Dünger- und Leim-Fabriken. 1157 (vorm. Ohlendorffsche) Guanowerke, Hamburg; Chem. Fabrik Kalk, G. m. b. H., Köln; Siemens & Halske A.-G., Berlin; Bayerische Handelsbank, Bayerische Hypoth.- u. Wechsel- bank, Bayerische Vereinsbank, München. Eingetr. 12./11. 1908. Zweck: Herstell. u. Ausnützung von Wasserkraft- u. anderen Anlagen zur Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von landwirtschaftlichen Düngemitteln u. anderen chemischen Produkten sowie aller daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden Erzeugnisse, ferner der Betrieb des Handels mit landwirtschaftlichen Düngemitteln und chemischen oder Waren ähnlicher Art. Der Cyanid-Ges. m. b. H., Berlin, ist von der bayer. Regierung die Konzession zur Ausnutzung einer Wasserkraft an der Alz bei Trostberg und Tacherting erteilt worden, welche auf die Bayerischen Stickstoff-Werke übergegangen ist. In der Nähe von Trostberg u. Tacherting wurden zwei grössere Fabriken errichtet, und zwar die Karbid- fabrik auf dem linksseitigen Ufer des Werkkanals kurz vor der Kraftstation II, die Kalk. stickstoffabrik auf dem rechtsseitigen Ufer der Alz in der Nähe des Bahnhofs Trostberg, in denen stickstoffhaltige Düngemittel als Massenprodukte hergestellt werden. Zum Betriebe der Fabriken wird die Wasserkraft der Alz auf eine Flusslänge von 6 km ausgenützt, u. zwar in zwei Gefällstufen, wovon eine bei Trostberg, die andere bei Tacherting errichtet wurde. Das Kraftwerk fällt nach Ablauf einer Reihe von Jahrzehnten dem Staat als Eigen- tum zu. Die Ges. führte neuerdings eine bedeutende Erweiter. ihres Betriebes durch, wozu die noch freien grossen Wasserkräfte der unteren Alz herangezogen wurden. Von dem bayr. Staatsministerium ist der Ges. 1913, im wesentlichen unter den bisher. Bedingungen, eine Konz. für den Ausbau der an ihr Werk grenzenden, an der Alz gelegenen Kraftstufe Tacherting- Margarethenberg erteilt worden. Die Arbeiten zur Ausnutz. dieser Kraftstufe wurde 1916 begonnen. 1919/20 sind die der Betriebs- u. Geschäftsleit. der Ges. unterstehenden Werke in Piesteritz u. Chorzow (Oberschlesien) in Akt.-Ges. umgewandelt worden, ersteres unter der Ta., Mitteldeutsche Stickstoffwerke A.-G.“ mit einem A.-K. von M. 120 000 000, letzteres unter der Fa. Oberschlesische Stickstoffwerke A.-G. mit einem A.-K. von M. 110 000 000. Das Verhältnis der Ges. zu den beiden Werken blieb unverändert. Die Erweiter. der Kalkstickstoff- fabrik in Trostberg, des Kraftwerkes Margarethenberg u. der Karbidfabrik in Hart sind 1920 vollendet u. in Betrieb genommen worden. Zur Abstoss. der aus den Erweiter.-Bauten enstandenen Schulden sind das Kraftwerk Margarethenberg u. die Karbidfabrik in Hart an eine besondere Ges. übereignet. die unter der Fa. „Bayerische Kraftwerke A.-G.“ in München mit einem A.-K. von M. 1 000 000 gegründet wurde u. der Leitung der Bayer. Stickstoffwerke untersteht. Gemeinsam mit der Deutschen Petroleum-A.-G. wurde mit einem Stamm-Kap. von M. 1 000 000 die Stickstoff-Treuhand G. m. b. H. in Berlin gegründet. Kapital: M. 30 000 000 in 30 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 600 000. Erhöht lt. G.-V. um M. 1 400 000 in 1400 Aktien, welche von den bisher. Aktion. zu 110 % übern. wurden. Die G.-V. v. 27./11. 1915 beschloss Erhöh. um M. 4 000 000 (also auf M. 12 000 000) in 4000 Akt., begeben zu 110 %. Lt. G.-V. v. 30./3. 1920 erhöht um M. 6 000 000 (auf M. 18 000 000) in 6000 Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1920, den Aktion. im Verh. 2: 1 zu 107 % angeb. Ferner lt. G.-V. v. 9./5. 1921 erhöht um M. 12 000 000 (also auf M. 30 000 000) in 12 000 Akt. à M. 1000, begeben zu 108 %. Anleihe: M. 12 000 000 in Teilschuldverschr. Geschäftsjahr: 1./6.–231./5. Gen.-Vers.; Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. ZBilanz am 31. Mai 1921: Aktiva: Grundstückserwerb u. Rechteablösungen 1 000 000, Vasserbau 2 000 000, Geb. 2 500 000, Masch. u. Apparate 5 000 000, Fernleitung 300 000, Gleise u. Eisenbahnwagen 1, Werkstätten 1, Mobil. 1, Laboratorium 1, Patente 1, Lager- vorräte an Fabrikaten, Rohstoffen u. sonst. Material. 10 413 155, Kassa u. Schecks 134 513, Bankguth. 12 956 074. sonst. Schuldner 25 119 970, Wertp. 1 067 022, hinterl. do. 398 503, voraus- bez. Gebühren u. Versich. 63 318, Beteil. 2 195 454, Kaut. 41 625, neue Wasserkräfte 13 335. – Passiva: A.-K. 30 000 000, Teilschuldverschr. 12 000 000, R.-F. 826 066, Unterst.-F. 11 645, Talonsteuer-Res. u. Gebühren 298 000, Gläubiger 17 982 943, Hyp. 2000, Gewinn 2 082 321. Ba. M. 63 202 976. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 2 656 447, Abschr. 1 961 742, Mindererlös ausgegeb. Teilschuldverschr. 450 000, Talonsteuer-Res. u. Gebühren 98 000, Gewinn 2082 321. – Kredit: Vortrag 209 016, Betriebsgewinn 5 083 347, Zs. 111 054, verschiedene Einnahmen 1 845 092. Sa. M. 7 248 511. Dividenden 1911/12–1920/21: 0, 9, 8, 12, 14, 14, 11, 6, 12, 6 %. Direktion: Bergassessor a. D. Max Pohl, Baurat Karl Janisch. Aufsichtsrat: Vors. Arthur von Gwinner, I. Stellv. Dir. Alfr. Blinzig, Berlin; II. Stellv. omm.-Rat Wilh. Ritter von Finck, München; Bank-Dir. Jean Andreae, Dir. D. Friedr. Spiecker, Berlin; Komm.-Rat Jos. Böhm. Dr. jur. Alfred Wolff, München; Prof. 13 Nikodem Caro, Dir. Cuno Feldmann, Bankier Dr. Otto Jeidels, Berlin; Dir. Herm. Ohlen- orff, Hamburg; Hans Carl Scheibler, Köln. Chemische Werke Phoniak, A.-G. in Neuss- in Liqu. Durch Beschluss der G.-V. v. 16./12. 1921 ist die Ges. in Liquid. getreten u. aufgelöst worden. Gegründet: 30./6. 1911; eingetr. 4./10. 1911. Gründer siehe Jahrg. 1913/14. weck: Herstellung u. Verwendung von chemischen Produkten aller Art. Spez. hoch- Frozentige Düngerstoffe. Der Betrieb wurde 1912 successive aufgenommen. Die Schwefel-