Brauereien. 1611 Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. H. Büchner, Stellv. Rentner H. Liebe, Artern; Amtsrat H. Frank, Sachsenburg; Brauereibes. H. Irle, Marienborn bei Siegen; Baumeister Max Wass- mann, Rentner Moritz Braune, Allstedt; Gutsbes. Karl Biernach, Heygendorf. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Dresdner Bank; Artern: Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. Bayerische Actien-Bierbrauerei Aschaffenburg in Aschaffenburg. Gegründet: 18./7. 1867. Die G.-V. v. 9./12. 1899 beschloss Fusionierung mit der Aschaffen- burger „Gesellschafts-Brauerei“ u. der Brauerei „Zum Hopfengarten“, sowie Aufnahme der Brauerei „Zur Rose“ von Heinr. Val. Dahlem, beide gleichfalls zu Aschaffenburg, u. Erhöhung des A.-K. zu diesem Zwecke um M. 2 000 000 (s. unten). Die 4 Brauereibetriebe waren in 2 solche vereinigt, während die anderen Arbeitsstätten teils als Mälzerei, teils zu anderen Zwecken Verwend. gefunden haben. Neubauten erforderten 1901 einen Kostenaufwand von M. 675 122. 1915/16 Zentralisierung des Gesamtbetriebes in der Actien-Bierbrauerei Aschaffenburg. Ab 1./10. 1908 Übernahme der Kundschaft der Bierbrauerei Jos. Stenger in Goldbach gegen eine fortlauf. Vergüt.; 1919 wurde mit der Brauerei Dörr in Hanau ein ahnlicher Vertrag abgeschlossen. 1911 Erwerb der Bierbrauerei Karl Schmidt in Klingenberg. Zweck: Bierbrauerei- u. Mälzereibetrieb. Die Ges. besitzt verschiedene Wirtschafts- anwesen; das bezügl. Kto steht mit M. 861 263 zu Buche. 1912/13 entstand ein Verlust von M. 99 004, 1913/14 von M. 138 386; 1914/15 weitere Steigerung des Verlustes auf M. 389 900. Sanierung 1915 s. unter Kap. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 gleichber. Aktien à M. 1000. Bis 1915: M. 2 764 000 0 in 2764 gleichber., abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. 400 Aktien à fl. 250. Über die Wandlungen des A.-K. von 1873–1896 siehe dieses Handbuch 1913/14. A-K. danach von 1896–1899 M. 1 000 000. Die G.-V. v. 9./12. 1899 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000 (auf M. 3 000 000) in 2000 Vorz.-A. à M. 1000. Zur Abstossung von durch Neubauten u. Hyp.-Rückzahl. entstandenen Bankschulden von zus. M. 2 071 000 u. Vornahme von M. 900 000 Abschr. auf Anlagen beschloss die G.-V. v. 21./12. 1901, auf die Aktien eine Zuzahlung von 30 % = M. 300 einzufordern, bezw. die Aktien, auf welche diese Zubusse nicht geleistet wurde, im Verh. 3: 1 zus. zulegen; bis 15./2. 1902 wurde auf 2646 Aktien genannte Zuzahlung geleistet; die übrigen 345 mussten bis 15./6. 1902 zur Zus. legung eingereicht werden; 42 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt u. dafür 14 neue Aktien ausgefertigt, deren Erlös (für jede Aktie M. 302.35) den legitimierten Inh. zur Verfüg. steht. Nach Durchführ. der ganzen Transaktion stellte sich das A.-K. auf M. 2 764 000 in gleichber. Aktien à M. 1000. 1913/14 machte sich zur Deckung des Bilanzverlustes sowie Beseitig. der Bankschulden eine neue Sanierung erforderlich. Die G.-V. v. 25./7. 1914 beschloss deshalb eine Sanierung, die aber infolge des Kriegsausbruches nicht durchgeführt wurde. Die a. o. G.-V. v. 11./11. 1915 nahm dann folg. neuen Sanierungsplan an: 1) Herabsetz. des A.-K. um höchst. M. 2 419 000 auf nom. M. 345 000 durch Einzieh. von 4 Aktien, die im Besitze der Ges. sind u. im Wege der Zus. legung der restl. Aktien im Verh. von 8: 1, insoweit nicht gemäss Punkt 2 u. 3 verfahren wird. 2) Aufforder. an die Aktionäre, die Zus. legung ihrer Aktien dadurch abzuwenden, dass sie von je 8 Aktien der Ges. gegen Rückgabe von je 1 Aktie 7 Aktien zur freien Verfüg. überlassen. 3) Wiederbegebung der der Ges. zur freien Verfüg. überlassenen Aktien bis zum Höchstbetrag von M. 1 655 000 u. Einzieh. der darüber hinaus zur Verfüg. gestellten Aktien 4) Wiedererhöhung des A.-K. um denjenigen Betrag, um welchen es unter M. 2 000 000 herabgesetzt werden sollte, so dass es wieder den Betrag von M. 2 000 000 erreicht, durch Ausgabe junger Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. 5) Ausgabe von 345 Genussscheinen an Stelle der nach den Beschlüssen zu 1 u. 3 erlöschenden Aktien. Die Genussscheine werden den Aktionären in der Weise überlassen, dass jeder Aktionär im FTalle der Zus. legung seiner Aktien neben je einer zus. gelegten Aktie einen Genussschein. u. im Falle der freiwilligen Einreich. seiner Aktien neben je einer zurückgegebenen Aktie einen Genussschein erhält. Die Genussscheine werden mit M. 2000 pro Stück ausgelost. (Frist zur Einreich. der Aktien 28./2. 1916.) Lit. G.-V. v. 16./2. 1922 erhöht um M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000, ausgeg. zu 140 %, div.-ber. ab 1./10. 1921. Anleihen: I. Am 30./9. 1919 noch M. 45 000 in 5 % Prior.-Oblig., Stücke à M. 500; bilden den Rost von urspr. M. 100 000, auf die Aktienbrauerei u. M. 125 000 auf die ehemalige Gesellschafts-Brauerei. Zs. 1./4. u. 1./10.; Tilg. zu 105 % u. 100 % durch jährl. Auslosung im Jan./Juni auf 1./10. Zahlst.: Gesellschaftskasse. II. M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. v. 21./3. 1902, zu 103 % rückzahlbar, Stücke à M. 1000 u. 500. Der Erlös dieser Anleihe sollte zur Schaffung nötiger Betriebsmittel, zur teilweisen Abstossung von schweb. Bankschulden, sowie zur Rückzahl. älterer, auf dem Brauereibesitz lastenden Hypoth. Verwend. finden. In Umlauf Ende Sept. 1921: M. 1 453 500; davon unbegeben M. 231 500. Tilg. ab 1906 durch jährl. Verlos. im April auf 1./10. zu 103 %. Zahlst. wie Div. Hypotheken: M. 229 794 auf Brauereigrundstück, tilgbar in Annuitäten; ferner M. 108 967 auf Wirtschaftsanwesen (sind in der Bilanz am Saldo gleich gekürzt). Geschäftsjahr: 1./10.– 30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., event. Extra-Abschreib. und Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. gemäss § 243 H. G. B.