1206 Papier-, Pappen- und Collulose-Fabriken. Cröllwitzer Aktien-Papierfabrik in Halle-Cröllwitz. Sitz in Halle a. S. Gegründet: 1./10. 1871. Zweck: Fabrikation von Papieren aller Art u. Handel mit den Fabrikaten. Der Ges. gehört die bei der Gründung für M. 1 920 000 übernomm. Papier- fabrik von Keferstein & Sohn u. eine Strohstofffabrik. Die Cröllwitzer Papierfabrik liegt in der Gemarkung der früheren Gemeinde Cröllwitz (jetzt zur Stadt Halle a. S. gehörig u. hat dort einen Grundbesitz von etwa 67 ha, wovon ungefähr 18 700 qm mit Fabrik- gebäuden u. ca. 4000 qm mit Wohnhäusern für Beamte u. Arb. bebaut sind; etwa 45 ha sind für landwirtschaftl. Betrieb verpachtet. Die Fabrik hat 4 Papiermasch., die 11- bis 12 000 000 kg holzfreie Schreib-, Druck- u. Packpapiere u. den für dieses Quantum nötigen Strohstoff im eigenen Etablissement erzeugen. Es sind 15 Dampfkessel mit zus. 2000 qm Heizfläche, 3 Dampfmasch. mit einer Gesamtkraft von 1800 PS. nebst elektr. Anlage in Be- trieb; ausserdem besteht noch eine Wasserkraft mit 3 Turbinen von 400 PS. Nutzeffekt; ca. 550 Arb. 1921 erfolgte die Anlage einer Holzschleiferei zwecks Herstell. holzhaltiger Papiere. Kapital: M. 10 500 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500) à M. 300 u. 7625 Aktien (Nr. 4501 bis 12 125) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 1 800 000, Abstempel. des Nominalbetrages der Aktien von M. 600 auf M. 300 ab 15./2. 1880 lt. G.-V. v. 7./12. 1878 behufs Tilg. der Unterbilanz aus 1877/78 von M. 326 981, dann Erhöh. um M. 450 000 (also auf M. 1 350 000) lt. G.-V. v. 23./11. 1882. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./12. 1911 um M. 150 000 (auf M. 1 500 000) in 125 Aktien à M. 1200, div.-ber. für 1911/12 zur Hälfte, übernommen von einem Konsort. zu 142 %, angeboten den alten Aktionären zu 155 %. Bei neuen Em. haben gemäss 9 4 des Statuts die ersten Zeichner, soweit sie noch Aktionäre sind, u. die jeweiligen Aktionäre Bezugsrechte je zur Hälfte zum Em.-Kurse. Die a. o. G.-V. v. 10./3. 1920 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 auf M. 3 000 000 in 1250 ab 1./1. 1920 div.-ber Aktien à M. 1200, übern. von einem Konsort. zu 110 %, 625 Stück gemäss obiger Bestimmung den ersten Zeichnern zu 110 % im Verh. von M. 7200 alten zu M. 6000 neuen Aktien, die anderen 625 Stück den jetzigen Aktionären zu 115 % im Verh. von M. 2400 alten zu M. 1200 neuen Aktien angeb. Erneut erhöht lt. G.-V. v. 14./1. 1920 um M. 1 200 000 in 1000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1 7. 1920, übern. von einem Bankenkonsort. von diesem angeb. M. 600 000 den ersten Zeichnern zu M. 1344, die restl. M. 600 000 den bisher. Aktionären im Verh. 5: 1 v. 4./2.–4./3. 1921 zu ebenfalls M. 1344. Im Febr. 1922 erhöht um M. 6 300 000 in 5250 Akt. à M. 1200, div.-ber. ab 1./1. 1922. Hypothekar-Anleihen: I. M. 600 000 in 4 % Schuldverschreib., 400 Stücke à M. 1000 und 400 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1893 durch jährl. Ausl. im Dez. auf 1./. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf den Anlagen der Ges., jetzt zu gunsten des Bankhauses H. F. Lehmann in Halle a. S. Am 30./6. 1921 noch in Umlauf M. 396 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1912–1920: 95.50, 92, 94*, –, 90, –, 93*, 93, – %. Notiert in Leipzig, Dresden u. Halle a. S. II. M. 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 103 %, wurde lt. G.-V. v. 19./12. 1911 begeben. Noch in Umlauf Ende Juni 1921: M. 525 000. Tilg. ab 1917–1956. Sicherheit: Hyp. zur II. Stelle. Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1921. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Okt. Stimmrecht: Je M. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (ist erfüllt), dann event. Sonderrügkl., hierauf vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest nach G.-V.-5. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Anlagewerte 1 968 703, Wertp. 3247, Kasse 32 945 Aussenstände 2 777 674, Bankguth. 5 300 929, Inventur-Bestände 1 303 587. – Passiva. A.-K. 4 200 000, Oblig. A 4 % 396 000, do. B 4½ % 525 000, do. Amort.-Kto A 4500, do. 15 500, do. Zs. A 5906, do. B 3888, do. 5 % von 1921 10 105, unerhob. Div. 7836, R.. 420 000 (Rückl. 18 282), Delkr.- u. Dispos.-F. 244 440, Ern.-F. 516 860 (Rückl 200 000), Rückl. für Übergangswirtschaft 120 000, Rückstell. f. Unfallversich., Diskont usw. 92 000, Kredit. 3 047 647, Div. 630 000, Vortrag 147 406. Sa. M. 11 387 089. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern usw. 1 111 219, Zs. 162 650, Abschreib. 225 498, Gewinn 995 688. – Kredit: Vortrag 29 258, Fabrikat.-Überschuss 2 444 857, Ackerpacht 6975, Mieten 13 965. Sa. M. 2 495 056. Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: 161, 174, 185*, –, 184, –, 180*, 280, 419, 1700 % — In Leipzig: 160, 172, 187*, –, 184, –, 180*, 260, –, 1870 %. Auch notiert in Dresden, Halle a. S. Dividenden 1911/12–1920/21: 9, 10, 6, 7, 12, 16, 25, 10, 15, 15 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Gust. Schacht; Stellv. Friedr. Reich, Ing. Franz Cornelius. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Hch. Lehmann, Halle a. S.; Stellv. Bankier Carl Joerger, Berlin; Justizrat Alb. Herzfeld, Fabrikbes. Paul Rabe, Halle a. S.; Dr. Will Schacht, Weimar. Zahlstellen: Für Div.: Halle a. S.: Ges.-Kasse; H. F. Lehmann; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Gebr. Schickler; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Abt. Becker & Co., Hainstr..