1898 Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. „Deutsche Destillerie“ Akt.-Ges. in Berlin-Tempelhof, Berliner Str. 97. Gegründet: 16./2. 1922; eingetr. 21./2. 1922. Gründer: Fabrikdir. Paul Grieger, Georg Sievers, B.-Tempelhof; Betriebsleiter Bernh. Popien, Emil Falk, Ing. Carl Kahle, Berlin. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Likören, Weinbrand u. Spirituosen, sowie der Handel mit Weinen. Die Ges. ist berechtigt, Grundstücke sowie andere Unternehm. gleicher oder ähnlicher Art zu erwerben u. zu pachten, sich an solchen Geschäften unter beliebiger Rechtsform zu beteiligen u. Handelsgeschäfte jeder Art abzuschliessen, die der Erreich. ihres Ges.-Zweckes unmittelbar oder mittelbar dienen, sowie Zweigniederlass. im Inland u. Ausland zu errichten. Kapital: M. 2 300 000 in 2200 St.-Akt. u. 100 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit 20 fachem Stimmrecht. Urspr. M. 1 300 000 in 1300 Inh.-Akt., übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 2./3. 1922 erhöht um M. 1 000 000 in 950 St.-Akt. u. 50 Vorz.-Akt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Paul Hugo Wilke, B.-Tempelhof. Aufsichtsrat: Vors. Hugo Hecht, Stellv. Fabrikbes. Fritz Hecht, B.-Schöneberg, Gustav Grieger, B.-Tempelhof. C. A. F. Kahlbaum Aktiengesellschaft in Berlin C 25, Kaiser-Wilhelm-Strasse 22. (Firma vom 4./12. 1911 bis 17./12. 1919: Spritbank-Aktiengesellschaft). Gegründet: 11./3. 1872 als Ostdeutsche Produktenbank, dann Firma von 1874–1910 Posener Sprit-Akt.-Ges. mit Sitz in Posen, dann vom 8./1. 1910 bis 4./12. 1911: Bank für Sprit- u. Produktenhandel A.-G.) Zweck: Spiritusreinigung, sowie Herstellung oder Verarbeitung chemischer Erzeugnisse; Betrieb aller mit der Spiritusreinigung oder der Herstellung u. Verarbeitung chemischer Erzeugnisse unmittelbar oder mittelbar zus.hängenden Gewerbe u. Geschäfte und Beteiligung an gleichen oder verwandten Unternehmungen; Handel mit landwirtschaftl. Erzeugnissen u. Bedarfsartikeln aller Art. Die Ges. besitzt in Posen die Fabrik Kl. Gerberstr. 2 (Grundstück 23 199 qm). Am 25./3. 1896 übernahm die Ges. die Spiritus-Raffinerie von Max Bourzutschky & Co. in Magdeburg nebst Grundstück Kl. Stadtmarsch 9 a (6448 qm) für M. 622 400 und am 7./4. 1896 eröffnete die Ges. in Berlin ein Zentral-Bureau; gleichzeitig wurde die Direktion nach Berlin verlegt und in Magdeburg eine Filiale errichtet, die aber 1910 aufgelassen wurde. Die a. o. G.-V. v. 8./1. 1910 genehmigte den Erwerb des Ges.-Vermögens der Bank für Sprit- u. Produkten- Handel in Berlin mit Fabrik in Lichtenberg, Herzbergstr. 43/45 (12 728 qm), von deren M. 3 375 000 betragenden A.-K. die Posener Ges. seit 1905 bereits M. 1 687 000 besass. Der Verkaufspreis wurde in der Weise vereinbart, dass auf die Aktien, welche nicht bereits im Besitz der Käuferin sich befanden, 137.50 % nebst 5 % Stück-Zs. auf M. 600 seit 1./10. 1909 zahlte. Die Posener Sprit-A.-G. änderte ihre Firma in Bank für Sprit- u. Produkten- handel A.-G. (jetzt ab 4./12. 1911 Firma: Spritbank A.-G.) mit Sitz in Berlin. Von der Bank für Sprit- u. Producten-Handel in Liquid. wurde im Febr. 1910 auch das Grundstück Char- lottenburg. Kantstr. 81 (jährl. Mietseinnahme ca. M. 16 000) erworben. 1910/11 Ankauf eines der Fabrik in Lichtenberg benachbarten Grundstückes von 6988 qm für M. 135 746. Die Ges. hat ihre Fabriken sämtlich veräussert, zum weitaus grössten Teil an die Monopolverwaltung. Die Fabrik in Posen ist an eine neubegründete polnische Aktien- gesellschaft, an der die Gesellschaft sich mit 2 Mill. poln. Mark beteiligt hat, auf vier Jahre verpachtet. Nach dieser Zeit ist der Verkauf in Aussicht genommen. Der Pachtsumme sowie dem Verkaufspreise ist die Schweizer Frankenwährung untergelegt, um den Schwankungen der deutschen und polnischen Währung nicht ausgesetzt zu sein. Die Fabrik in Magdeburg ist an ein Privatunternehmen verkauft. Die Ges. ist der Spiritus-Zentrale G. m. b. H. angeschlossen u. zwar für sämtliche drei Fabriken mit einem Gesamtkontingent von 22 345 360 Litern r. A., davon in Posen 6 843 655 Ir. A., in Magdeburg 5 593 747 1 r. A., in Lichtenberg 9 907 958 1 r. A. Im Nov. 1912 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma R. Eisenmann, Spritfabrik u. Fabrik chem. Produkte zu Berlin, für ein Konsort. die Firma C. A. F. Kahlbaum in Berlin-Adlershof käuflich übernommen. Der Kaufpreis betrug ca. M. 9 000 000. Die Firma Kahlbaum besteht in Berlin seit fast einem Jahrhundert u. geniesst einen Weltruf für ihre Erzeugnisse (Sprite höchster Qualität u. chem. Präparate, insbesondere für Zwecke der Laboratorien u. wissenschaftl. Institute). Das Geschäft wurde zunächst unter der Firma C. A. F. Kahlbaum G. m. b. H. in der bisherigen Weise, völlig getrennt von den eig. Betrieben der Käufer, weiter geführt. Nur der für die Fabrikbetriebe nicht bestimmte umfangreiche Grund- besitz der Firma Kahlbaum soll zu geeigneter Zeit verwertet werden. (1914/15 ein kleiner Teil abgestossen). Von dem St.-Kap. der Kahlbaum-Ges. (M. 4 000 000) besass die Spritbank jetzt 75 %, worauf bisher der Nennwert eingezahlt wurde. Der endgültige Erwerbspreis wird erst später auf Grund der bis 1920 sich ergebenden Erträgnisse festgestellt werden. Im J. 1915/16 hat die Spritfabrik die Stammeinlage der Firma R. Eisenmann bei der C. A. F. Kahlbaum G. m. b. H. in Höhe von 25 % des St.-Kap. erworben. Hierauf ist zu-