Fabriken für Chemikalien etc. 1123 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 1 563 701, Abschreib. 782 756, Werkerhalt. 300 000, Reingewinn 140 571. – Kredit: Vortrag 39 736, Rohgew. 2 947 294. Sa. M. 2 987 030. Dividenden 1911/12–1920/21: 10, 15, 15, 15, 12, 0, 7, 0, ?, ? %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rich. Heymann. Aufsichtsrat: Vors. Bergwerksbes. Hugo Stinnes, Mülheim a. Ruhr; Stellv. General- Dir. Wilh. Landmann, Berlin; Fideikommissbesitzer Hugo von Gahlen, Düsseldorf; Dir. Dr. jur. Max Matthias, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Max Bielefeldt, Hannover; Eugen von Waldt- hausen, Essen-Ruhr; Oberbürgermeister Wilh. Marx, Düsseldorf; Gen.-Dir. Bergrat Eugen Kleine, Dortmund; Gen.-Dir. Öberbergrat v. Velsen, Herne i. W., Gen.-Dir. Dr.-Ing. Albert Vögler, Dortmund: Oberberg- u. Hüttendir. Dr. Heinhold, Eisleben; Dir. Ernst Poensgen, Gen.-Dir. Heinr. Bierwes, Düsseldorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hannover, Magdeburg u. Salzwedel: Commerz- u. Privatbank; Magdeburg: Dingel & Co. Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg, Act.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: 28./10. 1871. Zweck: Fabrikation chem. Produkte u- die bergmännische Gewinnung des hierzu erforderl. Rohmaterials in eigener Verwalt. oder durch Kapitalbeteilig. bei anderen Unternehm. Fabriziert werden Brom, Chlormagnesium, Kieserit, Bittersalz, chlorkalium, Kalidünger, Cyankalium, gelbes u. rotes Blutlaugensalz, cyansaures Kali, Harnstoff, Superphosphat, Sulfite u. Bisulffte, Futterkalk, Entfärbungskohle, Schwefelsäure u. verschiedene Präparate. Bei Gründ. der Ges. wurde die chemische Fabrik von Vorster & Grüneberg exkl. Vorräten für M. 1 500 000 übernommen, 1880/81 die Chlorkaliumfabrik von Joseph Townsend in Stassfurt, 1883 eine Beteiligung von 233 Kuxen an dem Kalisalz- bergwerk Ludwig II., welches jetzt mit 3 Schachtanlagen versehen ist, für M. 1 265 000 erworben. Durch späteren Zukauf erhöhte sich die Zahl der Kuxe auf 237. 1889/90 wurde eine Schwefelsäurefabrik, später eine Cyankaliumfabrik u. eine Süssstoff-Fabrik angelegt. Die Saccharinfabrikat. musste 1903 gegen Entschädigung eingestellt werden. Um für Schwefelsäure einen regelmässigen Abnehmer zu erhalten, Ende 1903 Erwerb der Super- phosphatfabrik von A. Schippan & Co. in Stassfurt für M. 175 000, wodurch die Stassfurter chemische Fabrik zugleich Gesellschafterin der Firma Superphosphatfabriken in Hannover geworden ist. Auf Grund des Gesetzes üb. die Regel. der Kaliwirtschaft v. 24./4. 1919 ist die Stass- furter hemische Fabrik als vollberechtigtes Mitglied (Sonderfabrik) in das Kalisyndikat auf- genommen, während sie bis dahin nur dem Verkaufsvertrage des Kalisyndikats unterworfen war. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 15 ha 4 a 20 qm, von denen 4 ha 7 a 10 qm bebaut sind. Die Gebäude sind vorwiegend massiv, teilweise Fachwerk u. befinden sich nach den in den letzten Jahren durchgeführten kostspieligen Umbauten in gutem baulichen Zustande. Für den Fabrikbetrieb dienen 15 Dampfkessel mit 1400 qm Heizfläche sowie zahlreiche Dampf- u. Hilfsmasch. sowie Apparate, die gleichfalls im besten betriebsfähigen Zustande sind. Das Grundstück- u. Fabrikanlagen-Kto für 1911/12–1920/21 weist Erhöh. von M. 143 777, 142 686, 115 492, 22 887, 30 663, 43 617, 61 598, –, 196 217, 206 701 auf. 1912/13 Bau einer Anschluss- bahn (2 km) zu Fabrik I mit ca. M. 90 000 Kosten. Zurzeit werden 44 Angestellte, sowie ca. 350 Arbeiter beschäftigt. –— Das Bergwerkskto enthält die Beteilig. bei dem Kali. salzbergwerk Ludwig II., welches mit Unterbeteiligung an verschiedenen Kaliwerken interessiert ist; dieses Konto stand ult. Juni 1921 mit M. 1 474 000 zu Buch. Zurzeit besitzt die Ges. 237 Kuxe der Gew. Ludwig II., die mit M. 6200 pro Stück zu Buch stehen. Einnahmen aus Ausbeute des Bergwerks Ludwig II. 1911/12 – 1920/21: M. 118 500, 118 500, 04 800, 47 400, 23 700, 47 400, 118 500, 47 400, 237 000, 237 000. Ausserdem hat die Ges. der Gew. ein Darlehen von jetzt M. 200 000 gewährt. Kapital: Bis 18./3. 1922 M. 4 000 000 in 10 000 Aktien à M. 300, 832 Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie àM. 1600. Urspr. Kapital M. 1 590 000; davon M. 300 000 vom Vorbesitzer geschenkt; erhöht 1882 um M. 210 000, 1883 um M. 1 500 000, begeben zu 115 %. Die 1874 ausgegebenen I. 1 500 000 St.-Prior.-Aktien wurden auf 1./12. 1882 gekündigt. Die 1883er Emiss. M. 1 500 000) diente zum Ankauf von Kuxen am Kalisalzbergwerk Ludwig II. Ferner ehöht zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 2./11. 19172 um M. 1 000 000 auf M. 4 000 000) in 832 Aktien à M. 1200 u. 1. Aktie à M. 1600 mit Div.-Ber. für 1912/13 Hälfte, übernommen von Jacquier & Securius zu 112.50 %%, angeboten den alten Aktionären 1 zu 120 %. Kursgewinn mit rd. M. 100 000 in R.-F. Die G.-V. v. 18./3. 1922 soll über Erhöh. des A.-K. um M. 4 000 000 in 4000 6 % verzinsl. Vorz.-Akt. beschl. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 St., die Aktie à M 1600 = 5 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Grundstücke u. Fabrikanlagen 1 000 000, Pferde 1 agen 1, Bergwerkskto 1 474 000, Feuerversich. 62 025, Unfallversich. 9190, Kassa 7469, 0 echsel 4 588 000, Effekten 517 410, Bankguth. 1 919 308, Darlehen Ludwig II 200 000, sonst. 8 4 002 939, Lagerbestände 1 291 783. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000, Talon- wuer-R.-F. 36 000 (Rückl. 8000), unerhob. Div. 21 879, allg. Unterst.-F. 85 787, Kredit. 7 907 738, ohlf.-Zwecke 600 000, Tant. an A.-R. 172 500, Div. 1 200 000, Vortrag 648 223. Sa. M. 15 072 128. 71