1392 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Dividenden 1901/02–1920/21: 10, 10, 10, 25, 8, 10, 10, 25, 25, 25, 40, 19, 10, 17½, 22 22½, 32½, 22½, 20, 25 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Talons u. Div.-Scheine sind den Aktien nicht beigegeben, die Zahlung der Div. erfolgt gegen Quittung. Direktion: Techn. Dir. Ph. Hoecker, kaufm. Dir. Wilh. Ehlers. Aufsichtsrat: (12) Vors. Gutsbes. L. von Oertzen, Kotelow; Stellv. Graf von Schwerin Zinzow; v. Heyden-Linden, Stretense; v. Schwerin, Janow; v. Schwerin, Spantekoy, Freih. von Brandenstein, Hohenstein; Dr. Holtz, Müggenburg; v. Oertzen, Salow; v. Oertzen Rattey; H. Lentz, Friedland; V. Kurth, Sandhagen; Gutsbes. C. Schwabe, Friedrichshof. Zahlstelle: Schwerin: Mecklenburgische Spar-Bank. Zuckerfabrik Fröbeln Aktiengesellschaft in Fröbeln bei Löwen in Schles. Gegründet: 24./1. mit Nachtrag v. 27./2. 1905 mit Wirkung ab 1./5. 1904; eingetr. 4./3. 1905. Gründer: Die Firma Fröbelner Zuckerfabrik Silvius Moll & Söhne etc. Die Ges. übernahm bei der Gründung, abgesehen von wenigen Ausnahmen, das gesamte Vermögen der offenen Handels-Ges. Fröbelner Zuckerfabrik Silvius Moll & Söhne zu Fröbeln, insbesondere die Fabrikgrundstücke mit den darauf befindlichen Anlagen, die vorhandenen Bestände, Aussenstände, Hypoth.-Forder., Kasse, sowie die vorhandenen Passiva, ferner die den Inhabern der genannten offenen Handels-Ges. gehörigen Rittergüter Fröbeln, Rauske u. Stroschwitz, sowie ein 40 qm grosses Weggrundstück. Die Übernahme erfolgte rückwirkend vom 1./5. 1904 ab. Der Übernahmepreis der Fabrik betrug M. 2 000 000, der der Güter M. 1 400 000. Die sonstigen übernommenen Aktiven wurden, entsprechend der per 30./4. 1904 aufgestellten Bilanz bewertet, und zwar die vorhandenen Vorräte an Waren, Material. usw. mit M. 1 216 861, an Aussenstände, Kaution, Kasse, Hypoth.-Forder. usw. mit M. 466 687. Andererseits wurden die Passiven, einschl. der auf den Gütern haftend. landschaftl. Hypoth. insgesamt M. 2 162 262 übernommen. Von dem hiernach zugunsten der Inferenten verbleibenden Betrag von M. 2 921 286 wurden ihnen M. 71 286, nebst 4 % Zinsen seit dem 1./5. 1904 bar ausgezahlt, weitere M. 450 000 hypoth. auf den Rittergütern eingetragen (siehe oben) und der Rest von M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000 gewährt. Die nicht durch Sacheinlagen aufgebrachten Aktien von M. 600 000 sind gegen Barzahlung zum Nennwert ausgegeben. Der Gründungs- aufwand ist der Ges. nicht zur Last gefallen. Zweck: Betrieb von Zuckerfabriken u. der Landwirtschaft. Die Fabrikanlagen um- fassen: a) eine Rohzuckerfabrik, erbaut 1882, mit Anlage für Schnitzel- u. Blätter. trocknung, b) eine Melasseentzuckerungsanlage, erbaut 1884, c) eine Zuckerraffinerie, welche nach einem i. J. 1897 stattgehabten Brande vollständig neu und modern ausgebaut ist. Die tägliche Leistungsfähigkeit der Zuckerfabrik beläuft sich