Brauereien. 1779 Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck & Co., A.-G. 6in Leipzig-Reudnitz. Gegründet: 2./7. 1887 als A.-G. Fortführ. der für M. 4 000 000 übernomm., seit 1862 besteh. Bierbrauerei, früher im Besitze der Komm.-Ges. Leipz. Bierbrauerei zu Reudnitz, Riebeck & Co. Die Brauerei betreibt z. Z. zwei grössere Etablissements (in Leipzig und Erfurt), in denen untergärige Biere, und drei kleinere, in denen obergärige Biere hergestellt werden. Das Hauptgeschäft befindet sich in Leipzig-Reudnitz, Mühlstr. 13, und nimmt 55 140 qm Fläche ein. Das Grundstück ist auf drei Seiten von Strassen begrenzt. Die Gebäude sind mit M. 1 940 520 zur Sächs. Landesbrandkasse eingeschätzt; die maschinelle Einricht. ist mit M. 1 419 120 versichert. Ausserdem gehört noch ein in der Nähe der Brauerei liegendes, 13 050 qm grosses Teich- u. Wasserwerks-Grundstück dazu, das nicht belastet ist. Die Leipziger Brauerei ist z. Z. auf eine Erzeugung von 400 000 hl eingerichtet und voll ausgenutzt. Es sind vier Dampfkessel mit je 200 qm Heizfläche vorhanden, eine Dampfmasch. von 600 Ps, eine Dampfturbine von 500 Ps und eine Dampfmasch. von 300 PS. Alle diese Masch. sind direkt mit Gleichstrom-Dynamos gekuppelt und übertragen den Strom auf 120 elektr. Motoren. Kühlmasch. bestehen sechs, die eine Kälteleistung von 1 000 000 Kalorien aufweisen. Das Sudhaus hat eine Leistungsfähigkeit von 200 Ztr. pro Gebräude. Die Mälzerei verarbeitet 160 000 Ztr. Gerste. Die Gärkeller haben einen Bottichraum von 9500 hl. In den Lager- kellern sind 60–70 000 hl Bier eingelagert. Die Brauerei in Erfurt liegt an drei Strassen und hat eine Fläche von 14 779 qm. Die Gebäude sind mit M. 686 000 zur Brandkasse ein- geschätzt, die Masch. mit M. 405 000 versichert. Diese Brauerei ist auf eine Leistungsfähigkeit von 100 000 hl eingerichtet, ist aber noch nicht voll ausgenutzt. Von den drei kleineren Brauereien ist die eine in Liebertwolkwitz und die anderen in Niederelsdorf bei Lunzenau und in Wittenberg (Reg. Halle) gelegen. Ausserdem besitzt die Ges. an verschiedenen Orten noch 36 eigene Grundstücke von denen 21 zu Niederlags- u. 15 zu Ausschankzwecken dienen. Die Ges. besitzt die sämtl. nom. M. 250 000 Anteile der Leipziger Panorama-Ges. m. b. H., welche auf Häuser-Kto mit M. 250 000 verbucht sind. 1911/12 u. 1912/13 erforderten Zu- gänge auf Anlage-Kti M. 540 000 bezw. 1 600 000, davon entfielen an grösseren Bauten 1 Kühl- haus u. Hafersiloaufbau in Leipzig, Erwerb einer Malzfabrik in Cöthen etc. Zugänge 1913/14 ca. M. 840 000; 1914/15–1917/18: M. 662 482, 290 956, rd. 125 000, 131 112. Ab 1./4. 1904 Über- nahme der Brauerei J. Baumann in Erfurt, die als Abteil. Erfurt weitergeführt wird. Bierabsatz 1906/07–1913/14: etwa 320 000, etwa 360 000, ca. 330 000, 356 569, 422 698, 457 538, ca. 470 000, ca. 460 000 hl; 1914/15–1919/20 Rückgang der Biererzeugung wegen geringer Zuteilung von Gerste. 1919/20 Verkauf einiger Grundstücke, Erwerb einer kleinen Brauerei sowie der Kontingente u. der Kundschaft mehrerer Brauereien; ferner lt. G.-V. v. 21./12. 1920 Ausgabe einer 5 % Oblig.