1170 Leder-Fabriken. Gegründet: 25./6. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1899; eingetr. 28./6. 1900. Ubernahmepreis M. 6 000 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Sitz der Ges. bis 1920 in Strassburg i. Els. mit dem Zusatz Lederfabrik, seitdem in Berlin. Zweck: Erwerb u. Fortsetzung der Betriebe der Firma Adler u. Oppenheimer in Strass- burg 1. E., Berlin u. Graulhet, bestehend in einer Lederfabrik, Degrasfabrik u. Lederlager. Die Produktion der Ges. erstreckt sich in der Hauptsache auf folgende Fabrikate: Bodenleder, u. zwar in alter, reiner Eichengerbung u. in beschleunigter u. verbesserter moderner Gerbung; Oberleder sowohl in Loh- wie in Chromgerbung; Lackleder; Blankleder zur Her. stell. von Sätteln, Geschirren u. Militärausrüstungsstücken; Treibriemen u. Einstechrahmen. Abgesehen von dem Verkauf des von ihr u. den ihr nahestehenden Firmen hergestellten Leders betreibt die Ges. auch sonst den Lederhandel. Zweigniederlassungen in Köln, Neumünster, Frankfurt a. M., Pirmasens u. Amsterdam. Durch Aufnahme der Emil Köster Lederfabrik A.-G. in Neumünster (s. diese Ges.) gelangte die Ges. nach Verlust ihrer elsäss. Werke wieder zu der Möglichkeit ihre alte Tätigkeit aufzunehmen. Der Fusions- vertrag übertrug das Vermögen der Emil Köster Lederfabrik A.-G. im ganzen ohne Liquidation an die Adler u. Oppenheimer A.-G. in der Weise, dass für je 2 Köster-Aktien mit Div. für 1920/21 eine Adler-Aktie mit Div. für 1919/20 u. ff. umgetauscht wurde. Seit Jahren besitzt die Ges. sämtliche Aktien der Lederwerke Neustadt G. m. b. H. in Mecklenburg. Die Ges. ist beteiligt bei der Akt.-Ges. Lederfabrik Wiltz vorm. F. Lambert, bei der Firma F. Schohl G. m. b. H. in Pirmasens u. bei weiteren Unternehm. Diese Beteil. standen am 30./6. 1917 mit zus. M 3 100 609 zu Buch; Erträgnisse hieraus 1914/15–1916/17: M. 324 585, 1 188 095, 895 622. Kapital: M. 100 000 000 in 60 000 St.-Aktien u. 40 000 Vorz.-Aktien zu je M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./12. 1906 um M. 1 000 000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, begeben zu 150 %. Die a. o. G.-V. v. 14./5. 1913 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel, zu Bauten etc. nochmalige Erhöh. um M. 5 000 000 (auf M. 12 000 000) in 5000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, übernommen von der Deutschen Bank in Berlin zu 150 %, angeb. den alten Aktionären 7:5 zu 155 %. Lt. G.-V. v. 30./7. 1921 Erhöhung des A.-K. um M. 48 000 000 auf M. 60 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1921. Die jungen Aktien wurden den Aktionären zum Kurse von 115 % £ Schlussscheinstempel von der Deutschen Bank zum Bezuge angeboten im Verhältnis von 3:1. Bezogen wurden M. 46 000 000 neue Aktien, M. 2 000 000 zu 150 % ausgegeben. Die G.-V. v. 19./12. 1921 beschloss die Ausgabe von M. 40 000 000 6 % Vorz.-Aktien mit einfachem Stimmrecht, rückzahlbar bei Auslos. oder Kündig. mit 110 %. Der grösste Teil des A.-K. befindet sich im Besitz der Familien Adler u. Oppenheimer. Anleihe: M. 2 200 000 in 4½ % (früher 4 %) Oblig. Ser. A à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 102 %. Die G.-V. v. 10./12. 1906 beschloss die Ausg. weiterer M. 1 000 000 in 4½ % (früh. 4 %) Oblig. Ser. B, rückzahlbar zu 102 %, übernommen durch die Aktionäre zu 100 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Diese beiden Anleihen haben Ende 1909 eine Hinaufkonvertier. auf 4½ % erfahren u. sind an die Süddeutsche Disconto-Ges. in Mannheim begeben worden u. gelangten zu 100.50 % zum freihänd. Verkauf. Tilg. ab 1910 durch Auslos. im März auf 1./7. Noch in Umlauf am 30./6. 1921 zus. M. 2 660 000. Die Oblig. sind nicht hypothekar. eingetragen; indes hat sich die Ges. verpflichtet, auch später die Immobil. nicht zu belasten u. keine Anleihe mit Vorrang vor der gegenwärt. auszugeben. Kurs in Strassburg Ende 1910–1917: 101.20, 100.75, 100, 97.50, 98.75*, –, 98, 100 %. Anleihe von 1911: M. 3 000 000 in 4½ % Oblig. Ser. C; Stücke à M. 1000 u. 500, rück- zahlbar zu 102 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1921 bis spät. 1952. Ebenfalls keine hypothekar. Sicherheit (siehe obige Anleihe). Ubernommen von einem Konsort. Strassburger Banken. Kurs in Strassburg Ende 1911–1917: 100.75, 100, 97.50, 98.75*, –, 98, 100 %. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen bis 5 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Grundbesitz u. Gebäude 1 876 655, Betriebsmasch. 1 142 704, Einricht. 1, Kraftwagen 1, Fabrikationsverfahren 1, Kassa 557 055, Wechsel 14 846 731, Beteil. 4 446 751, Wertp. 11 517 789, Waren 37 646 144. Aussenstände u. Bankguth. 143 905 689, Bürgschaft 21 968 266. – Passiva: A.-K. 12 000 000, R.-F. 3 500 000, do. für Aussenstände 400 000, Talonsteuer-Res. 86 250, Schuldverschreib. 5 460 000, do. Einlös.-K. 189 625, do. Zs.-K. 366 655, Gewinnanteilscheine 532 570, Stift. 153 257, Hypoth. 523 000, Gläubiger 183 637 026, Bürgschafts-K. 21 968 266, Gewinn 9 091 139. Sa. M. 237 907 788. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 7 684 228, Zs.-K. 5 335 061, Dienst der Oblig.-Anleihen 250 250, Abschreib. 244 972, Reingewinn (für die letzten 3 Jahre) 9 091 139 (davon 25 % Div. für 1918/19 3 000 000, 15 % Div. für 1919/20 1 800 000, 20 % Div. für 1920)1 2 400 000, Tant. an A.-R. Beamte 400 000, Vortrag M. 1 491 139). – Kredit: Gewinn- ortrag 6 055 922, Erträgnisse aus Konsortial-Beteil 884 244, Bruttogew. 15 665 484. Sa. M. 22 605 650. Kurs Ende 1913–1921: 173.40, 174 50*, –, 290, –, 218*, 419, 794, 1450 %. Die Einführ. der Aktien in Berlin am 10./2. 1913 zum ersten Kurse von 190.50 %; auch in Frankf. a. M. am 27./2. 1913 zu 190.50 % eingeführt; Kurs daselbst Ende 1913–1919: 174, 174*, –, 290, –— 218, – %. Aktien von 1913 sind seit Nov. 1913 lieferbar. Dividenden 1912/13–1920/21: 12, 10, 20, 20, 20, 20, 25, 15, 20 % Direktion: Karl Adler, Otto Adler, Jul. Oppenheimer, Cl. Oppenheimer, Stellv. Max Oppenheimer, Jos. Kahn, Alfred Adler, Dr. Paul Oppenheimer.