M 0 10 1702 Brauereien. Brauerei Binding, Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M. Die a. o. G.-V. v. 24./5. 1921 genehmigte einen Fusionsvertrag mit der Hof bierbrauerei Schöfferhof u. Frankfurter Bürgerbrauerei A.-G. zu Frankf. a. M., nach welchem die letztere Ges. das Vermögen der Brauerei Binding A.-G. als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. gegen Gewährung je einer Aktie zu M. 1000 der Hofbierbrauerei Schöfferhof u. Frankfurter Bürgerbrauerei A.-G. (jetzige Firma Schöfferhof-Binding-Bürgerbräu A.-G.) für eine Aktie zu M. 1000 der Brauerei Binding A.-G. übernahm (Frist zum Aktienumtausch 30./10. 1921). Gegründet: 16./5. 1885 unter der Firma „Bindingsche Brauerei-Ges.“. Besteht seit 1./8. 1870. Firma wie oben geänd. 28./11. 1899. Übernahmepreis M. 3 197 805. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Auch Mälzereibetrieb. Das Terrain der Ges. ist 699 678 qF gross. Die Ges. be- sitzt verschiedene Zweigstellen u. Wirtschaftshäuser. Die Immobil.- u. Anlage-Kti erfuhren 1906/1907–1916/17 durch Zukauf, Neubauten, Anschaffungen etc. einen Zuwachs von zus. M. 468 129, 278 686, 233 055, 351 963, 384 267, ca. 635 000, 517 898, 259 580, 551 873, 263 438, 88 000. Bierabsatz 1904/05–1913/14: 294 532, 311 796. 296 938, 301 685, 275 286, 231 554, 264 888, 309 458, 292 553, 272 964 hl. Infolge des Kriegszustandes verringerte sich der Bierabsatz 1914/15–1916/17. 1905 Erwerb der Brauerei Fritz Reutlinger in Frankf. a. M. ab 1./10. 1904 für M. 2 000 000 beglichen a) durch Barzahl. von M. 916 436, b) M. 593 564 wurden durch Übernahme von Kredit. bezw. Hypoth. auf Wirtschaftshäuser aus- geglichen, c) restl. M. 490 000 blieben als 4 % Hypoth. feststehen. Die leerstehenden Räume in der Mälzerei wurden 1916/17 für Trocknung von Kohlrüben, Kartoffeln und sonst. Gemüse nutzbar gemacht. Ferner errichtete die Ges. eine Anlage zur Gewinnung von Nährhefe u. zur Bearbeitung von Hafer (Haferflocken), ferner eine Apfelweinkelterei. Durch die Fusion mit der Aktien-Brauerei Homburg v. d. H. vorm. Messerschmitt (siehe unter Kap.) grössere Zugänge auf Immobil.-Kto. 1919/20 wurden 4 Anwesen verkauft. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht 1886 um M. 400 000 (begeben zu 140 bezw. 145 %), 1888 um M. 600 000 (begeben zu 150 bezw. 155 %) u. lt. G.-V. v. 29./6. 1905 um M. 500 000 (auf M. 3 500 000) in 500 neuen, ab 1./9. 1905 div.- ber. Aktien; hiervon erhielt Jac. Reutlinger in Frankf. a. M. M. 50 000 zu 245 %, die restl. M. 450 000 wurden den alten Aktionären 7; 1 v. 15.–29./7. 1905 zu 225 % angeboten. Die in beiden Fällen etwa nicht bezogenen Aktien übernahm ein Konsortium zu 245 bezw. 225 % mit der Verpflicht., die Neu-Em. gegen 5 % Vergüt. des Gesamtbetrages an den Börsen zu Frankf. a. M. u. München zur Einführung zu bringen. Agio der letzten Em. mit M. 607 607 in R.-F. Zwischen den Verwaltungen der Brauerei Binding u. der Aktienbrauerei Homburg vor der Höhe vormals Messerschmitt kam im Sept. 1918 eine Vereinbarung zustande, wonach das Vermögen der Brauerei Messerschmitt unter Ausschluss der Liquidation auf die Brauerei Binding überging. Die Bindingbrauerei gewährte den Aktionären der Brauerei Messerschmidt, die ein A.