0 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften etc. 1583 Gegenstand des Unternehmens sein soll: Plantagenwirtschaft, industrielle und Handels- geschäfte jeder Art sowie Transportunternehmungen zu betreiben und sich an allen solchen Unternehmungen zu beteiligen, ferner Grundbesitz zu pachten, zu erwerben u. zu verwerten. Nach endgültiger Vermess. u. Festleg. der Grenzen des Landbesitzes im J. 1909 stehen der Ges. aus dem Kaufvertrage mit dem Kautschukkultur-Syndikat 2056 ha u. aus dem Pachtvertrage mit dem Landesfiékus von Kamerun 492 ha Land zu. Die Ges. verfügt demnach insgesamt über eine zus.hängende Fläche von 2548 ha. Das von der Ges. in Kultur genomm. Terrain ist am rechten Ufer des Mungo, zwischen Mundame u. Kumba, unweit der Regierungsstation Johann-Albrechtshöhe gelegen, in der Gegend Kameruns, wo Prof. Dr. Preuss den Kautschuk liefernden Baum, Kickxia elastica, in wildem Zustande entdeckt hat. Bis Ende 1913 waren 2361 ha unter Kultur gebracht, und zwar: alte Kakaopflanzung (Reinkultur) 14 ha, Kickxia, Hevea u. Kakao in Mischkultur im ganzen 1988 ha, Ölpalmen (Neuanlage Reinkultur) 3330ha, Cakao (Neuanlage mit Hevea) 26 ha, ferner entfallen auf Wege, Plätze, Viehkoppel 26 ha. Es sind vorhanden 1 446 755 Kickxien, 263 000 Heveen u. 545 000 Kakaobäume. Etwa 1428 ha der Kulturen sind auch mit Mehlbananen bepflanzt. An Versuchskulturen sind ausserdem 400 Ficusbäume, 5000 Kolabäume, 14 000 wilde Ölpalmen u. 450 Manihot Glaziovii vorhanden. Mitte 1911 wurde mit dem regelmässigen Anzapfen der am besten entwickelten Kautschuk- Bäume (Kickxien) begonnen u. 1843 kg Kautschuk netto geerntet. Mit dem Anzapfen wurde 1912 fortgefahren. Das Anzepfen der Heveen hat 1912 begonnen. Die Kakao-Ernte betrug 1910–1913: 18 425, 31 948, 76 958, 142 154 kg. Die restl. noch anderweitig unter Kultur genommenen 520 ha sollen allmählich mit Ölpalmen bepflanzt werden. 9 weisse Beamte u. ca. 860 farbige Arb. Die Pflanzungen wurden vom Feinde beschlagnahmt. Die Verwaltung hat bei der Deutschen Regierung eine Schadensanmeldung von M. 7 033 000 eingereicht und darauf eine Vorabentschädigung von M. 2 080 000 erhalten. Die Schadensanmeldung bleibt aber noch zu ergänzen durch Geltendmachung von Enteignungsschäden und von Schadens- ersatzansprüchen für verlorengegangene Waren. Die Ges. wird versuchen, in Portugiesisch Afrika eine Unterkunft zu finden. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Die eingezahlten Beträge wurden zu Lasten Baurechnung bis zum Ablauf des siebenten Jahres mit 4 % verzinst (Bauzinsen). Die Bauzeit (Anlage u. Betrieb der Pflanzung bis zum Eintritt ergiebiger Ernten) erstreckte sich auf die Jahre 1906–1912. Für 1913 wurde die erste Div. ausgeschüttet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Bankguth. u. Kassa 579 129, Effekten 9850, Hamburg- Kameruner Tabakbau-Ges., Beteil. 150 000, Bureaueinricht. 1, Debit. 46 418, K. Kamerun 2 755 802. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 4372, R.-F.-K. 23 068, unerhob. Div. 3620, Kapitalertragssteuerres. 9516, Kredit. 53 425, Wiederaufbau-K. 447 200. Sa. M. 3 541 201. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Berliner Verwalt.-Kosten M. 91 135. – Kredit: Zs. 90 975, K. Kamerun Übertrag 159. Sa. M. 91 135. Dividenden: Für 1906–1912 wurden Bau-Zs. gezahlt. Div. 1913: 2 %. 1914–1920: 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Rich. Hindorf. Aufsichtsrat: Vors. G. C. J. Tönnies, Kiel; Stellv. Carl Birgfeld, Hamburg; Prof. Dr. Otto Warburg, Berlin; Konsul Wolfgang Gaedertz, Lübeck; Landeshauptmann a. D. Dr. C. W. Schmidt, Charlottenburg; Rittergutsbesitzer W. Eggert, Liebenthal. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Bank-Kto: Bank für Handel u. Ind. Depositenkasse U. ostafrikanische Pflanzungs-Akt.-Ges. in Berlin, W. 35, Flottwellstr. 3. Gegründet: 8./3. 1908; eingetr. 7./5. 1908. Gründer s. Jahrg. 1913/14. Zweck: Betrieb von Plantagenwirtschaft, insbes. Betrieb von industriellen u. Handels- geschäften jeder Art, sowie von Transportunternehm. u. Beteil. an allen solchen Unternehm., ferner Pachtung, Erwerb. u. Verwert. von Grundbesitz. Die Grösse des gesamten Landbesitzes, einschl. der Pachtländereien beträgt 3471 ha. Die Pflanzung liegt in West-Usambara unweit der Station Makuyuni der Eisenbahn Tanga-Mombo, 114 km von dem Hafen Tanga entfernt. Von genannten 3471 ha waren unter Kultur am 31./12. 1913 insgesamt 1423.63 ha. Gemäss dem Vorschlage der nach Ostafrika entsandten Experten wurde vorläufig auf der Pflanzung Gomba die Kautschukkultur auf 100 ha beschränkt, dagegen soll die Sisalkultur auf 1300 ha aus- gedehnt werden, wovon ult. 1913 bereits 1263 ha mit rund 3 656 000 Sisalagaven bepflanzt. Bis ult. 1913 war Baumwolle auf 380 ha als Zwischenkultur zwischen Sisalagaven angebaut. Der Jahresertrag an Sisalhanf betrug 1910–1913: 214 000, 313 000, 510 741, 698 000 kg netto, Baumwolle 1910–1913: 5700, 5834, 3585, 4808 kg; mit dem Anzapfen der stärksten ca. 40 000 Bäume in der Kautschukpflanzung wurde 1911 begonnen u. geerntet 1911–1913: 2797, 3195, 3314 Kg Kautschuk. Im J. 1912 konnte der Bilanzverlust aus 1911 von M. 130 885 auf M. 11 003 reduziert u. 1913 ganz getilgt werden. Die Pflanzung wurde von den Engländern beschlagnahmt. Die Ges. hat einen Schaden bei der Regierung von M. 2 923 000 angemeldet u. daraufhin eine Vorabentschädig. von M. 800 000 erhalten. Auch sonst bestehen noch Schadensersatzansprüche. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Im Dez. 1907 und Januar 1908 zu pari zur Zeichnung aufgelegt. Seit 1912 voll eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.