Stärkefabriken, Kartoffelfabrikate etc. 1473. W. A. Scholten Stärke- u. Syrupfabriken Akt.-Ges. in Brandenburg A. H. Gegründet: 1./8. 1906 mit Wirkung ab 1./9. 1905; eingetragen 11./6. 1906. Gründung s. dieses Handb. 1916/17. Zweck: Übernahme, Fortführung u. Ausgestalt. des unter der Firma W. A. Scholten in Brandenburg u. Landsberg betrieb. Unternehmens der Stärke-, Syrup- u. Dextrinfabrikation nebst Nebenbetrieben; die Herstellung, Verarbeitung von u. der Handel mit allen Produkten der Stärkeindustrie u. verwandter Industrien. Die Fabrikanlage in Brandenburg a. H. hat eindo Fläche von 6 ha 68 a 62 qm u. liegt an der einen Seite an der schiffbaren Havel, an der andern Seite an der Neuendorfer Strasse u. wird von der dritten Seite von der Branden- burgischen Städtebahn begrenzt, von welcher aus ein Bahnanschlussgeleise auf das Fabrik- grundstück führt. Die Gebäude umfassen eine Stärke- u. eine Syrupfabrik nebst Zubehör eine Maisstärkefabrik, sowie eine als Direktionswohnung eingerichtete freistehende Villa uebst grossem Garten, endlich 5 Beamtenwohnungen. Vorhanden sind 5 Dampfmasch. u. 3 Dampf- bessel. Die Fabrikanlage in Landsberg a. W. hat eine Fläche von 7 ha 47 a 60 qm u. wird von der schiff baren Warthe, von der Preuss. Ostbahn, von welcher ein Anschlussgeleise auf das Fabrik- grundstück führt u. von anderen Fabrikgebäuden begrenzt. Die Fabrikanlage umfasst eine Stärke- fabrik mit 3 Trockenapparaten, eine grosse Syrup- u. Stärkezuckerfabrik mit dazu gehörigen Vebengeb., einer Direktionswohn. u. 3 Beamtenwohn. Die Fabrikanlage in Kreuz a. d. Ost- bahn, welche im J. 1916 von der Ges. erworben worden ist, hat einen Flächenraum von 0 ha 89 a 67 qm, liegt nahe dem Bahnhof Kreuz und ist mit der Ostbahn durch Anschluss- gleis verbunden. Ausserdem besteht durch Feldbahngleis (auf eigenem Grund und Boden) Verbindung mit der schiffbaren Netze. Die Gebäude umfassen zwei Stärkefabriken mit einem Trockenapparat, eine Hordentrockenanlage und Pülpetrocknerei, eine Syrupfabrik mit dazugehörigen Nebengebäuden, ferner eine als Direktionswohnung eingerichtete Villa nebst grossem Garten sowie 5 Beamtenwohnungen und 1 Arbeiterkaserne. An Maschinen sind 5 Dampfmasch. u. 4 Dampfkessel vorhanden. Kapital: M. 4 400 000 in 4400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1917 um M. 800 000 mit Div.-Ber. ab 1./9. 1917, begjyben an die Berliner Handels- Ges. zu 150 %, angeb. den bisher. Aktionären 3: 2 zu 162.50 %. Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 15/12, 1920 um M. 2 400 000 mit Div.-Ber. ab 1./9. 1920, a igeb. den alten Aktion. M. 2 200 000 zu 106 %; restl. M. 200 000 dienten zum Erwerb der Stärkefabrik Schollehne G. m. b. H. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu a. o. Rückl. oder zu Wohlfahrtszwecken. Bilanz am 31. August 1921: Aktiva: Grundst. 313 721, Geb. 1 080 581, Masch. 2 527 837, Bahngleise 142 347, Waren 914 340, Betriebsmaterial. 1 050 062, Wertp. 182 301, Debit. 3 257 534, Bankguth. 3 868 861, Kassa 7879, Vorauszahl. 69 060, Beteil. bei der Stärkefabrik Schollene 200 000. – Passiva: A.-K. 4 400 000, R.-F. 520 000, Sonderrückl. 400 000, Rückl. für Wohlf. 200 000, Talonsteuer-Rückl. 46 000 (Rückl. 40 000), Abschr. 1 533 371, Kredit. 5 446 789, Tant. an A.-R. 78 222, Div. 880 000, Vortrag 110 144. Sa. M. 13 614 527. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Gehälter 856 144, Steuern 210 804, Feuerversich. 62 129, Valuta-Kursverlust 96 618, Abschr. 293 000, Reingewinn 1 108 366 — Kredit: Vortrag 43 311, Zs. 8587, Landw.-K. 25 047, Mieten 17 271, Kursgewinn 40 934, Fabrikat.-K. 2 491 909. Sa. M. 2 627 063. Kurs Ende 1912–1921: 210, –, 357*, –, 180, –, 180*, 180, , – %. Notiert in Berlin. Dividenden 1911/12–1920/21: 12, 18, 15, 20, 20, 18, 18, 15, 18, 20 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Theod. Best. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Willem Albert Scholten, Groningen; Stellv. Bankier Dr. Otto Jeidels, Berlin; Wm. B. Parker, Sonnenberg b. Wiesbaden; Tabrikbes. Karl Knöllner, Rechtsanwalt Ludw. Paetsch, Neuruppin; J. N. Voorsmit, Groningen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. Aktien-Stärkefabrik Calvörde in Calvörde b. Helmstedt. Gegründet: 1891. Fabrikation von Kartoffelstärke, verbunden mit Kartoffeltrocknung. Kapital: M. 128 400 in 428 Aktien à M. 300. Urspr. M. 90 000. Die G.-V. v. 22./1. 1902 beschloss Erhöhung um 128 Aktien à M. 300 zum Kurse von M. 600. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Aug.-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Bauplatz 2900, Geb. 34 450, Röhren 180, Trockenanlagen 160, Wasseranlagen 2320, Masch. 1070, Mobil. 20, Rieselwiesen 17 800, Kassa 6631, Bau-K. 66 740, Kohlenvorrat 11 060, Säcke 5315, Debit. 44 005. – Passiva: A.-K. 128 400, R.-F. 18 000, Kredit. 32 032, Zs. 6420, Gewinn 7799. Sa. M. 192 651. Cewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen 40 122, Säcke 10 106, Geschäftskosten 57 419, Abschr. 5870, Zs. 5914, Reingewinn 7799. – Kredit: Übertrag 7298, Schürpe 5302, Riesel- Viesen 9197, Fabrikat 105 434. Sa. M. 127 233. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. II. 93