908 Cement-Fabriken etc. einbart (siehe bei Kap.). Der im Kreise Eupen gelegene Betrieb Hergenrath dieser Werke wurde 1920 von ihnen abgetrennt u. in eine G. m. b. H. umgewandelt, an der die West- deutschen Kalkw. beteiligt sind. Die Ges. hat mit einer grossen Anzahl Eisen- und Stahlwerke des niederrheinisch-west- fälischen Industriegebietes Lieferungsverträge abgeschlossen, durch welche der Ges. während der Dauer der Verträge, die grösstenteils bis Ende 1920, 1923, 1925 u. 1926 laufen, ein Absatz in Höhe des ganzen Bedarfs dieser Werke an dem von ihnen benötigten basischen Material zur Roheisen- und Stahlerzeugung gesichert ist. In diesen Verträgen ist der Preis für Kalk- stein und Rohdolomit fixiert, während der Preis für gebrannten Kalk sich in den bedeu- tendsten Verträgen nach den jeweiligen Kohlenpreisen des Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikats zu Essen richtet. Infolge der wirtschaftl Verhältnisse nach der Revolution trateine solche Steiger. der Selbstkosten ein, dass sich die Ges. gezwungen sah, da ausreichende Zugeständnisse von den Kontrahenten nicht zu erzielen waren, ab März/April 1919 sich von den Verträgen loszusagen, wobei den Abnehmern auf Grund eines Deckungsangebots zu entsprechend erhöhten, aber unter den jeweils gültigen Grosshandelspreisen liegenden Preisen die Fortsetz. der Liefer. angetragen wurde. Dieses Angebot wurde von den Hüttenwerken unter dem Vorbehalt angenommen, dass die Entscheid. der Streitfrage durch eine Feststellungsklage herbeigeführt werde. 3 Absatz 1912/13–1920/21 an rohem Kalkstein u. Dolomit: 1 160 603, 1 158 908, 745 095, 817 068, 917 468, 847 540, 623 742, 501 617, 555 981 t; an gebranntem Kalk u. Sinterdolomit: 830 625, 823 552, 555 472, 576 164, 621.660, 617 09, 454 832, 399 916, 461 194 t. Nach Kriegs- ausbruch ist die Ges. mit zwei Dritteln der normalen Erzeugung beschäftigt. 1916/17 u. 1917/18 Steigerung der Erzeugung. Die Geschäftsj. 1918/19 u 1919/20 wurden durch die Folgen des Umsturzes ungünstig beeinflusst; grössere Betriebserweiter. mussten zurück- gestellt werden. Der von den Bergischen Dolomit- und Weisskalkwerken auf die Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke übergegangene Grundbesitz umfasst 262 ha. Auf den Grundstücken in Gruiten sind vorhanden 4 Ringöfen, darunter 1 Doppelofen, 3 Schachtöfen, 3 Trichteröfen, 1 Dolomit- sinterei (70 t tägliche Leistung), 1 Sackkalkanlage (50 t tägliche Leistung), sowie 30 Beamten- und Arb.-Wohnhäuser. Die Buchwerte der festen Anlagekonten der Gruitener Ges, auf Grundlage der Bilanz vom 30./9. 1906 wurden nach Ablauf des Sperrjahres bei der Uber- nahme in die Bilanz der Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke um M. 675 000 herabgesetzt, d. h. um soviel als die Differenz zwischen dem Nennwerte der zum Erwerb des Vermögens der Bergischen Dolomit- und Weisskalkwerke verwandten M. 1 125 000 neuen Rheinisch- Westfäl. Kalkwerke-Aktien u. dem Nennwerte des A.-K. der ehemaligen Bergischen Dolomit- und Weisskalkwerke von M. 1 800 000 ausmachte. Im Febr. 1908 erwarb die Ges. in den Hönnethaler Gemeinden Eisborn, Volkringhausen und Balve Grundstückskomplexe in Gesamtgrösse von rund 550 Morgen, die bei einem reichhaltigen Vorkommen von bestem Kalkstein auch eine bequeme Verbindung mit der geplanten Bahnlinie Menden-Balve-Neuenrade haben. Mit diesen Ankäufen sicherte sich die Ges. gleichzeitig eine Reihe von wertvollen Gerechtsamen an den benachbarten Grundstücken. 1910/11 Ankauf weiteren Grundbesitzes in Gruiten (ca. 41 ha), sowie in Letmathe (ca. 32 ha), ebenso wurden 1911/12–1919/20 verschied. Grundstücke u. Gebäude zur Abrund. u. Erweiter. des Besitzes der Ges, erworben. Kapital: M. 30 000 000 in 30 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 653 000, wurde das A.-K. 1888 auf M. 3 700 000 u. lt. G.-V. v. 29./6. 1896 auf M. 10 000 000 durch Ausgabe von 6300 Aktien erhöht; hiervon erhielten die Vorbes. der 1896 angekauften 8 Werke 4233 Stück, restl. 2067 wurden von einem Konsort. zu 130 % äbernommen, welches 1234 den Aktionären zum gleichen Kurse anbot. Die G.-V. v. 14./7. 1897 beschloss Erhöh. um M. 500 000 durch Aus- gabe von 500 Aktien; hiervon wurden 350 Stück mit zum Ankauf des Hönnethaler Werkes, restl. 150 mit zum Erwerb des Östricher Geländes verwandt. Die a. o. G.-V. v. 20./4. 1907 beschloss nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 1 500 000, ab 1./7. 1907 div.-ber. Hiervon dienten M. 1 125 000 zum Erwerb der Bergischen Dolomit- u. Weisskalkwerke A.-G. in Gruiten (A.-K. M. 1 800 000) mit Wirkung ab 1./10. 1906; für 8 Aktien dieser Ges. wurden 5 Aktien der Rhein.-Westf. Kalkwerke gewährt; ausserdem wurde der Div.-Schein der Bergischen Ges. für 1906/07 am 1./7. 1907 mit M. 37.50 = 5 % für ¾ Jahr eingelöst. Die restlichen M. 375 000 neuen Aktien, übernommen von der Deutschen Bank zu 130 %, dienten zur Verstärk. der Betriebsmittel. Die der Ges. hierdurch zugeflossenen Barmittel wurden dazu verwendet, in 0 ; als' erster Linie die teilweise unrationellen Gruitener Anlagen zu vervollkommnen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 16./8. 1913 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913. Von diesen Aktien dienten M. 550 000 zu pari zur Beteilig. bezw. Erwerb von M. 1 100 000 Aktien der Westdeutschen Kalkwerke A.-G. in Cöln (A.-K. M. 2 000 000); restl. M. 950 000, bestimmt zur Abtragung grösserer Hypoth. sowie zur Verstärk. der Betriebsmittel, wurden von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) mit derVerpflichtung übernommen, den Besitzern der alten Aktien sowie den Übernehmern der ersterwähnten M. 550 000 neuen Aktien Be- zugsrecht zum Kurse von 132 % franko Zs. derart einzuräumen, dass auf je M. 14 000 eine neue Aktie von M. 1000, bezogen werden konnte; geschehen im Okt. 1913. Agio mit M. 158 000 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 30./12. 1919 beschloss Kap.-Erh. um M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, den alten Aktionären im Verh. 3:1 zu 107 % angeboten. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./8. 1921 um M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1921, begeben zu 130 % (2:3).