884 Uhren-Fabriken, Werkstätten für Feinmechanixk etc. Die Ges. besitzt in Rathenow Grundstücke mit einem Flächeninhalt von ca. 8900 qm mit modernen massiven Fabrikgeb., zum Teil aus Eisenbeton. Die bebaute Fläche umfasst nach den in den letzten JTahren vorgenommenen Neubauten jetzt ca. 4480 dqm. Auf weiteren Grundst., umfassend etwa 5190 am, stehen Wohnhäuser u. Wirtschaftsgeb., die teilweise noch vermietet sind, zum grössten Teil aber auch schon als Werkstatt- u. Lagerräume dienen. Die Ges. besitzt ausserdem vor dem Jederitzer Tor am Stadthof direkt an der Havel gelegene Grundst. von 2910 am mit einer Formerei u. Presserei für Rohglas sowie Lagerschuppen für Kohlen, Koks u. Brennmaterialien u. zwei Wohnhäuser. Der zur Erzeugung von Licht u. Kraft benötigte elektrische Strom wird vom städtischen Elektricitäts. werk bzw. der Überlandcentrale entnommen. Es sind Glas- u. Metallbearbeitungsmasch. mit zus. ca. 1900 Spindeln in Betrieb, u. zur Zeit werden ca. 1100 Arbeiter u. Arbeiterinnen sowie mehr als 100 kaufmännische u. technische Beamte beschäftigt. Reingewinn 1918/19 bis 1920/21: M. 887 269, 927 164, 1 345 530. Kapital: M. 9 600 000 in 1374 Akt. (Nr. 1–1374) zu M. 600, 6813 Akt. (Nr. 1376–8188) zu M. 1200 sowie 500 5 % Vorz.-Akt. à M. 1200 (s. unten). Ursprünglich A.-K. M. 825 000, erhöht bis 1919 auf M. 2 835 000, s. hierüber Jahrg. 1920/21. Weitere Erhöh. l. G.-V. v. 2./6. 1920 um M. 600 000 in 500 Vorz.-Aktien à M. 1200, ausgestattet mit 5 % Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch, div.-ber. ab 1./4. 1920. Dann nochmals erhöht kt. G.-V. v. 7./12. 1920 um M. 2 865 600 in 2388 St.-Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, angeboten den alten Aktionären zu 155 %. Eine Aktie zu M. 600 wurde lt. G.-V. v. 7./12. 1920 eingezogen. Lt. G.-V. v. 2./8. 1921 erhöht um M. 3 300 000 in 2750 St.-Akt. à M. 1200. Div.-Ber. ab 1./4. 1921, übern. vom Bankhaus E. J. Meyer, Berlin, zu 157½ %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis Ende Aug. Stimmrecht: M. 600 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Dir, u. Beamte, eventuell zu zahlende Zinserhöhungen an die Fabriksparkasse, 5 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.- Anspruch, dann 4 % an St.-Aktien, Überrest Super-Div. an St.-Aktien, soweit nicht die G.-V. beschliesst, dieselben zu Sonderrücklagen zu verwenden. Der A.-R. bezieht ausser den bei Ausübung seiner Funktionen entstehenden Auslagen eine auf Geschäftsunk. zu ver- buchende Aufwandsentschädigung von M. 15 000, die für jedes Mitglied M. 3000 u. für den Vors. M. 6000 beträgt, und, falls die G.-V. die Verteilung einer Superdiv. beschliesst, eine Tant. von 15 % dieser Superdiv. Bilanz am 31. März 1921: Aktiva: Grundst. u. Geb. 1 100 000, Masch., Werkz. u. Ein- richt. 630 000, mündelsichere Wertp. 193 030, anteilige Zs. auf verschied. Wertp. 1952, Waren u. Material. 4 483 812, Wechsel 1 955 893, Kassa einschl. Postscheck-K. 201 767, Debit. 6 291 221, Bankguth. 417 629, vorausbez. Versich. 30 274. — Passiva: A.-K. 6 300 000, R.-F. 1 730 000, a. o. R.-F. I 150 000, Rückst. für Werkerhaltung 700 000, do. f. staatl. Optikerschule 100 000, do. f. schlechte Schulden 15 990, Zs.-Dienst-K. für die Fabriksparkasse 130 000, unerhob. Div. 6480, Sondervergütungs-K. (noch nicht erhobene Sondervergütung 1919) 2016, Talonsteuer. Res. 3660, Fabriksparkasse 966 296 (Rückl. 111 382), Kredit. einschl. Rückl. für Steuern und dergl. 3 854 075, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. Stift. als Ergänz.-F. 150 000, f. gemeinnützige Zwecke 60 000, Div. 798 150, Vortrag 98 551. Sa. M. 15 305 581. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk. 2 006 494, Steuern u. Abgaben 312 005, Ausbesser. an Häusern, Masch. u. Werkz. 1 304 057, Abschr. 840 370, Gewinn 1 458 444. – Kredit: Vortrag 112 914, Waren, Rohgewinn 5 770 074, Miete 6629, Zs. 31 758. Sa. M. 5 921 377. Kurs Ende 1912–1921: 281, 254, 248*, –, 273, 227, 215*, 306, 515, 795 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1911/12–1920/21: 17, 17, 10, 17, 20, 20, 20, 20, 20, 18 %. Coup.-Verj.: 5 J. (f.) Ab 1./12. 1908 sind nur Stücke mit der neuen Firma lieferbar. Ab 22./4. 1919 erfolgte die Zuweisung eines Bonus in 5 % Kriegsanleihe im Betrage von M. 100 für je M. 600 Akt.-Kap. Direktion: Herm. Thiele, Karl Martin. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Rentner Fritz Perl-Dresden; Stellv. Kommerz.-Rat Ab. Staeckel, Berlin; Exz. Gen.-Leutn. a. D. Paul von Uhde, Dresden; Kurt Gründler, Garmisch- Partenkirchen; Oberbürgermeister Ernst Lindner, Rathenow. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin, Vossstrasse 16: Bankhaus E. J. Meyer. *Nitsche & Günther, Optische Werke, Akt.-Ges. in Rathenow. Gegründet: 7./12. 1921; eingetr. 17./1. 1922. Gründer: Fabrikbes. Ernst Nitsche, Fabrikbes. Emil Muth, Bankdir. Wilh. Kleemann, Rentner Fritz Perl, Dir. Emil Klietzing. Fabrik. besitzer Ernst Nitsche, Emil Muth, Rathenow, bringen als einige Ges. der offenen Handek- Ges. Nitsche & Günther Optische Werke, Rathenow, das von ihnen unter der Firma Nitsche & Günther Optische Werke, Rathenow, mit einer Zweigniederlassung in Berlin betriebene Fabrikations- u. Handelsgeschäft mit allen Aktiven, Passiven u. der Firma einschl. der dem Betriebe dienenden Grundst. mit allen Masch. u. Gerätschaften, überhaupt alles, was der Ges. gehört, in die Akt.-Ges. ein, u. zwar, wie das Geschäft steht u. liegt. Zweck: Die Herstell. u. der Vertrieb optischer u. mechanischer Gegenstände mit Zubehor, ferner die Beteilig. an gleichen oder ähnlichen Geschäften. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Inh.-Akt., übern. von den Gründern zu 100 %.