Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 935 Tonwarenfabrik Schwandorf in Schwandorf, Bayern. Gegründet: 13./1. 1891. Zweck: Betrieb der Tonwarenindustrie, die Erwerbung von Tongruben und die Erwerbung von Ausbeuterechten solcher Gruben. Fabriken in Schwan- dorf, Pirkensee, Wiesau. Fabrikation von feuerfesten Produkten, Steinzeug-, Kanalisations- und Stallartikel, sowie Gefässen, Steinzeug- u. Klinkerplatten, Dachmaterial, Verblend- u. Kaminradialsteinen etc. Die Ges. trat 1921 in Interessengemeinschaft mit der H. Schomburg & Söhne A.-G. in Margarethenhütte bei Bautzen. In Vorbereitung ist die Errichtung einer porzellanfabrik. Kapital: M. 9 600 000 in 9600 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 500 000; über die Wandlungen des A.-K., Erhöh., Vorz.-Akt. etc. siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handb. Die G.-V. v. 12./6. 1909 genehmigte die Ausgabe von M. 330 000 neuer Akt. zu pari. Die G.-V. v. 11./11. 1920 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 1 600 000 (also auf M. 3 200 000) in 1600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. übern., welches den bisherigen Aktionären 800 Stück zur Verfüg. stellte u. einen Betrag von M. 400 000 in der Weise zu- wendete, dass auf jede der 800 den alten Aktionären zum Bezug eingeräumten Aktien der Barbetrag von M. 500 angerechnet wurde. Weiter räumte das Konsort. den alten Aktion. ein Bezugsrecht auf die neuen 800 Aktien in der Weise ein, dass gegen Zahlung von je M. 500 in bar 1 neue Aktie zu M. 1000 auf 2 alte Aktien bezogen werden konnte. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 24./9. 1921 um M. 6 400 000 (also auf M. 9 600 000) in 6400 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1921, übern. von einem Konsort. (C. H. Kretzschmar, Berlin) je zur Hälfte zu 250 % u. 145 %. M. 3 200 000, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 vom 3./10. bis 22./10. 1921 zu 150 %. Anleihe: M. 750 000 in 4 % Schuldverschreib., Stücke à M. 500 u. 1000, rückzahlbar zu 110 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. von M. 15 000 in der G.-V. auf 2./1. Zahlst.: Ges.-Kasse; Nürnberg u. München: Bayer. Staatsbank, Bank f. Handel u. Ind. Ende 1921 noch in Umlauf M. 375 000. Hypothek: M. 1 625 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1919 Kalenderj.). Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 3 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von je M. 1200), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1921: Aktiva: Grundst. u. Geb. 7 079 043, Einricht. 4 268 289, Debit. 7702 279, Eff. 496 341, Wechsel 72 897, Kassa 46 172, Fabrikation u. Waren 2 726 152, Material- vorräte 2 588 036. – Passiva: A.-K. 9 600 000, R.-F. 5 660 000, Spez.-R.-F. 450 000, Gebühren- Res. 255 918 (Rückl. 225 000), Beamten- u. Arb.-Wohlf.-F. 400 000 (Rückl. 200 000), Schuld- verschreib. 375 000, Hyp. 1 625 000, Kredit. 5 814 050, unerhob. Div. 1260, Div. 640 000, Tant 120 000, Vortrag 37 984. Sa. M. 24 979 212. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Zs. 1 774 474, Abschr. 1 092 235, Gewinn 1 222 984. – Kredit: Vortrag 25 226, Waren 4 064 467. Sa. M. 4 089 693. Dividenden: 1911–1919: 4, 4, 4, 4, 4, 4, 6, 8, 0 %; 1./1.–30./9. 1920: 10 %; 1920/21: 20 %. Ausserdem aus dem Gewinn für 1920 5 % Div. für 1919 nachgezahlt. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Waldemar Seyer, Gust. Siewecke, Stellv. Friedr. Dennhardt. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Jak. Heilmann, München; Stellv. Bankier Martin Schiff, Berlin; Komm.-Rat Friedr. Kaula, München; Komm.-Rat Hans Koerper, Nürn- berg; Fabrikbes. Walter Böttcher, Klardorf; Fabrikbes. Oskar Fischer, Kloster Vessra; Bankdir. Rich. Fricke, Weimar; Justizrat Phil. Grimm, München; Bankier Dr. Georg Hirschland, Essen; Dir. Herm. Immisch, Margarethenhütte; Grossgrundbes. Dr. Walter Naumann, Standes- herrschaft Königsbrück. Zahlstellen: Wie bei Anleihe. 0 = 7 Siegersdorfer Werke vorm. Fried. Hoffmann, Aktien-Gesellschaft in Siegersdorf in Schles. Gegründet: 1894. Zweigniederlass. in Haynau u. Lauban. Zweck: Fabrikat. von Erzeugnissen aus Ton u. anderen Mineralstoffen, sowie der Handel mit den Rohstoffen oder Erzeugnissen aus denselben u. anderen Artikeln. Die Ges. ist be- rechtigt, zur Erreichung u. Förderung dieser Zwecke dienende bewegliche u. unbewegliche Anlagen jeder Art zu erwerben, zu errichten, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten u. zu veräussern, sich auch an anderen gleichen oder ähnlichen Unternehm. in jeder Form zu be- eiligen, überhaupt alle Massnahmen zu ergreifen, um Geschäfte zu machen, welche dem V orst. in Gemeinschaft mit dem A.-R. zur Erreichung u. Förderung dieser Zwecke angemessen erscheinen. Die Ges. kann mit Genehmigung des A.-R. Zweigniederlass., Verkaufsstellen u. genturen im In- u. Auslande errichten u. selbständig oder in Gemeinschaft mit Anderen betreiben. Die Ges. ist bei den Ver. Tschirner Tonwerken u. Rother'schen Kunstziegeleien m b. H. allein beteiligt. Die Laubaner Tonwerke Akt.-Ges. wurden lt. G.-V. v. 20./12. 1912 vollständig mit der Ges. vereinigt. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 269 ha 52 a 61 qm. Diese Grundstücke enthalten = grössten Teil abbaufähigen roten, gelben sowie lederfarb. Ton, welcher aus mehreren GB gefördert wird. Der Grundbesitz besteht grösstenteils aus Waldungen sowie aus 40 Morgen landwirtschaftlich genutzter Fläche, die teils selbst bewirtschaftet, teils erpachtet ist. Die Siegersdorfer Werke haben 5 grosse, 2 kleine Ringöfen sowie einen