Gaswerke. 1303 Anbetracht, dass nach Fertigstellung dieses neuen Werkes das Gutleutstr.-Werk alsbald auf- gegeben werden sollte (geschehen 19./11. 1912), ebenso wie die Gasfabrikation in Obermainstr. geschehen 28./1. 1913), hat die Ges. per 31./3. 1911 ausser den statutarischen Abschreib. in Höhe von M. 361 360 vorweg einen Abzug für die wertlos gewordenen Fabrikeinricht. u. Anlagen gemacht; auch für 1912/13–1918/19 wurden M. 700 705, 801 826, 803 120, 881 145, 1096 022, 1 096 635, 1 021 208 abgeschrieben. Die Mischgasfabrikat. ist jetzt gänzlich ein- gestellt. Die Gesamtabgabe an Steinkohlengas betrug 1918/19: 59 833 000 cbm, 1919/20: 60 420 000 cbm, 1920/21: 67 195 760 cbm. – Die Ges. hat 1920 für etwa M. 10 500 000 die Kuxe der Braunkohlengruben-Gew. Friedrich in Oberhessen erworben. Die Jahresförderung, die zurzeit etwa 2 400 000 Zentner beträgt, soll auf 4 000 000 gebracht werden. Die Kohlen werden in der Hauptsache durch die Gaswerke selbst Verwendung finden, aber auch für technische Zwecke u. für die Versorgung mit Hausbrand. Weiter hat die Ges. 1919/20 die Dux A.-G. Metallwarenfabrik deutscher Gaswerke in Frankf. a. M. ins Leben gerufen. Die Gaskoks- vertriebsabteilung wurde unter der Firma „Frankfurter Kohlen- u. Koks-G. m. b. H.“ von der Frankfurter Gasgesellschaft abgetrennt. Ferner erfolgte die Gründung der Neben- produkten-Verwertungs-Ges. deutscher Gaswerke m. b. H. in Frankf. a. M.; auch die Pachtung der Braunkohlengrube „Neue Hoffnung“ in Marienberg im Westerwald. Kapital: M. 23 800 000 in 23 800 Aktien à M. 1000. Die Beschlüsse über Erhöhung des A.-K. u. die aus § 282 Abs. 1 H. G.-B. folgenden Rechte bedürfen einer Mehrheit von %. Urspr. fl. 700 000, erhöht 1866 auf fl. 900 000, die G.-V. v. 27./7. 1991 beschloss weitere Erhöhung auf M. 1 800 000, sowie Umtausch der fl. 250 Aktien in solche à M. 1000. Die Kapitalserhöh. v. M. 257 142.86 gelangte ledigl. durch Umtausch alter 250 Guldenaktien gegen neue auf M. 1000 lautende zur Ausführ. Die G.-V. v. 29./7. 1909 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 11 800 000 (also auf M. 13 600 000) in 11 800 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1909. Hiervon dienten M. 3 600 000 in Aktien zum Erwerb der Frankf. Niederlass. der Imperial Continental Gas-Association zu London (s. oben), der Erlös der weiteren M. 8 200 000 diente zur Tilg. der schweb. Schulden der Frankf. Gas-Ges. u. der Frankf. Zweigniederlass. der engl. Ges. (zus. ca. M. 5 500 000), sowie zur Beschaff. der Mittel für Neubauten (ca. M. 2 700 000). Diese M. 8 200 000 neuen Aktien wurden zu pari zuzügl. Stempel von einem Banken-Konsort. übernommen, welches davon M. 3 000 000 zu 105 % plus Aktien- u. Schlschst. der Stadt Frankf. a. M. u. M. 3 400 000 der Imper. Cont. Gas-Association zu 100 % überliess; der Rest von M. 1 800 000 wurde den alten Aktionären v. 1.–22./10. 1909 zu pari angeboten. Letztere erhielten gleichzeitig eine Barvergütung von 18.65 % des Nennwertes der bezogenen, sodass sich die neuen Aktien für sie auf netto 81.35 % stellten. Das A.-K. nun also wie oben. Die Stadt Frankf. a. M., die von dem A.