1620 Brauereien. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Brauereigrundstück, Wirtschaftsbesitzungen, deren Einrichtung u. Apparate 215 001, Wasserleitung, Masch., Fässer u. Utensil. 5, Fuhrwesen 50 000, Rohprodukte, Fabrikate usw. 99 640, Debit. 400 419, Kasse, Bankguth., Wertp. 47 419. – Passiva: A.-K. 450 000, Hypoth. 99 059, Kredit., Kaut. 61 362, Delkr.-Kto 85 979, Talon. steuer-Res. 5000, R.-F. 33 000, Kriegsschäden 8000, Umstell. 42 000, unerhob. Div. 1160, Div. 18 000, Tant. an A.-R. 924, Vortrag 8000. Sa. M. 812 485. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: General-Unk. 420 191, Abschreib. 41 251, Gewinn 26 924. – Kredit: Vortrag 8000, Besitzungen 83, Rohertrag 480 282. Sa. M. 488 366. Dividenden 1911/12–1919/20: 5, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 4 %. C.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Wilh. Schäfer, Ernst Schäfer. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Oskar Schäfer, Charlottenburg; Dr. Paul Schäfer, Weimar. Aktiengesellschaft für Biervertrieb in Berlin, Tempelhofer Ufer 32. Gegründet: 5. März/4. Mai 1900; eingetr. 17./5. 1900. Gründung s. dieses Handb. 1901/02. Die Ges. übernam die Firma „Generalvertretung der Pilsener Genossenschaftsbrauerei n Pilsen M. Stein & Comp.“, in Berlin. Zweck: Verkauf von Bier jeder Art. Jährl. Bierabsatz 50 000–75 000 hl. Kapital: M. 500 000 in Aktien à M. 1000; zum Teil im Besitz der Bank für Brau-Ind. Genussscheine: 100 Stück an Ordre. Dieselben nehmen, wie unten angegeben, am Reingewinn teil und werden mit à M. 1000 durch Auslos. getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., hiernach 4 % Div. an Aktien, vom verbleib. Be. trage vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer auf Handlungsun- kostenkto zu verbuchenden festen Jahresvergütung von zus. M. 9000), vom Rest weiter bis 6 % Div. an Aktien, vom Überrest erhalten die eine Hälfte die Genussscheine derart, dass auf jeden Schein M. 60 entfallen, während der Rest dieser Hälfte zur Ausl. von Genussscheinen mit je M. 1000 verwendet und etwaige Spitzen zu gunsten der Ge- nussscheine vorgetragen werden, die andere Hälfte Super-Div. an die Aktien bezw. Vortrag. Nach Ausl. sämtl. Genussscheine steht der Gesamtrestgewinn zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Mobil. 1, Leihinventar 1, Eff. 251 940, Wechsel 67 525, Kassa u. Bankguth. 716 416, Kaut. 7790, Debit. 825 785, (Aval- u. Bürgschaftsdebit. 34 761), Vorräte 110 038. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 50 000, Talonsteuer-Res. 5000, Delkr.-F. 50 000 (Rückl. 10 000), Kredit.: Brauereien in lauf. Rechn., gest. Fracht, Steuern u. Zoll 416 719, Einlagen 74 828, div. Kredit. 810 566, (Aval- u. Bürgschaftskredit. 34 761) Div. 50 000, Tant. 6448, Vortrag 15 934. Sa. M. 1 979 498. Gewinn- u. Verlustkonto: Debet: Reingewinn M. 82 383. – Kredit: Vortrag 12 077, Überschuss 70 305. Sa. M. 82 383. Dividenden 1912–1920: 7, 5, 5, 7, 10, 10, 10, 10, 10 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Max Stein, Stellv. Franz Rothbart, Walter Klamann (aus d. A.-R. del.). Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Maxim. Stein, Reg.-Rat a. D. Rich. Chrzescinski, Arthur Kallmann, Rechtsanw. Dr. Oskar Netter, Carl Nortmann, B.-Schöneberg. Zahlstellen: Berlin: Eigene Kasse. Actien-Gesellschaft für Brauereiunternehmungen in Berlin, Am Friedrichshain 16/23. (Firma bis 28./2. 1920: Aktien-Brauerei Friedrichshain.) Gegründet: Aug. 1868. Besitztum: Die Lagerbierbrauerei vorm. J. P. Lipps u. die „Societät Belvedere“ an der Stralauer Brücke. Das entbehrliche Terrain des ca. 15½ Morgen grossen Brauereigrundstückes soll zu Bauzwecken verkauft werden; 1904 wurden davon 5729 qm = 404 qR, 1905 134 qR für zus. M. 563 831 veräussert. Von dem Erlös wurden M. 181 181 als Buchwert des verkauften Terrains dem Grundstückkto abgeschrieben, etwa M. 200 000 zu Extra-Abschreib. auf Gebäude u. M. 182 725 zu Extra-Abschreib. auf die hauptsächlichsten Aktivkonten verwandt, sodass nichts davon zur Div.-Verteil. herangezogen wurde. Das noch 12 ½ Morgen grosse Brauerei-Grundstück steht danach mit M. 735 000 zu Buch. Vom Eisenbahn- fiskus hat die Ges. Stadtbahnbögen, erpachtet. Der Brauereiausschank daselbst ist verpachtet. Bierabsatz 1903/04–1906/07: 96 054, 105 080, 111 231, 103 280 hl.; später jährl. nicht veröffentlicht, noch neuerdings Absatz wieder gestiegen. Am 6./4. 1915 übernahm die Ges. die gesamte Berliner Kundschaft der Riebeck-Brauerei Akt.-Ges. zu Leipzig. Die G.-V. v. 5./12. 1916 genehmigte den Erwerb der Berliner Bierbrauerei A.-G. vorm. F. M. Hilsebein samt dem Grundstück am Tempelhoferberg Nr. 6. Das Kontingent der Hilsebein-Brauerei beträgt ca. 20 000 Ztr. Malz jährl, Der Kaufpreis der Hilsebein-Brauerei betrug M. 2 360 000, wovon M. 1 000 000 durch die Übernahme einer gleich hohen Hypothek als erlegt galt, während die restlichen M. 1 360 000 in bar zu zahlen waren, so dass also die M. 2 000 000 Hilsebein-Aktien mit 68 % eingelöst wurden. (Die Hilsebein-Aktien konnten 1917/18 abgestossen werden). Das Grund. stück am Tempelhofer Berg nebst Einricht. ist auf 10 Jahre an die Monopol Brauerel G. m. b. H. mit Option verpachtet, 1917 noch eine andere kleinere Berliner Brauerei erworben,