auf 22–24 000 Ztr. Rübenverarbeitung. Insgesamt werden bei normaler Ernte rund 1 600 000 Ztr. Rüben jährlich verarbeitet. In der Melasseentzuckerungsanstalt wird der grösste Teil der selbstgewonnenen Melasse ent- zuckert und zwar täglich 450–500 Ztr. Die Raffinerie kann ca. 2400 Ztr. Rohzucker täglich verarbeiten. Die Fabrik hat Bahnanschluss an die Hauptstrecke Breslau-Oberschlesien. Die übernommenen Rittergüter Fröbeln, Rauske und Stroschwitz – die gemeinschaftliche grundbuchliche Bezeichnung der beiden letzteren ist Herrschaft Löwen —– haben eine Gesamtfläche von 2878 Morgen und einen Grundsteuerreinertrag von zus. M. 14 891. Es werden vorwiegend Rüben und Getreide, daneben auch Kartoffeln angebaut; ferne werden Milchwirtschaft, Vieh- und Schweinezucht betrieben. In den Überschwemmungsgebieton am Neisseufer sind grosse Weidekulturen angelegt. Auf Rittergut Stroschwitz befindet sich eine Ziegelei, welche jährlich ca. 450 000 Ziegel herstellt. Die Güter wurden gelegentlich der Gründung der Akt.-Ges. auf zus. M. 1 461 639 geschätzt. Der Miterwerb der Güter empfahl sich für die Akt.-Ges. insbesondere deshalb, weil dadurch der Zuckerfabrik hinsichtlich ihrer Versorgung mit Rüben eine gewisse Grundlage gewährleistet ist, dann aber auch aus anderen Gründen, z. B. mit Rücksicht auf die Verwertung der Abfallprodukte, die Ableitung der Abwässer u. dergl. – Hinsichtlich der Position des Gewinn- und Verlust-Kontos „Zinsen der Landwirtschaft“ wird noch bemerkt, dass für die Landwirtschaft mit Rücksicht darauf, dass sie als Nebenbetrieb der Zuckerfabrik zu betrachten ist, ein bestimmter Rentabilitäts- satz, und zwar von 4 % festgesetzt wurde, d. h. es werden dem Landwirtschafts-K. zugunsten des Gewinn- u. Verlust-Kto 4 % von dem mit M. 1 300 000 angenommenen Anlage- u. Betriebs- kapital in Rechnung gestellt u. ein alsdann noch verbleibender Gewinn- oder Verlust-Saldo auf Rüben-Kto verrechnet. 1911/12 Um- bezw. Neubau eines Teiles der Rohzuckerfabrik. Kapital: Bis 31./3. 1922: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr M. 3 000 000, dazu lt. G.-V. v. 20 /2 1920 M. 1 500 000 mit Div.-Ber. ab 1 /5 1920, begeben zu 125 %, angeb. den alten Aktion. zu 130 %. Lt. G.-V. v. 2./4. 1921 erhöht um M. 4 500 000 in 4500 Akt. mit Div.-Ber. ab 1./5. 1920. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./9. 1921 um M. 6 000 000 in 6000 auf den Inh. lautenden neuen Vorz.-Akt mit Div.-Ber. ab 1921/22. Die Vorz.-Akt. haben vor den anderen Akt. ein Vorrecht auf einen Gewinnanteil v. 6 % ihres Nennwertes. Angeb. auf je nom. M. 2000 alte St.-Akt. eine neue Vorz.-Aktie à M. 1000 zum Kurse von 105 %. Die G.-V. V. 31./3. 1922 soll über Erhöh. des A.-K. um M. 9 000 000 St.-Akt. beschliessen. Hypotheken: Von der in der Bilanz mit M. 422 230 aufgeführten, mit 3½ % verzinslichen Pfandbriefschuld haften M. 202 780 auf Rittergut Fröbeln, M. 219 450 auf den Rittergütern ――――――