1892 Mälzereien. Direktion: Oscar Vogel, Heinr. Ruby. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bankdir. Otto Beseler, Meiningen; Stellv. Finanzrat Jul. Schloss, Komm.-Rat Gottfried Völler, Meiningen; Finanz-Rat Georg Sieler, Römhild; Ober- landesgerichtsrat Dr. Hans Müller, Jena; Stadtrat Dr. Joh. Krüger, Dresden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden u. Berlin: Gebr. Arnhold; Meiningen: Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp u. deren Filialen. Münchener Export-Malzfabrik München A.-G. in München, Wirtstrasse 17. Zweigniederlassung in Memmingen. Gegründet: 20./3. 1901; eingetr. 25./4. 1901. Gründer s. Jahrg. 1902/1903. 1905 wurde eine Zweigniederlassung in Pilsen errichtet, auch daselbst ab 15./9. 1906 der Betrieb der fürstl. Lobkowitzschen Mälzerei auf mehrere Jahre gepachtet; ab 1./10. 1905 wurde der Betrieb der Kolosseumsmälzerei in München übernommen. 1906 Erwerb der Malzfabrik August Forster in Memmingen für M. 150 000, gedeckt durch Übernahme von M. 50 000 in Hypeth., Rest durch Hingabe von neuen Aktien beglichen. Anfang 1908 erwarb die Ges. die sämtl. Ge- sellschaftsanteile der Vereinsmälzerei München G. m. b. H., bisher inn Besitze der Mitgl. des Vereins Münchener Brauereien; die Ges. wurde dadurch Besitzerin der Bergbräumälzerei, sowie der Kellereien der früheren Bergbrauerei, an der Wirthstr. 17 in München-Giesing belegen. Die Münchener Export-Malzfabrik brachte auf diese Weise die schon längst geplante Erweiter. ihrer Betriebsanlagen zur Durchführung. Die neu erworb. Anlagen liegen in nächster Nähe der alten Fabrik. Die Leistungsfähigkeit der Bergbräu-Mälzerei ist durch Umbauten der grossen Kellereien zu Malzzwecken eine derartige geworden, dass der Gesamt- betrieb der Münchener Export-Malzfabrik zu einer Vermälzungsfähigkeit von jährl. rund 400 000 Ztr. gelangte. Zu dem neu erworbenen Besitz gehört eine umfangreiche maschinelle Einrichtung zur Herstell. von Kunsteis, für dessen Hauptproduktionsmenge die Münchener Brauereien als Abnehmer gewonnen sind. Seit 1910 Fabrikation des Münchener Kapuziner. Malzkaffees. Malzfabrikation jährlich ca. 240 000 Ztr. Auch Herstell. von Trockengemüse u. Rollgerste. Die Fabrik Tegernseerlandstr. 37 wurde 1918 pachtweise an eine besondere Ges. unter der Firma „Kapuziner-Malzkaffee-Fabrik München G. m. b. H. & Co. Kommandit-Ges. (Kap. M. 1 520 000) überlassen, woran die Münchener Export-Malzfabrik mit M. 735 000 beteiligt ist. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. vom 18./4. 1906 um M. 250 000 in 250 Aktien; hiervon dienten 71 Aktien zu 140 % = M. 99 400 mit zum Erwerb der Malzfabrik Forster in Memmingen, restliche 179 Aktien wurden von einem Konsort. zu 118 % übernommen und den alten Aktionären zu 127.50 % angeboten. Nochmals erhöht zum Bau einer neuen Mälzerei lt. G.-V. v. 3./7. 1907 um M. 250 000 (auf M. 1 000 000) in 250 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den alten Aktionären zu 130 %. Hypotheken: M. 623 001 auf München. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %. unkündbar bis 1914 u. von da ab innerhalb 25 Jahren durch Verlos. zurückzahlbar. Auslos. im Mai auf 1./8. Zs. 1./2. u. 1./8. Aufgenommen lt. G.-V. v. 28./5. 1909 zur Bezahl. der neuen, in der Vereinsmälzerei, Eisfabrik etc. vorgenommenen Neubauten u. Neueinrichtungen, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf den Grundbesitz u. die Betriebsanlagen an der Tegernseerlandstrasse u. zur II. Stelle nach vorhergehendem Annuitätenkapital der Bayer. Handelsbank von M. 496 175 auf die neue Mälzerei-Anlage, Wirthstr. 17. In Umlauf Ende Juli 1921 M. 811 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.). Zahlst. wie Div.-Scheine. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1912–1921: 96.70, 94, 91.20*, –, 93, –, 93*, –, 95, 93 %. Einführung daselbst erfolgte am 14./12. 1909. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ev. bes. Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 4000), vertr. Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Juli 1921: Aktiva: Immobil. 1 353 498, Masch. u. Einricht. 3734, Säcke 27053, Fuhrpark 1, Bespannung 3202, Patente u. Schutzmarken 1, Trocknungs- u. Ersatzmittel I, Vorräte 2 195 152, Kassa 13 949, Wechsel 3711, Bankguth. 1 383 943, Debit. 2 752 476, Effekten 182 920, (Aval-K. 134 639), Beteil. 751 000. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Teilschuldverschreib. 811 000, Hypoth. 623 001, Oblig.-Zs. 17 719, Kto verloster u. noch nicht zurückgezahlter Teil- schuldverschreib. 27 810, Div. 580, Säcke-Beschaffungs-Kto Pilsen 10 534, (Avalkto 134 639, R.-F. 135 196, Spez.-R.-F. 260 000, Div.-R.-F. 100 000, Talonsteuer-Res. 20 000, Gebühren- Aquivalent 20 000, Delkr.-Kto 80 000, Werkerneuerung 400 000, Arb.- u. Beamten-Unterst.-F. 113 982, Kredit. 4 676 061, Reingewinn 374 757. Sa. M. 8 670 641. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 2 224 342, Immobilien 100 000, Werk- erneuerung 400 000, Abschreib. 44 849, Gewinn 374 757 (davon Delkred. 50 000, Unterstütz.-T. 16 017, Div. 200 000, A.-R.-Tant. 28 640, Vortrag 80 099). – Kredit: Gewinnvortrag 83 659, Bruttogewinn aus Mälzerei, Eis, Mieten etc. 3 060 290. Sa. M. 3 143 948.