1212 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Königsberger Zellstofffabrik A.-G. in Königsberg i. Pr. (In Liquidation.) (Übernommen 1921 von der Koholyt Akt.-Ges. in Berlin, früher Rheinische Elektrowerke A.-G., Köln a. Rh.) Gegründet: 29./3. 1895; eingetr. 29./4. 1895. Die a. o. G.-V. v. 16./12. 1919 beschloss das Gesellschaftsvermögen als Ganzes zu einem Preise von M. 23 000 000, was einem Kurse von 460 % entspricht, zu veräussern. Die Deutsche Bank u. die Disconto-Ges. in Berlin u. Königsberg erklärten sich aber im Dez. 1919 bereit, die Aktien bis 10./4. 1920 zu 490 % zu erwerben. Zweck: Fabrikation von Zellstoff in roher oder veredelter Form, Betrieb von Geschäften der Papierindustrie. Die Fabrik ist auf einem am Lieper Weg oberhalb der Stadt Königs. berg gelegenen Terrain errichtet. 1904 Bau einer zweiten Fabrik. Der Grundbesitz in Königsberg beträgt 470 000 qm u. bildet einen zus. hängenden Komplex von der Tapiauer Chaussee über den Lieper Weg bis zum Pregelfluss mit einer schiffbaren Front von etwa 1000 Meter. Bebaut sind 22 290 dqm. Der Gesamtgrundstückswert beträgt rund 1,2 Mill. M. bei M. 325 000 hypothek. Belastung, davon M. 125 000 auf Tapiauer Besitz. Jahresumsatz ca- M. 20 000 000. Beide Fabriken sind mit Zellstoff-Fabrikat.-Masch. u. Apparaten neuester Konstruktion ausgestattet; 3 Dampfmasch. mit zus. 2000 effektiven PS., 2 Dampfturbinen mit zus. 4500 PS. 26 Dampfkessel mit zus. 5300 qm Heiz- u. Überhitzer-Oberfläche liefern Kraft u. Dampf für die Anlagen. Sept. 1903 Ankauf der an 2 Bahnen u. an schiffbarem Fluss geleg. ehe- maligen Zuckerfabrik Tapiau (Grundstück ca. 105 000 qm) für M. 325 000 zur späteren Aus- nutzung. Ca. 800 Arb. Im Kriegsj. 1914/15 konnte nur ein Teil der Fabrikation aufrecht erhalten werden, auch 1915/18 noch Betriebseinschränkungen. Die a. o. G.-V. v. 16./12. 1919 genehmigte den Verkauf des Ges.-Vermögens im ganzen für M. 23 000 000. Die Deutsche Bank u. die Disconto-Ges. erklärten sich den Aktionären gegenüber bereit, die Aktien der Ges. mit Div.-Scheinen für 1919/20 u. ff. zum Preise von 400 % abzügl. Schlussschein. stempel u. ¼ Provis. bis 10./4. 1920 zu erwerben. Die Mitgl. des bisherigen A.-R. legten ihre Amter nieder. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, erhöht 1898 um M. 500 000, angeboten den Aktionären zu 105 %, 1904 um M. 1 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den Aktionären zu 150 %. Agio mit M. 450 000 in R. . Nochmals erhöht zur teilweisen Abstossung von Krediten lt. G.-V. v. 12./5. 1909 um M. 1 250 000 (auf M. 3 500 000) in 1250 Aktien, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) und den alten Aktionären zu 200 % angeboten; Agio mit M. 1 175 000 in R.-F. Zur Beschaffung grösserer Holzvorräte, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 8./5. 1913 weitere Erhöh. des A.- K. um M. 1 500 000 (auf M. 5 000 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1913, übernommen von einem Kons. zu 140 %, angeboten den alten Aktionären im Mai 1913 zu 150 %. Agio mit M. 600 000 in R.-F. Hypothekar-Anleihen: I. M. 500 000 in 4½ % Anteilscheinen von 1896, rückzahlbar zu 102 %, 500 Stücke (Nr. 1–500) à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1901 durch jährl. Auslos von mind. 2 % = M. 10 000, im Dez. (zuerst 1900) auf 1. April. Sicherheit: Erststellige Kaut. Hyp. von M. 510 000 auf die Grundstücke Lieper Weg 66, 82, 84zugunsten der Königsberger Vereins- bank. Ende März 1920 in Umlauf M. 310 000. Gekündigt zur Rückzahl. am 1./4. 1921. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. Kurs in Königsberg i. Pr. Ende 1912–1921: 100, 99, –*, –, 95, , 93*, 96, –, – %. Eingef. im April 1900 durch die Zahlst. Erster Kurs 15./5. 1900: 100 %. II. M. 500 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 105 %, 500 Stücke (Nr. 1–500) à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % = M. 10 000 im Dez. (zuerst 1904) auf 1. April; verstärkte Tilg. vorbehalten. Sicherheit- Kaut.-Hyp. an zweiter Stelle in Höhe von M. 525 000 auf die Grundstücke Lieper Weg 66, 82, 84 zugunsten der Königsberger Vereinsbank. Zweck und Zahlst. wie bei I. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke nach 10 Jahren. Noch in Umlauf Ende März 1920 M. 350 000. Ge- kündigt zur Rückzahl. am 1./4. 1921. Kurs in Königsberg i. Pr. Ende 1912–1921: 101, 101, –*, –, 97, –, 98*, 98, –, – %. Eingef. im April 1900 durch die Zahlst. Erster Kurs 17./5. 1900: 102.50 %. Hypothek: M. 325 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event, Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., sodann 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Grundstücke 1 225 094, Gebäude 600 000, Masch. 7, Werkzeug u. Geräte 1, Mobil. u. Utensil. 1, Kanalisation u. Wasserleit. 13 Feuerlöschanlage 1, Transportanlage 1, Fuhrwerk 1, Tapiauer Besitz 100 000, Effekten u. Beteil. 1 585 619, Kasse, Wechsel u. Bankguth. 3 641 387, Debit. u. Anzahl. auf Holzkäufe 9 317 483, Roh- u. Betriebs- material. 7 362 885, fertige u. halbfertige eigene Fabrikate 70 000. – Passiva: A.K. 5 000 000, Hypoth.-Anteile 310 000, Teilschuldverschreib. 350 000, Hypoth. 325 000, Kredit. einschl. Kriegssteuer 9 867 807, R.-F. 2 350 000, Extra-R.-F. 700 000, Delkr.-Kto 550 000, Rück- stell.-Kto 200 000, Siedl.-F. 400 000, Unterst.-F. 383 555, Beckmann-Stift. 153 528, Talonsteuer- Res. 11 500, Konto nuovo 1 939 596, unerhob. Div. 8542, Reingewinn 1 352 953. S4. M. 23 902 483.