-K. der Frankf. Gas-Ges. bereits M. 3 100 000 besass, hat im Sept. 1915 von der Imperial Continental Gas Association weitere M. 7 705 000 Aktien, welche bei dem Bank- hause Delbrück, Schickler & Co. in Berlin hinterlegt sind, erworben, so dass die Stadt Frankf. jetzt über insgesamt M. 10 855 000 des A.-K. der Frankf. Gas-Ges. verfügt. Die Stadt Frankf. übernahm ferner M. 3 150 000 Schulden an das erwähnte Bankhaus, als Rest eines urspr. M. 2 500 000 betragenden Darlehns an die Frankf. Gas-Ges., für das eine Rück- zahlungszeit von 10 Jahren u. eine Verzinsung von 5½ % festgesetzt war. Während die früher an die Stadt Frankf. gelangten Aktien zu 105 % erworben worden waren, betrug der Erwerbspreis der 1915 zu übernommenen Aktien 198 %, wobei die 10 % betragende Div. für das letzte Geschäftsj. 1914/15 den Vorbesitzern der Aktien verblieb. Der Kaufpreis war sechs Monate nach Friedensschluss zu entrichten. Die a. o. G.-V. v. 9./2. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 10 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1920, begeben zu 100 %, angeb. (4: 3) den alten Aktion. zu 105 %, eingez. 25 % sofort, 75 % zum 17./12. 1920 einberufen. Hypotheken-Anleihe: M. 13 000 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 22./3. 1920, rückzahlbar zu 102 % ab 1./10. 1930 in 40 J. Die an die Bank für Handel u. Industrie u. Delbrück, Schickler & Co. begebene Anleihe ist durch hypothekarische Eintragung auf ein in Frank- furt a. M. u. den Vororten befindlichen Grundbesitz der Ges. sichergestellt. Die Aufnahme dieser Anleihe diente in erster Linie zum Erwerb von Kuxen des Bergwerke „Grube Friedrich“ bei Hungen. Kurs: Eingeführt in Berlin u. Frankf. a. M. Okt. 1921. Kurs Ende 1921 in Berlin: 109.75 %; in Frankf. a. M.: 100 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 1000 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; wenn u. soweit der R.-F. nicht zu dotieren ist, 5 % zum Disp.-F., 5–15 % zum Amort.-F., alsdann bis 4 % Div., etwaige a. o. Abschreib. u. Rückl. vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an die Dir., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Solange die Ges. für aufgenommene Anlehen Schuldverschreib. hat, ist eine Reserve (Amort.-F.) zur Tilg. dieser Schuld zu bilden; über die Verwendung dieser Reserve zum an- geführten Zwecke verfügt der A.-R. im Einvernehmen mit der Direktion. Der Disp.-F., welcher der Dir. unter Genehmig. des A.-R. zur Verfüg. steht, insbes. für Versuchszwecke, zur eckung a. o. Ausgaben u. Verluste, zu verstärkten Abschreib. an den Anlagekontis, kann auch bei Unzulänglichkeit des Reingewinnes zur Aufbesserung der Div. bis zu 5 % heran- sezogen werden; er soll zu keiner Zeit 20 % des A.-K. übersteigen. Der Spez.-R.-F. I, über dessen Verwendung die G.-V. auf Antrag des A.-R. verfügt, dient zur Bestreitung specieller, Ges. alljährlich treffender Leistungen. Die G.-V. v. 9./3. 1904 beschloss Bildung einer veiteren Reserve (Spez.-R.-F. II); zur Aufnahme von Teilen des Reingewinnes, die statut- gemäss als Div. hätten verteilt werden können, aber infolge Beschlusses der G.-V. statt —— . =―――