Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1247 Patentpapierfabrik zu Penig mit Zweigfabriken in Wilischthal, Reisewitz, Wolkenstein. Gegründet: 15./11. 1872. Bei der Gründung übernahm die Ges. von Ferd. Flinsch in Leipzig dessen zu Penig betriebenes Etablissement samt Strohstofffabrik u. Gasanstalt für M. 3 000 000. 1872/73 wurden bedeutende Vergrösser. vorgenommen u. die Holzstofffabrik in Wolkenstein erworben. Ende 1887 Ankauf der Papierfabrik Wilischthal bei Zschopau für M. 900 000. 1889 zwecks Vornahme notwendiger Erweiterungen Ankauf mehrerer Nachbargrundstücke in Penig für zus. M. 204 000. Ausserdem besitzt die Ges. noch eine Papier- fabrik in Reisewitz. Im Betrieb sind 7 Papiermasch. Zur Vorbeugung von Wasserkalami- täten wurde der der Gräfl. Schönburg'schen Herrschaft gehörende Höllteich aur 90 Jahre gepachtet. 1912/13 Erricht. einer Kraftzentrale in Penig. Neuerdings auch Spinnpapier-Er- zeugung. Ausgaben für Neuanlagen 1911/12–1918/19: M. 500 015, 558 952, 200 547, 66 442, 81 083, 135 704, 283 394, 581 585. Zweck: Betrieb der Papierfabrikation u. ihr verwandter Geschäftszweige. Papier- produktion u. Umsatzzahlen werden seit 1905/06 nicht mehr veröffentlicht. Kapital: M. 12 000 000 in 10 000 Aktien zu Tlr. 100 = M. 300 u. 7500 Aktien zu M. 1200. Die a. o. G-V. v. 4./3. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 1 500 000 in 1250 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1919, den Aktionären im Verh. 2: 1 zu 150 % angeboten. Lt. G.-V. v. 28./9. 1920 weiter erhöht um M. 1 500 000 auf M. 6 000 000 in 1250 ab 1./7. 1920 div.-ber. Aktien zu M. 1200, die den Aktionären im Verh. 3:1 zu 150 % zum Bezuge angeboten wurden. Lt. G.-V. v. 7./12. 1921 erhöht um M. 6 000 000 in 5000 Aktien à M. 1200. Div.- Ber. ab 1./7. 1921, angeboten den alten Aktionären zu 150 %. Anleihe: M. 900 000 in 4 % Schuldverschreibungen von 1894, rückzahlbar zu 105 %; 900 Stücke à M. 1000 auf den Namen der Dresdner Bank lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1898–1938 durch jährl. Ausl. im Mai/Juli (zuerst 1898) auf 31./12. Die Anleihe ist hypothek. an erster Stelle auf Zweigfabrik Wilischthal und an zweiter Stelle auf Fabrik Penig eingetragen. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Am 30./6. 1921 hoch in Umlauf M. 567 000. Kurs in Dresden Ende 1912–1921: 100, 99.50, 98*, –, 94, –, 92*, 98, –, 98 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Okt. Stimmrecht: M. 300 Kap. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis zu M. 300 000 (ist erfüllt), event. Sonderrück- lagen u. ausserord. Abschreib., dann vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer auf Geschäftsunkosten zu buchenden festen Jahresver- gütung von zus. M. 21 000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Fabrikanlage Penig 3 155 004, Papierfabrik Reisewitz 120 000, Holzstoffabr. Wolkenstein 53 000, Papierfabr. Wilischthal 1 084 450, König Friedrich Angust-Ferien- u. Erholungs-Heim 20 000, Beteil. bei der Siedelungs-Ges. m. b. H., Flöha 10 000, Kassa 142 555, Debit. 8 283 939, vorausbez. Versich. 56 885, Wertp. 1 020 986, do. der Komm.-Rat Julius Vogel-Ehren-Gedächtnis-Stiftung 29 331, Bürgschaften 86 406, Waren u. Rohstoffe 13 394 239. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Teilschuldverschreib. 567 000, Kredit. 11 811 941, unerhob. Div. 11 254, do. Teilschuldverschr.-Zs. 6786, do. Auslos. 10 000, Prämien- Rüäckl. 28 850, Zinsleisten-Rückl. 78 000, R.-F. I 1 800 000, do. II 700 000, Sonder-Rückl. 350 000, Werkerhalt.-K. 800 000 (Rückl. 200 000), Selbstversich. 400 000 (Rückl. 250 000), Wohlf.-Kassen der Ges.: Verm. der Arb.-Ruhegeld-Kasse 752 395, do. Arb.-Witwen- u. Waisen-Kasse 639 703, do. Beamten-Ruhegeld-Kasse 1 465 714, Komm.-Rat Julius Vogel-Ehren-Gedächtnis-Stiftung 31719, Betriebsverm. des König Friedrich August-Ferien- und Erholungsheims 41 198, Div. 1 500 000, Zuwend. f. Wohlfahrtszwecke 50 000, Vortrag 412 773. Sa. M. 27 456 796. „Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk., Zs. Versich. 947 376, Abschreib. 750 000, Reingewinn 2 412 773. – Kredit: Vortrag 335 208, Erzeug.-Ergebnis 3 774 942. Sa. M. 4 110 150. Kurs Ende 1912–1921: 186, 175, 178.25*, –, 160, –, 186*, 228, 398.75, 1400 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1911/12–1920/21: 12, 12, 9, 4, 12, 16, 20 $ (Bonus) 5, 22, 20 £ (Bonus) 5, 25 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: (techn.) Gen.-Dir. Komm.-Rat Adolf Schinkel; (kaufm.) Arthur Prölss. Aufsichtsrat: (4–7) Vors.: Dir. Heino Castorf, Neu-Oberweimar; Stellv. Verlagsbuch- händler Konrad Giesecke, Leipzig; Wirkl. Geh. Rat, Staatsminister a. D. Dr. von Scheller- Steinwartz, Exz., Frankf. a. M.; Gust. Flinsch, Leipzig; Komm.-Rat Jul. Vogel, Gries bei dzen; Bank-Dir. Dr. jur. Viktor von Klemperer, Dresden. Zahlstellen: Für Div. u. Anleihe: Penig: Gesellschaftskasse; Dresden, Berlin, Leipzig u. Chemnitz: Dresdner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abteil. Becker & Co. * 0 2 3 0 2 3 * 0 3 Papier- u. Pappenindustrie, Akt.-Ges. in Radeberg. Gegründet: 19./10. 1921; eingetr. 25./11. 1921. Gründer: Steuerrat a. D. Edmund Schmidt, oh. Meyer, Rich. Breyer, Bankdir. Alfred Franz, Volkswirt Kurt Wenkel, Plauen i. V. Zweck: Handel u. Vertrieb aller Art von Papieren, Pappen, Papierwaren u. Pappen- He t die Beteiligung an u. der Erwerb von ähnl. Unternehm., auch soweit solche die erstellung solcher Artikel als Roh-, Halb- oder Fertigfabrikate betreiben sowie der An- u. Verkauf von Grundbesitz. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. II. 77