Ges als volleingezahlt. Zweck: Anfertigung u. Lieferung von Maschinen u. Konstruktionen aller Art, insbes. von Bergwerks-Masch. Von den der Ges. gehörenden Grundstücken im Gesamtbetrage von 9,976 ha sind 2,4964 ha durch Fabrikgebäude und 25,45 a durch Beamten- und Arbeiter- häuser sowie durch Stallgebäude in Anspruch genommen. Die Grundstücke liegen an der Strecke Wanne-Dortmund der Staatsbahn und sind mit derselben durch eigenen doppel- gleisigen Anschluss verbunden. Die Fabrikation erstreckt sich auf die Ausführung von Aufbereitungsanlagen für Kohlenbergwerke (Siebereien, Wäschen, Brikettfabriken), auf ganze Anlagen und einzelne Apparate für die chemische Industrie, auf Ziegelpressen u. Ziegelei-Einricht., sowie auf Förder- u. Verladeeinrichtungen u. gelochte Bleche. Derselben dienen 136 Elektromotore mit zus. 1800 Ps für Einzelantrieb der Arbeits- u. Hilfsmaschinen. Das Absatzgebiet erstreckt sich auch auf das Ausland. Die Umsätze betrugen 1917/18 bis 1919/20: rund 8 100 000, 6 800 000, 7 300 000 kg. Die Ges. beschäftigt etwa 2200 Beamte u. 1750 Arb. 1914/15–1917/18 Kriegslieferungen. Neuerdings Reparaturen von Lokomotiven u. Waggons. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000. Dazu lt. G.-V. v. 17./1. 1920 noch M. 1 500 000, ab 1./1. 1920 div.-ber., von einer Bankgruppe zu 110 % über. nommen, den Aktionären zu 113 % plus Zs. anzubieten. Die G.-V. v. 12./1. 1921 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 3 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./8. 1920, übern. von einem Banken- konsort. zu 117 %, angeboten den alten Aktion. 3: 2 zu 120 %. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1906, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %. Zs. am 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./1. 1911 mit mind. 3 % des urspr. Anleihebetrages zuzügl. ersp. Zs. Verlos. im Juni auf 2./1. Sicherheit: Sicherungshypoth. in Höhe von M. 1 030 000 an I. Stelle auf dem gesamten Grundbesitz nebst Fabrikgebäuden. Zahlst. wie bei Div. Nicht notiert. Noch in Umlauf am 31./7. 1921 M. 580 000. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Aug.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. a. o. Abschreib. u. Rückstell., bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem M. 4000 feste Vergüt. an Vors. u. M. 3000 an stellv. Vors. des A.-R., sowie M. 2000 an jedes Mitgl.). Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Juli 1921: Aktiva: Grundstücke. Wohnhäuser, Fabrikgebäude 1 752 355, Fuhrwerk, Modelle u. Palente 3, Vorräte, Werkstoffe, halbf. u. fertige Erzeugnisse 7 196 060, Bürgschaften 2 308 060, Kassa 45 115, Wertp. 354 600, Reichsbankguth. 218 737, Postscheck- amtguth. 43 313, Debit. u. Bankguth. 28 682 146. – Passiva: A.-K. 7 500 000, R.-F. 750 000, Sonderrückl. 300 000, Hypoth. 200 000, Schuldverschreib. 580 000, Kriegsgewinnsteuerrückl. 282 896, Werkserhalt.-K. 1 500 000, Kredit. einschl. Anzahl. von Abnehmern 24 534 304, Gewinnbogensteuer 85 000 (Rückl. 40 000), Bürgschaften 2 306 060, Komm.-Rat Baum-Stift. 152 589, Löhnung vom 22. 7.–31. 7. 1921 544 373, Sparguth. der Lehrlinge 12 757, Schuld- verschreib.-Zs. 5415, unerhob. Div. 8205, Div. 1 650 000, Tant. an A.-R. 169 000, Vortrag 19 791. Sa. M. 40 600 391. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 9 335 814, Schuldverschreib.-Zs. 26 981, Abschreib. 60 000, Reingewinn 1878791. – Kredit: Vortrag 12 280, Betriebsgewinn 11 060 279, versch. Einnahmen 229 027. Sa. M. 11 301 587. Kurs Ende 1912–1921: 120.50, 131.50, 130*, –, 136, 210, 140, 258, 620, 955 %. Notiert in Berlin. 3 Dividenden 1911/12–1920/21: 8, 10, 10, 10, 10, 15, 20, 17½, 22, 22 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. P. Kayseler, Dir. Karl Gerhard. Aufsichtsrat: (5–11) Vors. Gen.-Dir. Dr. jur. Hasslacher, Duisburg-Meiderich; Stellv. Gen.-Dir. Geh. Bergrat Dr. ing. Dr. Victor Weidtman, Aachen; Komm.-Rat Aug. von Waldt. hausen, Bank-Dir. Bürhaus, Düsseldorf; Geh. Komm.-Rat Alb. Müller, Essen-Ruhr; Dr. Arthur Langer, Wiesbaden; Geh. Justizrat Tewaag, Dortmund; Gen.-Dir, Dr. Hans Berckemeyer, Zahlstellen: Ges.-Kasse; Essen-Ruhr: Essener Gredit-Anstalt u. deren Fil.; Berlin un Düsseldorf: Deutsche Bank u. Fil. Dorstener Eisengiesserei und Maschinen-Fabrik A.-G. in Hervest-Dorsten i. Westf. Gegründet: 1873. Sitz der Ges. bis 14./1. 1908 in Dorsten, jetzt in Hervest-Dorsten. Zweck: Fabrikation von Masch. u. Gussstücken aller Art. Spez.: Trockenpressanlagen Ziegeleien, Zementfabriken, Kalksandsteinfabriken, Erz- u. Gichtstaubbrikettierungen etc., Maschin. für Glasfabrikation u. Kabelherstellung. Arbeiterzahl ca. 220.