Brauereien. 1771 Kulmbacher Export-Brauerei „Mönchshof“, Act.-Ges. in Kulmbach mit Zweigniederlassung in Dresden. Gegründet: 19./2. 1885. Erwerb der „Mönchshof-Brauerei“, früher Simon Hering gehörig, für M. 700 000. Sitz urspr. in Dresden, seit G.-V. v. 16./12. 1902 in Kulmbach. Die Ges. unter- hält Spezial-Ausschänke in Berlin, Dresden, Leipzig, Hamburg, Königsberg, Lauban, Görlitz, Magdeburg, Erfurt. Die Masch.-, Inventar-, Gefäss-, Mobil.-, Industriebahn-Sudwerkanlageu. Beleucht.-Anlage-Kti sind auf je M. 1 abgeschrieben. Gesamtabschreib. 1885–1920 M. 2 074 190, jährl. Bierabsatz ca. 60 000–70 000 hl. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Ursprünglich M. 600 000, erhöht in 1887 um M. 300 000, 1889 um M. 300 000 (auf M. 1 200 000), begeben an Ed. Rocksch Nachf. in Dresden zu 133 %, angeboten den Aktionären zu 140 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Febr. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1921: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 423 675, Masch. 1, Fässer 1, Wertp., Wechsel, Kasse, Bankguth. 613 760, Aussenstände 1 088 937, Vorräte 1 659 118. –— passiva: A.-K. 1 200 000, Rückl. I 300 000, do. II 950 000, do. für zweifelh. Forder 100 000, Hinterleg. I (abz. do. II 20 602) 5761, unerhob. Div. 1320, Kredit (einschl. noch nicht fälliger Biersteuer) 908 667, Div. 216 000, Tant. 27 174, do. an Vorst. u. Beamte 41 569. Sa. M. 3 785 492. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 549 630, Handl.-Unk. 281 588, Steuern, Unterstütz., Versich. 780 845, Ausbesser. 488 154, Abschreib. 40 000, Reingewinn 319 744. — Kredit: Roheinnahmen 2 429 962, Vortrag 30 000. Sa. M. 2 459 962. 8 Ende 1912–1921: 192.50, 193, 198*, –, 178, –, 220*, 202.50, 310, 800 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1911/12–1920/21: 11, 11, 11, 11, 12, 12, 12, 12, 12, 12 £ (Bonus) 6 %. C.-V.: 3 K. Direktion: Alb. Schulz, Wilhelm Meussdoerffer jr. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Wilh. Meussdoerffer, Stellv. Komm.-Rat Hch. Meuss- doerffer, Kulmbach; Komm.-Rat Joh. Ruckdeschel, Dr. Ed. Meussdoerffer, Theodor Kispert, Hof Zahlstellen: Kulmbach: Ges.-Kasse, Bayer. Vereinsbank Fil.; Dresden: Dresdner Bank; Bayreuth: Staatsbank; Leipzig: Leipz. Wechselstube Hoffmann & Co. Kulmbacher Rizzibräu Aktiengesellschaft in Kulmbach. Besitzerin des Alt-Pilsenetzer Bräuhaus in Pilsenetz bei Pilsen. QAZZweigniederlassung in Dresden. Gegründet: 29./9. 1886 u. d. Firma Kulmbacher Export-Brauerei A.-G. vorm. C. Rizzi, Firma wie gegenwärtig geänd. It. G.-V. v. 2./11. 1899; eingetr. 9./11. 1886. Die Ges. erwarb das Carl Rizzi zu Kulmbach gehörige Bierbrauereianwesen mit Zubeh. (M. 700 000), Aussenstände u. Vorräte (M. 125 000) zus. M. 825 000. Die Berichtigung des Kaufpreises erfolgte durch Bestell. einer Hypoth. von M. 400 000, Hingabe von 421 Stück Aktien der Ges. à M. 1000 u. M. 4000 bar. Anfang 1897 erwarb die Ges. das Alt-Pilsenetzer Bräuhaus (Wolf & Weber) in Pilsenetz bei Pilsen um den Kaufpreis von fl. 1 800 116.54 = M. 3 070 721.55. Hinsichtl. sämtl. Anlagen s. auch die Bilanz. Buchwert der im Besitz der Ges. befindl. 4 Dresdner Grundstücke, 1 in Klotzsche, 1 in Coswig und 1 in Freiberg i. S. am 31./7. 1919 M. 872 000. 1919/20 wurden die alte Brauerei in der Sutte u. das Grundstück Röhrenplatz 1 in Kulmbach verkauft. Bierabsatz mit Alt-Pilsenetz 1911/12–1913/14: 170 841, 174 441, ca. 170 000 hl. Kapital: M. 6 000 000 in 982 Aktien Lit. A u. 2125 Aktien Lit. B, sämtl. abgest. u. à M. 1000 mit Nummern aus der Zahlenfolge 1–3500, ferner (1. Neuausgabe lt. G.-V. v. 29./6. 1921) 18 Aktien Lit. A, 1125 Aktien Lit. B und (2. Neuausgabe lt. G.-V. v. 3./12. 1921) 1250 Aktien Lit. B sowie 500 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Aktien Lit. A berechtigen zu 5 % Vorz.-Div. Im Falle Auflös. der Ges. werden zuerst die Aktien Lit. A, dann die Lit. B befriedigt, verbleibende Liquidationsmasse fällt sämtl. Aktien gleichmässig zu. Das urspr. A.-K. von M. 425 000 wurde erhöht lt. G.-V. v. 1./10. 1888 auf M. 600 000, lt. G.-V. v. 2./12. 1889 auf M. 750 000, lt. G.-V. v. 2./11. 1891 auf M. 1 000 000 u. lt. G.-V. v. 26./1. 1897 behufs Übernahme d. Alt-Pilsenetzer Bräuhauses um M. 2 500 000 (auf M. 3 500 000) in 2500 Aktien, hiervon übernommen 500 Aktien von einem Konsortium zu 110 %, 1000 Aktien angeboten den Aktionären zu 130 %, restl. 1000 Aktien wurden anderweitig zu 145 % zur Subskription aufgelegt. Die Aktien Lit. A erhielten bis einschl. 1900/1901 9 % Vorz.-Div. Durch den Zus. bruch ihrer langjähr. Bankverbindung (Dresdner Creditanstalt) im Sommer 1901 war die Ges. empfindlich berührt worden; auch an einigen auswärt. Grundstücken u. bei einzelnen Aussenständen waren Verluste zu verzeichnen gewesen. Um der Ges. ihre frühere finanzielle Unabhängigkeit wiederzugeben, beschloss deshalb die G.-V. v. 9./11. 1901, das A.-K. zwecks Vornahme von Rückstell. u. Abschreib. durch Ankauf einer Aktie u. Zus. legung der restl. Aktien Lit. A im Verhältnis 3: 1 um höchstens M. 666 000 u. durch Zus. legung von Aktien Lit. B im Verhältnis 5:1 um höchstens M. 2 000 000 herabzusetzen; ferner den Aktionären anheim- zustellen, binnen ihnen zu setzender Frist auf ihre Aktien 35 % des Nom.-Betrages derselben 93 M. 350 pro Aktie mit der Wirkung bar zuzuzahlen, dass die fristgemäss zugez. Aktien von der Zus. legung ausgeschlossen bleiben u. die Inh. dieser zugez. Aktien überdies auf je 3 der- ―