Brauereien. 1621 1918 Erwerb einer weiteren kleinen Brauerei sowie der Firma Bürgerl. Brauhaus Gebr. Wanninger in Berlin, bezahlt aus bereiten Mitteln. Die Ges. hat die Wanninger-Brauerei auf ihren Hauptbetrieb übergeführt; die übernommenen Grundstücke sind – soweit sie bisher Betriebszwecken dienten – zum grössten Teil als Lagerräume vermietet. Die 1919 von der Ges. geplante Fusion mit der Berliner Kindl-Brauerei scheiterte an dem Widerspruch einer Gruppe von Grossaktionären, die in der G.-V. v. 3./1. 1920 die absolute Mehrheit der Stimmen vertrat. Lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 28./2. 1920 ging der Brauereibetrieb Friedrichshain u. die damit zusammenhängenden Aktiven u. Passiven, jedoch unter Aus- schluss des Grundbesitzes, auf die Löwenbrauerei A.-G. in Berlin-Hohenschönhausen gegen ein bares Entgelt von M. 2 700 000, das sich um die übernommenen Passiven verringerte, u. gegen M. 1 200 000 Löwenbrauerei-Aktien mit Div.-Ber. für 1919/20 über. Die Löwen- brauerei garantierte der Brauerei Friedrichshain, die fortan „Actiengesellschaft für Brauerei- unternehmungen“ firmiert, eine Div. von 7½ % für 8 Jahre. Den Gegenstand des Unter- nehmens bildet die Verwalt. u. Verwert. des Grundbesitzes sowie die Durchführung von Geschäften, die mit dem Brauereigewerbe u. verwandten Industrien im Zusammenhang stehen. Herstell. u. Vertrieb von Bier sind ausgeschlossen. Kapital: M. 3 000 000 in 3250 Aktien (Nr. 1–3250) à M. 600 u. 875 Aktien (Nr. 3251–4125) à M. 1200 nach Erhöhung des urspr. Kapitals von M. 900 000 Dez. 1871 um M. 600 000, März 1874 um weitere M. 450 000. Die G.-V. v. 30./12. 1896 beschloss Erhöhung um M. 1 050 000, wovon zunächst M. 300 000 emittiert. Die weiteren M. 750 000, sind Juni 1897 von einem Konsort. zu 108 % übernommen, das dieselben den Aktionären zu 114 % anbot. Hypotheken: M. 1 000 000 auf Brauereigrundstück Am Friedrichshain in einer einzigen Hypoth. von 1914, verzinsl. zu 4½ %. M. 700 000 auf Tempelhofer Berg. M. 640 000 auf Neue Königstr. u. Mendelssohnstr. M. 150 000 auf Belvederegrundstück. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienbesitz = 1 St- Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer unter Handl.-Unk. zu verrechnender fester Jahresvergüt. von M. 2500 für jedes Mitgl., von M. 5000 für den Vors.), Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1921: Aktiva: Grundst. u. Geb. 4 406 130, masch. u. elektr. Anlage 259 259, Pferde u. Wagen 1, Sicherheiten 9400, Wertp. u. Beteil. 141 419, Kassa u. Postscheck- bestand 27 239, Debit.: Bankguth. 734 776, Schuldner 1 927 986, hypoth. gesich. Darlehen 1100 000. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Ern.-F. 300 000, Res. für Ausschank- Ern. 177 834, Gewinnanteilschein-Res. 60 000, Hyp. 2 640 000, Div. 4062, Kredit. 1 857 573, Gewinn 266 742. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 116 422, Abschr.: a) masch. u. elektr. Anlage 45 751, b) Einricht. 8000, Gewinn 246 163. Sa. M. 416 337. – Kredit: Ertrag aus Mieten, Zs. u. Verkäufen 416 337. Kurs Ende 1912–1921: 77, 63.50, 65.50*, –, 83, 98.50, 100*, 158, 186, 500 %. Notiert in Berlin. Die Aktien I. Em. sind auch ohne Stempel lieferungsfähig, da der Stempel seiner Zeit im ganzen bezahlt wurde. Dividenden 1911/12–1920/21: 2, 2, 0, 3, 5, 6, 5, 6, 7½, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Philipp Ruppert, Stellv. Georg Sandmann. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Theod. Marba, Rentner Siegm. Goldberg, Bankier Alex. Schmidt, Handelsrichter Max Müller, Brauereibes. Max Wanninger, Handelsrichter Fritz Wallach, Berlin; Bankier Bernhard Randebrock, Naumburg; Gen.-Dir. Ernst Jaeger, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Nationalbank f. Deutschland. Actien-Gesellschaft Schlossbrauerei Schöneberg in Berlin-Schöneberg. Die G.-V. v. 29./3. 1921 hat den Vertrag v. 8./3. 1921 genehmigt, inhalts dessen das Gesellschaftsvermögen im ganzen auf die Lindener Aktien-Brauerei vorm. Brande & Meyer in Hannover-Linden gegen Gewähr. von Aktien dieser Ges. übertragen wird. Die Liquid. ist ausgeschlossen. Die übertragende Ges. ist aufgelöst u. die Firma gelöscht. Gegründet: 23./5. 1871. Bis 23./12. 1891 befand sich der Sitz der Ges. in Berlin. Börsen- name: „Schöneberger Schlossbrauerei“. Betrieb der früher Schlegel'schen für M. 1 770 000 exkl. Vorräten übernommenen Lagerbierbrauerei mit einer Produktionsfähigkeit von jetzt jährl. ca. 270 000 hl. Aus der Separation des Akazienwäldchens fielen der Ges. 1890 zwei Baustellen von 2180 qm, ein Anteil an einem Platze und M. 6640 bar zu; beide mzwischen für M. 148 000 verkauft. Einen anderen der Ges. gehörig gewesenen Streifen Landes von ca. 6 m Breite an der Wilmersdorfer Grenze hatte dieselbe bereits vorher für M. 50 000 abgetreten; 1900 hat die Ges. von dem in Schöneberg belegenen Grundstück das an der Potsdamer Bahn belegene Terrain an der Ebersstr. (135,93 qR) für M. 142 000 verkauft, wovon M. 80 470 zur Hypoth.-Tilg. verwandt, M. 41 530 dem Gewinn- u. Verlustkto überwiesen wurden. Das Brauereigrundstück in Schöneberg umfasst noch ca. 1900 qR, nachdem ca. 4Morgen = 724 qR (Garten) per 31./3. 1911 an die Stadt Schöneberg für M. 1 325 000 verkauft wurden. Doch behält die Ges. dieses Grundstück als Ausschanklokal noch in Pacht. Nach Abzug div. Unk. etc. im Betrage von M. 88 155 verblieben von dem Verkaufspreise von