-Anleihe von M. 6 000 000 zur Abstossung einer Hypothekenschuld u. Erweiter. des Betriebes u. Erwerb der Brauerei Gottlieb Büchner A.-G. in Erfurt. 1921 Erwerb der Aktienbrauerei in Erfurt u. der Altenburger Aktien-Brauerei in Altenburg mit ihren Betrieben in Altenburg u. Greiz, wodurch das mitteldeutsche Absatzgebiet der Riebeck-Brauerei wesentlich erweitert wurde. Die Altenburger Brauerei hat 340 hl Brau- gerechtsame, so dass sich das Braukontingent der Riebeck-Brauerei durch den Zusammen- schluss auf über 1 000 000 hl erhöht. Über die Erhöh. des A.-K. s. Kapital. Kapital: (Bis 29./4. 1922): M. 26 000 000 in 22 000 St.-Akt. u. 4000 Vorz.-Akt. (3000 Ser. A v. J. 1913 u. 1000 Ser. B v. J. 1922) à M. 1000, von letzt. sind M. 100 000 zur Rückzahl. am 30./9. 1920 ausgelost. Urspr. M. 4 000 000 in St.-Akt. à M. 1000. Zur Beschaff. ausreich. Betriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 27./8. 1913 Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000 in 6 % Vorz.-Akt. à M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./10. 1913, übern. von der Berliner Handels-Ges. zu pari, welche sämtl. Emiss.-Kosten trug. Aufgelegt am 15./9. 1913 zu 108 %. Die Vorz.-Akt. haben ein Vorrecht auf eine Div. von 6 % mit Nachzahl.-Pflicht u. im Falle der Auflös. der Ges. einen Anspruch auf vorzugsweise Ausschüttung ihres Nennbetrages zuzügl. eines Aufgeldes von 12 % sowie auf Zahlung der aus früheren Jahren etwa rückständ. Div.-Beträge. Die Ges. ist berechtigt, die Vorz.-Aktien v. 1./10. 1919 ab jederzeit ganz oder teilweise nach mind. 6monat. Kündig. mit 112 % ihres Nennbetrages zur Rückzahl. zu bringen. Die Rückzahl. darf nur aus dem nach der jährl. Bilanz sich ergebenden Gewinn erfolgen. Im Zus. hang mit der Anglieder. der Altenburger Aktien-Brauerei (s. oben) lt. G.-V. v. 1./7. 1921 weitere Erhöh. um M. 7 000 000 in 6000 St.-Akt. u. 1000 6 % Vorz.-Akt. (Ser. B) mit 10fach. Stimm- Recht u. 25 % Einzahl. Von den M. 6 000 000 St.-Akt., ab 1./10. 1920 div.-ber., dienen M. 4 200 000 zur Abfind. der Altenburger Brauerei-Aktionäre. Restl. M. 1 800 000 sind von einem Bankenkonsort. zu 110 % übern. Die Vorz.-Akt. sind ausgestattet mit einer auf den Höchstsatz von 6 % beschränkten gegebenenfalls nachzahlungspflicht. Vorz.-Div. sowie dem Anspruch auf vorzugsweise Befriedig. bei der Auflös. der Ges. u. sollen hinsichtlich der beiden letzteren Vorrechte den alten Vorz.-Akt. nachstehen. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 6./1. 1922 um M. 12 000 000 in St.-Akt. à M. 1000 zur Durchführ. des Ausdehnungsplanes der Ges. Von den jungen Akt. wird ein Teil zum Austausch von Akt. der neu angeglied. Brauereien verwendet u. der Rest für spätere gleichartige Zwecke reserviert. M. 4 500 000 neue Aktien davon werden zu 165 % (3: 1) angeb. Die G.-V. v. 29./4. 1922 soll Erhöh. beschl. um M. 24 000 000 in 22 000 St.-Akt. u. 2000 6 % Vorz.-Akt. mit mehrfachem Stimmrecht. Anleihe: M. 6 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. Stücke à M. 1000; rückzahlbar zu pari. Sicherheit: 1. Hypoth. auf dem Leipziger Brauereigrundstück. Die Anl. wurde von 112*