1090 Fabriken für Chemikalien etc. Krell & Cie. in Grodzisk b. Warschau; 3. der Chemischen Fabrik Ottmann & Cie. in Srodula; 4. der Chemischen Fabrik Dymnitza (Gouv. Kostroma); Verarbeitung von forst- u. land. wirtschaftl. Produkten u. Herstell. chem. Erzeugnisse aller Art. Spezialitäten: Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, Sulfat, Weinsteinpräparat, Essigsäure tech. u. chem. rein, Essig- essenz in allen Stärken, Salicylsäure tech. u. chem. rein, Chloroform puriss., Aceton tech. u. chem. rein, Acetonöl, Holzspiritus in verschied. Stärken, Bisulffte, Carboformal-Glüh. blocks u. Hydroformal-Apparate, einfachste Desinfektion mittelst Formaldehyd, verschied. Pharmaceut. Präparate. Da die Ges. 4 chemische Fabriken in Russland betreibt, war die Verwalt. nicht in der Lage, ordnungsmässig aufgestellte Bilanzen für 1913/14, 1914/15 u. 1915/16 zur Beschlussfassung vorzulegen, da alle Unterlagen fehlen. Die Inbetriebnahme der polnischen Fabriken war bislang nicht möglich. Der Fabrikbetrieb für Schwefelsäure in Srodula ist durch die Entfern. der Bleiapparaturen gänzlich zerstört, Schadenersatzan- sprüche werden erhoben werden. In der Fabrik Crodzisk wurde der Graukalk beschlag- nahmt. Von Material. u. Waren ist nichts mehr auf Lager. Vorhanden sind nur noch Ballons u. kleinere Restbestände. Die endgültige Abrechn. u. Restzahl. der in der Fabrik Srodula beschlagnahmten Waren schwebt noch. Eine Verbindung mit der Leitung der in Russland gelegenen beiden Fabriken herzustellen, ist trotz aller Bemühungen nicht ge- lungen, sodass über diese Betriebe nichts Bestimmtes berichtet werden kann. Es verlautet. dass die Wolga-Fabriken von der russischen Regier. verkauft worden seien. Kapital: M. 1 330 000 in 1330 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 9./11. 1907 beschloss den Ankauf des der Ww. E. J. Sokolowa gehörigen Besitztums in Dymnitza im Kostromaer Gouvernement. Lt. a. o. G.-V. v. 16./9. 1921 soll das A.-K. zwecks teilweiser Rückzahlung an die Aktionäre auf M. 665 000 herabgesetzt werden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Bilanzen für 1913/14–1920/21: Noch nicht veröffentlicht. Gewinn- u. Verlust-Konto für 1920/21: Debet: Gehälter, Löhne, Steuern, Verwalt. Kosten 31 304, Verlust 397 786. Sa. M. 429 090. – Kredit: Verlust M. 429 090. Dividenden 1911/12–1920/21: 5, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Herm. Ottmann, Biebrich. Aufsichtsrat: Vors. Carl Möllmann, Iserlohn; Stellv. Komm.-Rat Th. Fleitmann, Bonn; Carl Cosack, Mentzelsfelde; Hch. Ottmann, Biebrich. Zahlstellen: Grodzisk: Gesellschaftskasse; Köln: J. H. Stein. Allgemeine Radiogen-Akt-Ges in Berlin NW. 7, Dorotheenstr. 35/36. (Bis 27./3. 1915 Sitz in Charlottenburg.) Gegründet: 20./9. 1913 bezw. 30./1. 1914; eingetr. 9./2. 1914. Gründung s. dieses Handb. 1917/18. Zweck: Gewerbl. Verwertung von Radium, Mesothorium u. ähnlichen Stoffen. Die Ges. kann sich auch an anderen Unternehmungen ähnlicher Art beteiligen. Infolge des Kriegszustandes 1914–1918 Stockung des Absatzes, aber seit 1919 wieder gestiegen; 1914/15 M. 180 906 Jahresverl., erhöht 1915/16 auf M. 323 115 u. bis 1919 auf M. 603 418, verringert 1919/20 auf M. 75 941. Auf Aussenstände im feindl. Ausland 1918 M. 200 000, 1919 noch M. 67 130 abgeschrieben. Erweitert wurde 1919/20 die Beteilig. an dem Assmannshäuser Brunnen. Die Ges. beteiligte sich auch an einer in Nürnberg gegründeten G. m. b. H., die sich hauptsächlich mit dem Betrieb der von der Radiogen-A.-G. gebauten Emanatorien befasst. Kapital: M. 925 000 in 925 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Bilanz am 30. Sept. 1921: Aktiva: Waren 278 978, Beteilig. 67 500, Mobil. 1, Patente 1, Effekten 575, Kassa u. Postscheck 7387, Bankguth. 38 059, Debit. 633 654. – Passiva: A.-K. 925 000, Kredit. 97 368, Gewinn 3788. Sa. M. 1 026 156. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 75 941, Handl. u. Betriebsunk. 264 602, Propaganda 70 183, Provis. 6234, Steuer 26 000, Gewinn 3788. – Kredit: Betriebs- überschuss 437 915, Zs. 8834. Sa. M. 446 750. Dividenden 1913/14–1920/21: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Paul Rosenberg, Dr. Walter Neumann. 3 Aufsichtsrat: Fabrikbes. Louis Loewenthal, B.-Grunewald; Chemiker Dr. Alois Fischer, Wien; Herm. Gadiel, Brieg; Edm. Schmidt, Elberfeld; Alwin Loewenthal, Bad Assmanns- hausen. * = 0 „ = 3 3 (565/e8 7 Chemikalien Aktiengesellschaft in Berlin, Genthinerstr. 33/34. (In Liquidation). Gegründet: 28./9. 1914; eingetr. 7./10. 1914. Gründer siehe dieses Handb. 1918/19. Firma bis 21./3. 1919: Kriegschemikalien A.-G. in Berlin. Die Ges. trat am 1./10. 1920 in Liquid. Die Firma ist gelöscht. Zweck: Beschaffung, Verteilung u. Verwertung von chem. Rohstoffen u. Erzeugnissen, soweit sie zur Sicherstellung des industriellen Bedarfs für Heer u. Marine erforderlich sind. Die Ges. ist keine Erwerbsgesellschaft; sie verfolgt nur gemeinnützige Zwecke. Ein Reingewinn wird daher nicht verteilt; nach 5 % Reservedotierung fliesst der Rest einem