Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1203 gehen vom 1./1. 1921 für Rechnung der Akt.-Ges. Der Wert dieser Einlage wurde auf M. 3 174 984 festgesetzt. Die Ges. gewährte hierfür an den Einbringer als Gegenleistung M. 2 988 000 auf den Inhaber lautende Aktien der Ges. und schrieb zum weiteren Ausgleich des Wertes der Sacheinlagen ihm auf laufende Rechnung im Kontokorrentkonto den Betrag von M. 186 984 gut. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Papierwaren aller Art. Die Ges. übernahm die bisher unter der Firma Papierwarenfabrik H. Weissing in Grimma mit einer Zweignieder- lassung in Zwenkau betriebene Papierwarenfabrik. Die Ges. kann sich auch am Betrieb gleichartiger oder ähnlicher Unternehmungen beteiligen oder solche erwerben. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Direktion: Ernst Georg Herm. Weissing. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Otto, Jul. Alfred Schachtebeck, Grimma; Stellv. Dir. Alb. Rudolph Muth, Leipzig; Fabrikbes. Alfred Huye, Berlin. Norddeutsche Lederpappenfabriken, Actiengesellschaft 7 in Gross-Särchen, Kreis Sorau, N.-L. Gegründet: 3./12. 1895 unter der Firma Gross-Saerchener Holzstoff- & Lederpappen-Fabriken, Kunstmühlen, A.-G. (vorm. Noack & Brade); eingetr. 3./12. 1895. Abänder. der Firma wie oben lt. G.-V. v. 18./10. 1900. – Anfang 1904 Ankauf der Pappenfabrik von F. Falch in Brieg nebst Schleiferei in Eenartowitz bei Cosel; 1911 Erwerb der Kefersteinschen Pappenfabrik in Sinsleben für ca. M. 450 000 (siehe auch bei Kap.). Zweck: Betrieb von Holzstoff- und Lederpappenfabriken, sowie aller damit zus.hängenden Geschäftszweige. Fabriziert werden in Gross-Särchen, Brieg u. Siensleben braune Holzstoff- Packpappen sogen. Lederpappen, Graupappen, Strohpappen, ein- und zweiseitig bunte Pappen (Duplexkarton), News Paper Boards, Faltschachtel- und Chromoersatz-Karton. u. a. m. In Lenartowitz wird nur Holzstoff hergestellt, der per Bahn oder Kahn nach Brieg gesandt und dort verarbeitet wird. Die Ges. ist z. Z. mit folgenden Einrichtungen ausgestattet: Gross-Särchen arbeitet z. Z. mit zwei Kartonmasch. von 250 u. 150 em Arbeitsbreite. Die Wasserkraft der Neisse ist ausgenützt durch drei Turbinen mit insgesamt 760 PS, die in der Hauptsache für die Erzeugung von Holzstoff in zwei Schleifereien verwendet werden. Die neue Dampfkraftanlage von 800 PS dient zum Betriebe der Kartonfabrik. Die einzelnen Gebäude sind unter sich und mit dem Lokalbahnhof Gross- Särchen durch eine elektr. Schmalspurbahn verbunden. Die gesamten Anlagen werden durch eine eigene elektr. Zentrale beleuchtet. Brieg arbeitet z. Z. mit einer Kartonmasch. von 156 em Arbeitsbreite u. drei Handpappenmasch. Die Turbine von 250 PS treibt die Holz- schleiferei u. die Stoffaufbereitungsanlage. Die Kartonmasch. hat eigenen Dampfmasch.- Antrieb u. dient eine weitere Dampfmasch. als Reserve für die Wasserkraft. Sinsleben arbeitet z. Z. mit einer Rundsiebkartonmasch. von 2 m Arbeitsbreite u. 1 comb. Langsieb- Rundsiebmasch. von 1.40 m Arbeitsbreite. Vorläufig wird die gesamte Betriebskraft einer in der Nähe gelegenen Überlandzentrale entnommen. Die Wasserkraft der Selke wird durch eine 40 PS Turbine ausgenützt. Die Ges. besitzt ferner in Lenartowitz, Kreis Kosel, eine 1909/10 erbaute Holzschleiferei. Diese arbeitet als Braunholzstoff-Fabrik u. nützt die Wasser- kraft der Klodnitz mit 182 PS aus. Gesamte Produktionsfähigkeit ca. 500 000 Ctr. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in Gr.-Särchen 705 873 am, in Sinsleben 24 511 qm, in Brieg 25 516 dm u. in Lenartowitz 37 159 qm. Zugänge 1911/12–1920/21: M. 167 674, 57 000, 311 984, 115 483, 164 166, 27 000, 132 958, 172 068, 78 119, 1 114 710. War der Absatz im Laufe des Geschäftsj. 1913/14 bereits zurückgegangen, so kam der Versand nach Ausbruch des Krieges im Aug. 1914 ganz ins Stocken. Die Betriebe lagen anfänglich ganz still u. konnten erst im Nov. 1914 die Fabrikat. teilweise u. mit Unterbrechungen wieder aufnehmen. Der Ges. ist damals die beantragte Geschäftsaufsicht bewilligt worden. Das Geschäftsj. 1913/14 ergab einen Fehlbetrag von M. 477 197, wovon M. 215 495 aus R.-F. u. Gewinn-Vortrag gedeckt u. M. 261 702 vorgetragen wurden. Im Geschäftsj. 1914/15 Erhöh. der Unterbilanz um M. 700 225, also auf M. 961 927, 1915/16 auf M. 953 851 vermindert. In 1916/17 waren die Fabriken gut beschäftigt, so dass ein Gewinn von M. 194 770 erzielt werden konnte, um den die Unter- bilanz auf M. 759 080 reduziert wurde. Dieselbe wurde 1917/18 ganz getilgt. Die Aufheb. der Geschäftsaufsicht konnte 1917/18 durchgeführt werden. 1918/19 Neu- u. Umbauten der Anlagen, besonders in Gross-Särchen, die 1921 beendet wurden. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, erhöht 1899 um M. 300 000, bezogen von dem Vorbesitzer R. Nabbat zu 105 %. Fernere Erhöhung 1904 um M. 350 000 in 350 Aktien, hiervon 290 Stück zum Parikurse als Teilzahlung auf den Kauf- vertrag an Ferd. Falch sen. zu Brieg u. 60 Aktien zum Kurse von 110 % an S. L. Landsberger au Berlin u. Breslau überwiesen. Kaufpreis M. 621 000, davon übernahm die Ges. die auf den Fabriken in Brieg u. Lenartowitz ruhenden Hypoth. im Betrage von jetzt noch M. 106 667.30. Für den Rest erhielt der Verkäufer M. 100 000 in Gestalt einer Rente von jährl. M. 4000, ein- getragen zur 1. Stelle auf Brieg, M. 290 000 neue Aktien von 1904 al pari u. M. 1000 bar. Vohmals erhöht 1905 zur Vergrösser. der Anlagen um M. 650 000, übernommen von S. L. Lands- ― zu 112.50 % angeboten den Aktionären zu 120 %. Die a. o. G.-V. v. 26./9. 1911 eschloss nochmal. Erhöh. des A.-K. um M. 288 000 (auf M. 2 288 000) in 288 Aktien, begeben au 105 %%. Diese Erhöh. erfolgte zum Ankauf der vormals Kefersteinschen Papier- u. Pappen- 76*