Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1413 In Verbindung mit den beiden Fabriken wird – in erster Linie zur Erzeug. der nötigen Zuckerrüben — auf einer Reihe grösserer Pachtgüter Landwirtschaft betrieben; z. Zt. um- fassen diese Gutswirtschaften eine Kulturfläche von rd. 6500 ha u. sind durchweg mit den neuesten Hilfsmitteln der Technik ausgerüstet. Die Rohzuckerfabrik Züttlingen ist vor wenigen Jahren teilweise neu eingerichtet u. auf eine Leistung von 5000 dz Rüben in 24 Stunden gebracht worden. Die Rohzuckerfabrik Waghäusel vermag 10 000 dz Rüben in 24 Stunden zu verarbeiten. In der Raffinerie Waghäusel können 3500 dz Rohzucker in 24 Stunden verarbeitet werden. Die Ges. erwarb 1918 die Mehrheit der Aktien der Zuckerfabrik Rheingau A.-G. in Worms. Seit 1918 auch Beteilig. an der Zuckerfabrik Würzburg A.-G. Die Ges. steht in Interessengemeinschaft mit den süddeutschen Zucker- fabriken Frankenthal, Stuttgart, Heilbronn, OÖffstein u. Worms. Die vier erstgenannten Firmen haben im Frühjahr 1920 eine 4½ % Oblig.-Anleihe von insgesamt M. 39 600 000 aus- gegeben, an der Waghäusel mit M. 13 200 000 beteiligt ist. Ferner ist die Ges. durch Aktien- besitz an der Ungar.-Deutsch. Landwirtschafts-A.-G. in Budapest interessiert. Kapital: M. 43 200 000 in 42 000 St.-Aktien und 1200 7 % Namen-Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. fl. 1 330 000, erhöht 1872 auf fl. 2 000 000 u. 1874 auf fl. 2 750 000 = M. 4714 285.72 in 5500 Aktien à fl. 500 = M. 857.14. Die G.-V. v. 2./12. 1916 beschloss Erhöh. des A.-K. von M. 4 714 285.72 auf M. 5 500 000 durch Umwandlung der 500 Gulden-Aktien (M. 857.14) in Aktien à M. 1000 aus den Mitteln der Ges. bezw. aus dem Gewinn von 1915/16. Die a. o. G.-V. v. 27./7. 1918 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 2 200 000 also auf M. 7 700 000) in 2200 Aktien zu M. 1000. Die a. o. G.-V. v. 22./1. 1920 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 5 500 000 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./9. 1919, angeb. den alten Aktionären zu 110 %, sowie weitere Erhöh. um M. 1 200 000 in 1200 Stück 7 % Namen- Vorz.-Aktien. Die letzteren wurden zu 110 % von einem Banken-Konsort. übern. u. dürfen bis 30./9. 1939 nur an dessen Mitglieder veräussert werden. Die a. o. G-V. v. 29./5. 1920 beschloss Erhöh. um M. 13 200 000 St-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./9. 1919, angeb. den alten Aktion. 1:1 zu 110 %. Die Vorz.-Aktien sind auf 7 % Vorz.-Div. beschränkt ohne Nachzahl. Verpflicht.; sie haben 24faches Stimmrecht. Bei Liquid. haben sie keinerlei Vorrecht. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 23./4. 1921 um M. 15 600 000 (also auf M. 43 200 000) in 15 600 St.-Akt.- à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, übern. von einem Konsort. zu 107 %, davon M. 13 200 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 v. 18./5. bis 31./5. 1921 zu 110 % plus 5 % Zs. ab 1/10. 1920. Die restl. M. 2 400 000 St.-Akt. verwendet die Ges. zum Eintausch von St-Akt. der mit ihr in Interessengemeinschaft stehenden Firmen. Anleihe: M. 13 200 000 in 4½ % Oblig von 1920 (s. oben.) Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1919 v. 1./9.–31./8.) Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 24 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 7 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung festen Vergüt. von M. 3000 für jedes Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur erf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1921: Aktiva: Güter, Geb. u. Masch. 1 699 392, Zucker u. Melasse 427 410, Steinkohlen u. sonst. Hilfsstoffe 9 345 183, Kassa 324 043, Bankguth 58 144 311, deutsche Staatsp 2 474 583, Debit. u. Beteilig. 48 981 700, landwirtschaftl. Werte 11 359 247, Vorlagen für Neueinricht., Versich u. Rüben 1 384 415. – Passiva: St.-Aktien 42 000 000, Vorz.-Akt. 1 200 000, Schuldverschr. 13 200 000, Kredit. einschl. gestundeter Zuckerverbrauchs- steuer 58 545 780, Ruhegehaltskasse 143 284, Sonderrückl. 700 000, Delkr.-K 100 000, Neubau- Rückl. 376 290, R.-F. 4 320 000 (Rückl 1 560 000), Talonsteuer 345 600 (Rückl. 124 800), Unter- stütz.-Kassen 2 228 940 (Rückl. 1 000 000), Anleihe-Aufgeld-Rückl. 264 000 (Rückl. 132 000), unerhob. Div. 98 090, Div. 10 584 000, Vortrag 34 303. Sa. M. 134 140 288. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib auf Güter, Gebäude u. Masch. 60 640, Reingew. 13 435 103. – Kredit: Vortrag 32 366, Rohgewinn 13 463 377. Sa. M. 13 495 743. Kurs Ende 1912–1921: In Frankf. a. M.: 196, 200, 213*, –, 350, –, 251*, 342.50, 488, 790 %. –Auch notiert in Mannheim. Dividenden 1911/12–1920/21: 12.83, 12.83, 12.83, 21, 23, 20, 20, 14, 14, 25 %. – Vorz.- Aktien 1919/20–1920/21: Je 7 %. Coup.-Verf.: 5 J. (F.) Direktion: Alb. Franck, Mannheim; J. Bühler, Dr. Peter Müller, Alfred Brendel, Waghäusel. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Ed. Ladenburg, Mannheim; Stellv. Wirkl. Geh. Rat Prof. Dr. Engler, Exz., Karlsruhe; Bank-Dir. Dr. Max Hesse, Hans Engelhorn, Bankdir. Reg.-Rat Dr. Janzer, Mannheim: Werner Carp, Düsseldorf; Bank-Dir. Oskar Seeligmann, Karlsruhe; Dr. Karl Herzfeld, Hannover. Zahlstellen: Waghäusel: Ges.-Kasse; Mannheim: Südd. Disconto-Ges., Rhein. Creditbank u. deren Filialen; Frankf. a. M.: Disconto-Ges., E. Ladenburg, Mitteldeutsche Creditbank; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Zuckerfabrik Bahnhof Marienburg Akt.-Ges. in Marienburg, Westpr. Gegründet: 1880. 1898 wurde die Zuckerfabrik Marienwerder, A.-G. (A.-K. M. 568 535) hinzugekauft. Produktion 1916/17–1920/21: 33 203, 44 025, 23 498, ?, ? Ztr. KRüben- Verarbeitung: 212 000, 382 150, 257 100, 166 450, ? Ztr. Im J. 1912 u. 1913/14 ergaben