1356 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Durch die starke Konkurrenz der grossen Rheinmühlen hatte sich die ungünstige Lage der Fabrik in Hausen, die weder Bahn noch Wasseranschluss besass, immer mehr u. so auch in dem Resultat des Jahres 1907/08 geltend gemacht. Die Verwaltung hat daher eine Verlegung des Betriebes, u. um eine solche ohne zu grosse finanzielle Anspannung zu ermöglichen, den Verkauf der Hausener Immobil. und Ländereiea beschlossen und Ende 1908 mit der Stadt Frankfurt einen Tausch-, Kauf- und Miet-Vertrag abgeschlossen, indem sie ihren gesamten Grundbesitz in Hausen, einschl. der Dampf- und Wasserkraft an die Stadt. gemeinde Frankfurt zu dem Preise von M. 1 785 000, wovon die üblichen Kosten abgingen, verkaufte. Die Regulierung dieses Betrages hatte durch Überlassung eines in bester Lage des neuen Osthafens gelegenen Grundstückes von 12 000 am Fläche, behufs Erbauung einer modernen Mühle (Betriebseröffnung im II. Quart. d. J. 1911, im Werte von M. 300 000 (ausserdem angrenzende 1650 qm für M. 50 000 dazu gekauft), der Rest in näher vereinbarten Ratenzahlungen seitens der Stadt an die Ges. zu erfolgen. Der Pachtvertrag bezieht sich auf die Brotfabrik der Ges., welche nicht mit an den Osthafen übersiedelte, sondern in Hausen verblieb Die Verwaltung hat sich die bisherigen Räume in Hausen von der Stadt auf eine Reihe von Jahren gesichert. Die a. o. G.-V. v. 26./1. 1909 bestätigte die Verträge mit der Stadt Frankfurt a. M. Bei dem Übergange des Grundbesitzes in Hausen auf die Stadt Frankf. a. M. ergab sich auf Immopbil.- u. Masch.-Konti ein Verlust von M. 321 47 7, der durch den Betriebs. gewinn des J. 1908/09 (M. 100 062), Übertrag des Konto für techn. Verbess. (M. 46 210), sowie des gesetzl. R.-F. (M. 175 205) gedeckt wurde. Für die Kosten der Übersiedelung, Stempel etc. wurde ein Disp.-F. von M. 80 000 gebildet. Der Umzug von Hausen nach der Osthafen- mühle wurde im April 1911 bewerkstelligt. Zugänge auf Anlagen-Kti 1911/12 ca. M. 80 000, 1912/13 Vergrösserung der techn. Anlagen mit ca. M. 245 000 Kostenaufwand. — 1915/16 bis 1919/20 nur Lohnmüllerei für die Reichsgetreidestelle und Proviantämter. Die für den Bäckereibetrieb bestimmten Aktiven wurden in die am 30./9. 1910 neu errichtete Hausener Brotfabrik vorm. Mehl- u. Brodfabrik Hausen G. m. b. H. (St.-Kap. M. 40 000) ein. gebracht, welche die Hafenmühle A.-G. besitzt (letzte Div. 8, 8, 8 %). Die Geschäftsführer dieser Ges. sind die Vorst.-Mitgl. der Hafenmühle A.-G. Kapital: M. 6 000 000 in 2988 abgest. Inh.-Akt. à M. 500 u. 4556 Inh.-Akt. à M. 1000. Erspr. M. 3 300 000, Reduzier. um M. 300 000 lt. G.-V, v. 3./6. 1897 u. 22./6. 1897 durch Rückkauf von 600 Aktien zu 92 %. Anlässl. der Übersiedelung nach Frankf. a. M. u. um das A.-K. den in der Mühlen-Ind. üblichen Verhältnissen anzupassen, beschloss die G.-V. v. 2./11. 1909, das noch vorhandene A.-K. von M. 3 000 000 auf M. 1 500 000 herab- zusetzen durch Zus. legung der Aktien 2: 1, derart, dass von 2 Aktien 1 Stück vernichtet wird (Frist 15./12. 1909), dagegen wurde für jede eingezogene Aktie zu M. 500 eine 4½ % zu 102 % innerhalb 30 Jahre ab 1915 rückzahlb. Teilschuldverschreib. zu M. 500 den Aktionären gewährt, ausserdem M. 11.25 bar (siehe bei Anleihe). Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 2./1. 1920 um M. 1 500 000, angeb. den alten Aktion. zu 126 % —– Bezugsrechte haben bei Erhöh. die Aktion. zum Ausgabekurs. Weitere Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 22./10. 1921 um M. 3 000 000 in 3000 Inh.-Akt. à M. 1000 zu 126 %. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 500 lt. ÖG-V. Y. ¼11. 1900, rückzahlbar zu 102 %, verzinsl. ab 1./1. 1911 am 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./7. 1915 bis spät. 1945 durch jährl. Auslos. Jede Teilschuldverschreib. nebst M. 11.25 in bar soll den Aktionären als Aequivalent für jede vernichtete Aktie gewährt und nach Ablauf des gesetzl. Sperrjahres ausgehändigt werden (siehe oben). Noch in Umlauf am 30./6. 1921: M. 1 335 500. Kurs Ende 1912–1921: 96.30, 93.50, 92.80*, – 90, –, 94*, 97, 100, 100 %. Eingef. in Frankf a. M. Dez. 1910. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. ausserord. Abschreib. u. Rückl., bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergütung von M. 1500 pro Mitgl.), vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, Uberrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Gelände 350 000, Gebäude 622 000, Mühleneinricht. 123 000, Betriebsmasch. 1, Gleisanlage 1, elektr. Lichtanlage 1, Feuerlöschanlage 1, Mobil. 1, Material. 45 000, Säcke-K. 133 126, Kassa 3405, Debit. 75 688, Bankguth. 5 003 421, (Avale 530 000), Beteilig. 25 000. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 1 335 500, R.-F. 330 000, Spez. R.-F. 35 000, unerhob. Div. 6250, Delkr.-K. 11 242, K. für Wohlfahrtszwecke 58 160 (Rückl. 10 000), Talonsteuer-K. 30 650 (Rückl. 7500), Kredit. 1 168 158, (Avale 530 000), Div. 292 500, Tant. an A.-R. 46 944, Vortrag 66 242. Sa. M. 6 380 647. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 781 958, Oblig.-Zs. 60 097, Abschreib. 109 009, Reingewinn 423 186. – Kredit: Vortrag 8688, Zs. 140 939, Waren 2 224 624. Sa. M. 2 374. 252. Kurs: Die M. 1 500 000 abgestemp. Aktien wurden im Febr. 1910 in Frankf. a. M. zugelassen. Kurs daselbst Ende 1912–1921: 119, 111.50, 114.40*, –, 142, 176, 165*, 160, 239, 500 %. Dividenden 1911/12–1920/21: 7, 7, 7, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Heinr. Burkard, Max Holzhausen, Kaufm. Friedr. W erner, Frankf. a. M. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Alfred Weinschenk; Stellv.: Jacob Baumann, Aug. Albert, Justizrat Dr. Jacob Liebmann, Dr. Eug. Oppenheimer, Frankf. a. M.; Dir. Heinr. Levy, Strassburg i. Els. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a, M.: Bass & Herz, Jacob S. H. Stern