-K. von M. 750 000 hatte, M. 321 000 nominell Bindingaktien mit Div. vom 1./9. 1917 ab. Die Bindingbrauerei erhöhte ihr Kapital um den genehmigungs- freien Höchstbetrag von M. 300 000, während die restlichen M. 219000 Aktien auf andere Weise beschafft wurden. Die a. o. G.-V. v. 12./10. 1918 genehmigte diese Vereinbarung u. die G.-V. v. 18./11. 1918 die Kap.-Erh. Weitere Erhöh. um M. 2 200 000 (auf M. 6 000 000) lt. G.-V. v. 1./3. 1920 in 2200 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./9. 1919. Die neuen Aktien wurden an das Bankhaus Bass & Herz in Frankf. a. M. begeben, u. zwar M. 1 900 000 zu 135 % mit der Verpflicht., sie den Aktionären im Verh. 2: 1 zu 140 % anzubieten, u. M. 300 000 zu 145 % zwecks Einführ. an der Frankfurter Börse. Die G.-V. ermächtigte ferner den A.-R., eine 4½ % Hypoth.-Anleihe v. M. 2 000 000, zu 102 % ab 1925 rückzahlbar, bei Bedarf zu begeben. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Oblig. von 1895. Stücke auf Namen Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. zu pari ab 1901 in 37 Jahren durch jährl. Ausl. im Mai auf 1./9.; kann event. verstärkt oder mit 3 monat. Frist gekündigt werden. Sicher- heit: I. Hypoth. auf Immobilienbesitz (taxiert zu M. 3 072 733) auf den Namen von Bass & Herz als Gläubigerin u. Darleiherin. Noch in Umlauf ult. Aug. 1920 M. 1 403 500. Zahlst.: Frankf. a, M.: Bass & Herz. Aufgelegt M. 1 052 500 zum Umtausch der gekünd. 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 105 %, 14./24. Okt. 1895 in Frankf. a. M. u. München; auf die alten Oblig. wurden 2 % Konvert.-Prämie u. % Zinsdifferenz vergütet. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1912–1921: 96, 94, 93*, –, 90, –, 92*, 94, 98, 94 %. – Die von der Ges. übern. 4 % Anleihe der Aktienbrauerei Homburg v. d. H. im Betrage von M. 350 000 ist mit dem noch ausstehenden Restbetrage von M. 150 000 zur Rückzahl. am 1./4. 1921 gekündigt worden. Hypoth.: M. 1 048 831 a. Brauerei Reutlinger u. Homburg. M. 1 153 000 a. Wirtschaftshäuser. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Sept.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 4 % erste Div., vom Verbleibenden 17½ % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. u. Angestellte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Ang. 1920: Aktiva: Immobil.: Brauerei-Grundstücke u. Gebäude 3 754 700, Wirtschaftshäuser u. Liegenschaften 2 553 060, Erbbaukto Hanauer Landstr. 207 121 086, Masch. 358 050, Lagerfässer u. Gärbottiche 15 400, Versandfässer 142 500, Fuhrpark 77 480, Brauerei- u. Wirtschaftsmobil. 120 250, Flaschenbier-Kto 5000, vorausbez. Versich. 112 194, Hafermühlen 50 000, Kelter-Anlage 105 000, Effekten 809 835, (Avale 310 000), Vor- räte 1 536 752, Debit.: lauf. Ausstände, Darlehen gegen Sicherheit, Bankguth. etc. 5 648 865, Kassa 2178. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Oblig. 1 403 500, R.-F. 1 983 000, Spez.-R.-F.